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Das Hohe Venn

Ulrike Schwieren-Höger / Guido Bertemes: Die Naturlandschaft: das Hohe VennDie vorliegende Veröffentlichung lebt von den Fotostrecken, nicht nur des winterlich verschneiten Hohen Venns. Das Venn ist eine fragile Landschaft, die unlängst durch ein Feuer ganz wesentlich in Mitleidenschaft gezogen wurde. Stille kann der Wanderer hier erwarten und auch „als Licht in der Not“ ein Kapellchen entdecken, mitten in einer Landschaft, in der man gelegentlich keinen festen Boden unter den Füßen hat. Von tanzenden Wollgrasbüscheln und Millionen Jahre altem Gestein, von der Verlorenheit, von den Tücken des Moores – davon weiß Ulrike Schwieren-Höger zu berichten, während Guido Bertemes durch die Linse seiner Kamera das Venn sah, mit und ohne Wolken, auch mal weiß unter Pulverschnee und unter Raureif. Doch auch die Nahsicht auf Narzissen im „Tal der gelben Glocken“ und das Gefleckte Knabenkraut hält uns der Fotograf nicht vor. Geografie, Geologie und Klima werden im Text kurz gestreift. Umso ausführlicher geht die Autorin auf die Geschichte des Venns und den dortigen Torfabbau ein, ehe ab 1775 die Trockenlegung weiter Flächen und die Fichtenaufforstung begannen. Was sind eigentlich Palsen, ist eine der Fragen, denen man bei der Lektüre auf den Grund gehen kann. Auch der Flora und Fauna widmen sich Bertemes und Schwieren-Höger, ob nun der Glockenheide, der Torf-Mosaikjungfer oder dem Birkhahn. Dass das Moor nicht gleich Moor ist, erfährt der Leser ebenso wie Wissenswertes über die Kreuze im Venn. Unter diesen ist auch das der russischen Gefangenen an einer Rurbrücke und amerikanischer Piloten an deren Absturzstelle im Sommer 1944. „Tourismus im Hohen Venn“ wird von den Autoren nicht ausgespart, sondern wir werden von ihnen auf eine ruckelnde und schaukelnde Planwagenfahrt über 18 Kilometer mitgenommen – ein guter Tipp zur Moorerkundung jenseits eines Fußmarsches. Schließlich weisen die Autoren auf die Brandgefahren im Venn hin und auf die Bedeutung der gehissten roten Fahnen. Farbig unterlegt sind die eingestreuten Tipps innerhalb der Kapitel, so auch der für eine Wanderung in der Walpurgisnacht oder auf das Museum der Domaine de Berinzenne. Nein ein klassischer Reiseführer oder gar ein Wanderbuch ist diese Veröffentlichung nicht, aber sie macht neugierig, auf das stille und bewegte Land an der deutsch-belgischen Grenze.

© fdp

Ulrike Schwieren-Höger / Guido Bertemes: Die Naturlandschaft: das Hohe Venn,192 Seiten, 23 x 23 cm, gebunden mit Schutzumschlag, 100 - zum Teil doppelseitige - Fotos in Farbe, Eupen 2011 ISBN 978-3-86712-045-6, Preis 39,95 Euro.



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