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Unterwegs im Hennegau

Belgien - Wallonien - Frau Goliath beim Umzug der Riesen von Ath © fdp
Frau Goliath beim Umzug der Riesen von Ath © fdp

Was verbindet Ath, Die „Stadt der Riesen“, Tournai mit gleich zwei Weltkulturerbestätten, dem städtischen Glockenturm und der imposanten, fünftürmigen romanisch-gotischen Kathedrale, Peruwelz, wo man im Laubdach der Bäume unterwegs sein kann und Lessines, den Geburtsort des wohl bekanntesten surrealistischen Malers Belgiens, René Magritte, und Enghien mit einander?

Belgien - Wallonien - Der Dahliengarten von Enghien © fdp
Der Dahliengarten von Enghien © fdp

Alle diese Orte liegen in der Provinz Hennegau, die über Jahrhunderte von Stahl und Kohle geprägt wurde sowie noch heute durch die Zementindustrie mit ihren riesigen Tagebauen bestimmt ist. Zu den einst blühenden Zentren im Süden Belgiens gehören das heute eher unwirtliche Charleroi, aber auch Antoing, in dessen Umgebung noch zahlreiche Kalköfen zu finden sind. Ohne den Canal du Centre wären die Wirtschaftsgüter des Südens niemals in alle Welt transportiert wurden. Längst ist der Kanal in einen Dornröschenschlaf gefallen. Nur ab und ab kreuzt ein Boot mit Touristen auf dem Kanal auf und dann werden auch die vier hydraulisch betriebenen Schleusen in Betrieb genommen. Wer den Kanal von Land aus erkunden möchte, dem sei eine Radtour empfohlen, die auch zum modernen Hebewerk von Strépy führt.

Belgien - Wallonien - Hier werden Schiffe mit dem Fahrstuhl transportiert © fdp
Hier werden Schiffe mit dem Fahrstuhl transportiert © fdp

Tournai ist nicht nur als einstige Hochburg der Wandteppichweberei bekannt und stolz auf die in graublauem Kalkstein errichtete Kathedrale, sondern kann auch Architektur der Art nouveau und Art déco vorweisen, was kaum einer weiß. Jüngst hat man in Tournai auch versucht, Notting Hill nachzueifern, als man 2009 erstmals einen Sommerkarneval veranstaltete.

Belgien - Wallonien - Sommerliches Narrenkostüm für eine Statue auf dem Großen Markt von Tournai © fdp
Sommerliches Narrenkostüm für eine Statue
auf dem Großen Markt von Tournai © fdp

Nicht die Hängenden Gärten der Semiramis, sondern die von Thuin locken in einen eher verschlafenen Winkel des Hennegaus. Gartenfreunde sollten unbedingt die Schlossgärten von Enghien besuchen, das ähnlich wie Tienen und Ronse direkt an der Sprachgrenze liegt, so dass hier ganz selbstverständlich Französisch ebenso wie Flämisch gesprochen wird.

Belgien  - Wallonien - Die „Hängenden Gärten“ von Thuin © fdp
Die „Hängenden Gärten“ von Thuin © fdp

Mons, das sich anschickt, die Europäische Kulturhauptstadt 2015 zu werden, versteht es die Moderne mit der Vergangenheit zu verbinden – und das gilt nicht nur für das hiesige Kunstmuseum. Vormerken sollte man sich den Tag, an dem der heilige Georg mitten in Mons mit dem Drachen kämpft: Ende Mai ist dies beim Doudou von Mons der Fall. Bei diesem zum Weltkulturerbe zählenden Umzug wird von der Kirche der hl. Waltrudis aus der goldene Prunkwagen mit dem Reliquienschrein der Heiligen durch die Stadt gefahren. Höhepunkt ist die Rückkehr des von sechs robusten Pferden gezogenen goldenen Wagens über die Rampe Sainte-Waudru hinauf zum Gotteshaus. Wenn dieser Rückweg die steile Rampe hinauf nicht beim ersten Anlauf gelingt, so bringe das nach der landläufigen Überlieferung Unglück über Mons. Doch es gibt noch ein weiteres Highlight: der Kampf des heiligen Georg mit dem Drachen, bei dem das Gute über das Böse siegt. (fdp)

Belgien - Wallonien - Moderne Architektur passt auch ins Stadtbild von Mons: Das „Gerichtsquartier“ von Mons © fdp
Moderne Architektur passt auch ins Stadtbild von Mons:
Das „Gerichtsquartier“ von Mons © fdp

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