Wir sollten auf unseren weiteren Wanderungen noch die beiden anderen Bergburgen der Insel kennen lernen. Zusammen bildeten sie während der byzantinischen Herrschaft auf Zypern ein starkes Verteidigungssystem, doch während der nachfolgenden fränkischen Herrschaftsepoche verloren sie schrittweise an militärischer Bedeutung und als die Venezianer im fünfzehnten Jahrhundert die Macht erlangten, hatten die Burgen ihre ursprüngliche Bedeutung bereits gänzlich verloren.
Hinreißende Architektur im mediterranen Panorama
Am nördlichen Hang des Besparmak-Gebirges erwartet uns zum Ende des Tages mit der Abtei Bellapais ein Höhepunkt unserer Wanderungen durch Nordzypern (Foto rechts: Perle Zyperns: die gotische Abtei Bellapais). Für viele Besucher ist diese herrliche Anlage das wohl eindrucksvollste Monument mittelalterlicher Baukunst in diesem Teil der Welt. Es fällt nicht schwer, sich der Meinung anzuschließen, wenn man sich die strenge gotische Sakralarchitektur vergegenwärtigt - und wie hinreißend sie hineingestellt wurde in ein sonnenüberflutetes mediterranes Panorama.
Wir wechseln das Terrain. Hinunter in die Mesarya-Ebene bis an ihren östlichen Rand führen uns die Ziele des nächsten Tages. Famagusta wird erwandert, die mittelalterliche Handelsmetropole, Hafenstadt und legendärer Tatort von Shakespeares Othello-Eifersuchtsdrama, angefüllt mit den Fragmenten ihrer großen Vergangenheit und umringt von mächtigen Befestigungen. Danach erkunden wir das weitläufige Ausgrabungsgelände von Salamis.
Ruinenfeld von
Salamis, wo einst die Athleten
Körperertüchtigung
betrieben
Reste von Statuen in Salamis,
denen die
Eroberer die Köpfe
abgeschlagen haben
Städtische Bauten aus spätrömischer und frühbyzantinischer Zeit liegen an ihren Wegen - Jahrhunderte lang zugedeckt vom Sand des nahen Meeres, meldet sich die Geschichte zurück. Es ist ein noch immer geheimnisumwittertes Gelände, angereichert mit verheißungsvollen Spuren, die unter Sanddünen und Eukalyptushainen der Ausgrabung harren.