Franz Kafka


Prag Franz Kafka
Prag Franz Kafka

Eine kurze Biografie
Geboren wurde Franz Kafka in Prag am 3.7.1883 als Sohn einer relativ wohlhabenden bürgerlichen Familie. Sein Vater war Kaufmann, eine dominante Person, die Leben und Werk von Franz Kafka nachhaltig beeinflussen sollte. Franz wuchs in 'behüteten' Verhältnissen auf, in einer Familie, in der Dienstmädchen und Köchin zum Alltag gehörten.

Der Schulbesuch an einem deutschsprachigen Staatsgymnasium mündete in ein Studium der Rechtswissenschaften, das Kafka 1906 beendete. Schon während seiner Schulzeit hatte der Gymnasiast Texte verfasst, eine Leidenschaft, die ihn bis zu seinem Tod nicht mehr loslassen sollte. Im Jahre 1908 begann er als Angestellter der Prager Arbeiter-Unfall-Versicherung, doch seine Tuberkuloseerkrankung zwang ihn bereits 1922 zur Pensionierung. Kuraufenthalte im Ausland folgten, doch bereits 1924 erlag Franz Kafka im Alter von 41 Jahren in einem Wiener Sanatorium einer Kehlkopftuberkulose. Er wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Prag-Straschnitz begraben.

Sein Werk
Ohne Zweifel ist Franz Kafka der herausragendste der Prager Schriftsteller, ein Autor von Weltruf, dessen Name sogar eine eigene Wortschöpfung (kafkaesk) hervorbrachte. Da er außer in seinen späten Lebensjahren die Stadt kaum verließ, ist sein Werk auch in besonderem Maße von der Prager Kultur des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jhs geprägt, läßt sein Werk Rückschlüsse auf das Prag um die Jahrhundertwende zu, auch wenn ein direkter Bezug auf lokale Örtlichkeiten in den Erzählungen und Romanen Kafkas eher am Rande auftritt und Ortskenntnisse für das Verständnis seines Schaffens nur von geringer Bedeutung sind.

Doch bevor wir etwas näher auf seine Texte eingehen wollen, soll eine kurze Leseprobe auf sein Werk einstimmen. Es handelt sich um den Anfang seines fragmentarischen Romans 'Das Schloß', 1921/22 verfasst.

Franz Kafka hinterließ drei fragmentarische Romane: "Amerika", "Der Prozeß" und "Das Schloß" sowie zahlreiche Erzählungen wie "Das Urteil", "Der Heizer", "Die Verwandlung", "In der Strafkolonie", "Ein Landarzt" und "Ein Hungerkünstler". Eines seiner immer wiederkehrenden Hauptmotive, der Kampf des Individuums gegen anonyme, scheinbar übermächtige Kräfte, denen der Einzelne fast hilflos gegenübersteht, ließ sein Werk bis heute aktuell bleiben. Die Deutungen des Werks von Franz Kafka füllen Bände, seien sie psychoanalytischer oder philosophischer Natur. Klar ist: Seine bedrohlichen Szenarien treffen einen empfindlichen Nerv der Zeit, spiegeln ein durchgehendes Gefühl des 20. Jhs meisterhaft wider.


Suchen bei schwarzaufweiss



Das könnte Sie auch interessieren



 Schließen