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Das Werk eines "Wunderkindes",
 Höflings und Dandy

Wer im Sommer 1999 nicht nach Antwerpen reisen konnte, um die Ausstellungen aus Anlaß des 400.Geburtstages von van Dyck zu sehen, hat jedoch auch zu anderen Zeiten bei einem Belgienbesuch die Gelegenheit, einen Teil des umfangreichen Schaffens des genialen Malers des Barock zu sehen.

Das erste datierte Gemälde ist das »Porträt eines alten Mannes« von 1613, als van Dyck noch Lehrjunge bei van Balen. Der Alte mit grauem schütteren Haar, Schnauz- und Kinnbart, der zum schwarzen Gewand einen weißen Kragen trägt, ist Teil der Sammlung der Brüsseler Königlichen Museen für Schöne Künste. Van Dycks Vorliebe für italienische Historienmalerei und für Arbeiten von Tizian und Caravaggio beweisen »Das Martyrium des Petrus« (1616, Königliche Museen für Schöne Künste in Brüssel) und »Jupiter und Antiope« in all ihrer barocken Körperfülle, die die Besucher des Museum voor Schone Kunste in Gent erblicken, während das »Porträt von Porzia Imperiale und ihrer Tochter Maria Francesca« (1626) im Brüsseler Königlichen Museen für Schöne Künste zu bewundern ist. Aus seiner Antwerpener Zeit - hierher kehrte er nach seinem Italienaufenthalt vermutlich aus Anlaß des Todes seiner Schwester Cornelia am 18. September 1627 zurück - hinterließ er Arbeiten wie das »Porträt von Jan Malderus, dem 5.Bischof von Antwerpen« (1628) - es befindet sich im Koniklijk Museum voor Schone Kunsten Antwerpen - und das »Porträt von Jean Charles della Faille« (1629) - es gehört zur Sammlung der Königlichen Museen für Schöne Künste in Brüssel. Daß die Kunst des Barock durch das Mäzenatentum des Hofes und des Hochadels nicht denkbar gewesen ist, offenbart sich auch im »Porträt eines Edelmanns« (um 1619, Königliches Museum für Schöne Künste in Antwerpen). Um allerdings das Porträt des Förderers von van Dyck zu sehen, des englischen Monarchen Karl I., der sich mit seinem Reitschimmel nebst Dienerschaft malen ließ, muß man allerdings den Pariser Louvre besuchen.

 Ähnlich wie sein Lehrmeister Rubens widmete sich van Dyck religiösen Themen wie »Christus mit dem Schwamm«, einer Arbeit von 1630, die sich in der St. Michielskerk in Gent befindet. Van Dyck thematisierte die Kreuzigung 1630 bis 1632 ein weiteres Mal, als ein entsprechendes Gemälde für die St. Romboutskathedraal in Mechelen entstand. Es zeichnet sich wie auch andere seiner Arbeiten bei der Bildkomposition durch die Betonung der Diagonale aus. Die Diagonalen laufen dabei alle auf den Fuß des Kreuzes zu - dies ist übrigens eine Bildauffassung, der sich schon Rubens bediente. Während im Kreuzigungsbild in der St. Michielskirche das Rot und Blau dominiert, sind diese Farben in der späteren Arbeit für die St. Romboutskathedrale stark abgeschwächt worden. Erwähnt werden muß in diesem Zusammenhang auch »Die Beweinung Christi«, die zur Sammlung des Königlichen Museums der Schönen Künste in Antwerpen gehört.

Daß van Dyck auch ein hervorragender Zeichner und Radierer war, wird an Arbeiten wie »Christus trägt das Kreuz« deutlich, die man im Antwerpener Museum Platin-Moretus betrachten kann. Während der van-Dyck-Retrospektive 1999 wurden auch Arbeiten wie die Porträts von Jan van de Wouver (Radierung aus dem British Museum in London) und von Hubert van den Eyden gezeigt.

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