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Historisches Spektakel
 zwischen Maison du Roi und Hôtel de Ville
Brüsseler Ommegang

Fahnenträger beim Bruesseler Ommegang
Fahnenträger erobern die Grand Place
© Ferdinand Dupuis-Panther

Einmal jährlich verwandelt sich der Grote Markt im Herzen Brüssels in eine besondere Bühne. Dann sind nicht mehr die Vogelzüchter am Sonntagfrüh, die Geranienverkäufer oder die zahlreichen Besucher, die ihren Fremdenführerinnen folgen, die Darsteller, sondern Fürsten, Gaukler, Stelzenläufer, Reiter und Fanfarenspieler. Es ist die Zeit des Ommegang, eines historischen Umzugs durch das »Brüsseler Fünfeck«, der auf der Grand Place endet .Derartige Umzüge sind nicht immer wie in Brüssel Inszenierungen, sondern viel häufiger feierliche Prozessionen um eine Wallfahrtskirche oder durch einen kleinen Wallfahrtsort, wie dies jedes Jahr zu Pfingsten im flämischen Scherpenheuvel und in Halle geschieht, in denen wertvolle Reliquien verehrt werden und vor Jahrhunderten unerklärliche Wunder geschahen.

An solch religiös geprägten Umzügen nehmen im traditionell katholisch geprägten Belgien von je her nicht nur die Mitglieder des Sprengels, sondern auch traditionsreiche Vereinigungen wie die Gilde der Bogenschützen und die der Armbrustschützen in ihren historischen Kostümen teil.

Stelzenläufer warten auf den Auftritt beim Ommegang
Stelzenläufer warten in einer Gasse auf
ihren Auftritt beim Brüsseler Ommegang
© Ferdinand Dupuis-Panther

Der jährlich Anfang Juli stattfindende Brüsseler Ommegang begann zunächst als inbrünstige Prozession mit religiöser Verklärung an der überwiegend im gotischen Stil erbauten Eglise Notre-Dame au Sablon und wandelte sich erst nach und nach zu einem historischen Spektakel, das heute vor allem Touristen von nah und fern nach Brüssel lockt.

Die erste Liebfrauenkirche von Sablon wurde 1304 von der Gilde der Armbrustschützen gestiftet und zu Beginn des 15. Jahrhunderts. teilweise, dem Geschmack der Zeit entsprechend barock verschönert. In dieser Kirche wird seit 1348, als Herzog Johann III. von Brabant in Brüssel  residierte, die Notre-Dame à la Branche verehrt, die im »göttlichen Auftrag« von Beatrijs Soetkens, der Frau eines armen Tuchwebers, aus der Antwerpener Liebfrauenkirche entwendet worden war.

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