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Christian Dotremont

Der 1922 in Tervuren geborene Dichter und Künstler entstammt einem katholischen Elternhaus und durchlief eine strenge Ausbildung bei den Jesuiten. 1940 veröffentlichte er »Ancienne éternité«, Dialog und Monolog, Frage und Antwort zugleich. Dank Magritte und Ubac wurde der noch sehr jungen Dichter in den Kreis der belgischen Surrealisten aufgenommen. Nach Aufenthalten in Paris und unter dem Einfluß von Breton, dessen »revolutionärer Surrealismus« zwar ambitioniert war, jedoch scheiterte, wandte sich Dotremont in Flugschriften verstärkt politischen Fragen zu.

1948 gründete er mit Joseph Noiret sowie Karel Appel, Asger Jorn und Corneille die Gruppe CoBrA, eine Vereinigung von Künstlern aus Kopenhagen, Brüssel und Amsterdam. Er selbst übernahm die Koordination der Veröffentlichungen und Ausstellungen dieser Künstlerbewegung. 1951 besuchte er den an Tuberkulose erkrankten Jorn in Silkeborg. Unterdessen war auch bei Dotremont diese Erkrankung aufgetreten. Nach einem, Sanatoriumsaufenthalt und der Genesung mühte sich der verarmte Schriftsteller jahrelang um die Fertigstellung seines Schlüsselromans »La pierre et l'oreiller«.
1962 begann er erstmals Schriften als Bild zu gestalten und die Typographie »fließend« auf das Papier zusetzen. So entstand sein Konzept »Logogramm«, und der Schöpfer des Wortes entwickelte sich mehr und mehr mit Pinsel und ostindischer Tinte zum »Maler des Wortes«. Im Sommer 1979 verstarb Dotremont im Sanatorium von Buizingen.

Übrigens. wer die öffentliche Kunstgalerie ind er Brüsseler Metro besucht, findet auf der Station Anneessens eine Gemeinschaftsarbeit mit Pierre Alechinsky: Sept écritures (1976). In dieser wird ein Gedicht von Dotremont bildhaft übersetzt: "Sieben Schriften als Sinnbild einer Woche, zwischen und im Inneren zerkrümelter Räume..."

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