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Ägypten im Überblick

Schon im 19. Jahrhundert zog es erstaunlich viele Bildungsreisende in das Land am Nil, die sich hier ihren langgehegten Wunsch nach Begegnungen mit den monumentalen Zeugnissen jahrtausendealter Hochkulturen erfüllten. Auch in unseren Tagen übt dieses klassische Reiseland eine ungebrochene Anziehungskraft aus.

Ägypten, Abu Simbel, Foto: Pixabay

Wie in früheren Zeiten bestaunen Besucher die Tempel und kolossalen Statuen, die alten Klöster und Pyramiden inmitten einer atemberaubenden Landschaft, die durch den schroffen Gegensatz von lebensfeindlicher Wüste und fruchtbarem Niltal geprägt ist.Aber auch die fremdartige Gegenwart, das quirlige Treiben in Gassen und Basaren, fasziniert die Gäste - und sie haben die Strände entdeckt, gibt es doch an Mittelmeer und Rotem Meer ideale Voraussetzungen für erholsame Badeferien. So sind es nicht mehr allein die Denkmäler einer 6000 Jahre alten Geschichte, die Besucher in ihren Bann ziehen, auch beschauliche Kreuzfahrten auf dem Nil und das Erlebnis orientalischer Lebensart, aufregende Tauchtouren und Badespaß pur finden begeisterten Zuspruch.

Ägypten, Sphinx, Foto: Pixabay

Die Sphinx (Foto: Pixabay)

Was wäre eine Reise nach Ägypten ohne ein Abstecher nach Kairo? Wenigstens drei Tage sollte man den einzigartigen Sehenswürdigkeiten der brodelnden Millionenstadt widmen. Schätze aus pharaonischer Zeit, eine der größten Kunstsammlungen der Welt, beherbergt das ägyptische Nationalmuseum. Von der langen islamischen Tradition der Stadt zeugen die Saladin-Zitadelle, die prächtigen Moscheen Mohammed-Ali, Al-Azhar, Ibn-Tulun, Sultan-Hassan, auch die Medrese (islam.-theolog. Universität) des Sultan Hassan. Neugierige zieht es in den überquellenden Basar Khan el-Khalili oder auf den Spuren früher Christen in das koptische Viertel. Höhepunkt freilich sind die Pyramiden von Gizeh an Kairos westlichem Stadtrand. Cheops-, Chephren- und Mykerinos-Pyramide, monumentale Grabbauten aus dem dritten vorchristlichen Jahrtausend, bilden mit dem gigantischen Löwenleib der Sphinx ein überwältigendes Ensemble, eines der sieben Weltwunder der Antike. Auch Memphis, Sakkara und Dahshur im nahen Umfeld Kairos bewahren sehenswerte Bauten und Statuen aus pharaonischer Zeit.

Ägypten, Foto: Pixabay

(Foto:Pixabay)

Unterägypten, die Landschaft des Nildeltas, ist fruchtbar und dicht besiedelt. Hier liegt Alexandria, die große Hafenstadt, einst Metropole des hellenistischen Ägyptens und noch immer eine der einflußreichsten Städte am Mittelmeer. Westlich des grünen Niltals und -deltas erstreckt sich die gigantische Libysche Wüste, nahezu vegetationslose, felsige Plateaus und dünige Sandflächen mit eingelagerten Senken (bekannt: die Katarra-Senke , 133 m unter dem Meeresspiegel). In solchen Senken halten sich einige Oasen, fruchtbare Inseln im Sandmeer, die sich mit Ausflugsbussen oder Mietwagen und geländegängigen Fahrzeugen (falls Abstecher in die Wüste geplant sind) erreichen lassen. Dazu zählen die berühmte Oase Siwa, wo Alexander der Große zum Pharao bestimmt wurde, Bahariya und Farafra, Dakhla und Kharga - unvergeßliche Eindrücke von einem kargen Leben fernab des großen Getriebes.

An das östliche Nilufer grenzt die Arabische Wüste, deren Gebirgszüge steil zum Grabenbruch des Roten Meeres abfallen. Hier erleben die noch jungen Badeorte und Tauchzentren Hurghada, El Gouna, Safaga und Quseir einen beispiellosen Boom. Auch jenseits des Golfs von Suez, auf der Sinai-Halbinsel, etabliert sich , namentlich um Sharm el-Sheik. Wüstenlandschaften im Norden und das zerklüftete Gebirge Gabal at-Tih im Süden prägen dieses nordöstliche Territorium Ägyptens. Am Berg Sinai, wo nach der Überlieferung Gott aus dem brennenden Dornbusch zu Moses sprach, steht eines der ältesten Klöster der Christenheit, das 527 gegründete Katharinen-Kloster.

Ägypten, Hieroglyphen, Foto: Pixabay

Hieroglyphen (Foto: Pixabay)

Zurück zum Kernraum Ägyptens, dem Niltal, einem 3 - 20 Kilometer schmalen, fruchtbaren Landstreifen entlang des längsten afrikanischen Flusses. Von seinem 6.671 km langen Flußbett liegen 1.550 km auf ägyptischem Boden. Großartige Bauten der Pharaonen begleiten seine Ufer, besonders spektakulär rund um Luxor und Assuan. Man kann dorthin, nach Oberägypten, von Kairo mit dem Flugzeug fliegen oder den modernen Schlafwagenzug nehmen. Gemächlicher ist die Anreise an Bord eines der überaus komfortablen Kreuzfahrtschiffe - für viele der absolute Höhepunkt einer Ägyptenreise.

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Die Attraktionen rund um Luxor sind weltbekannt: das Tal der Könige, die Tempelanlage von Karnak, der Tempel der Hatschepsut, die Memnonskolosse, der Luxor-Tempel. Schließlich der Süden des Landes, das alte Nubien, wo der Hochdamm nahe Assuan den Nil zum "Nasser-See" aufstaut: hier liegen die vor den Fluten des Stausees verlagerte Tempelanlage von Philae und die nubische Pharaonen-Festung Kasr Ibrim, das Heiligtum von Amada und sein Koloß (auch er, 800 Tonnen schwer, wurde vor den Fluten in Sicherheit gebracht) und die ptolemäisch-römischen Tempel von Dakka und Maharraka im "Tal der Löwen" (Wadi el-Sebua). Schon nahe der Grenze zum Sudan, am südlichen "Nasser-See", überwältigen die Felsentempel von Abu Simbel. Die vier thronenden Gottheiten und die 20 m hohen Kolossalstatuen, die Pharao Ramses II. für sich und seine Gemahlin errichten ließ, sind der krönende Abschluß einer Reise zu den Glanzpunkten Oberägyptens.

Eckart Fiene

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