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Radatlas Limburg – Radwandern im grünen Flandern

In dem für die Reihe typischen schmalen Querformat liegt nun auch ein Radwanderbuch für die belgische Provinz Limburg vor. Limburg, das ist die im Osten Belgiens gelegene „grüne Provinz“, in der Städte wie die Geneverstadt Hasselt und das „römische“ Tongern liegen. Wenngleich auch in der Provinz Belgisch-Limburg ein Knotenpunktsystem in einer Netzstruktur dem passionierten Radwanderer vor Ort den Weg weist, so ist die vorliegende Veröffentlichung für die Tourplanung und –durchführung sehr hilfreich.

Radatlas Limburg

Die vordere Innenklappe bietet eine erste Orientierung dank Karte und eingetragenen Radrouten wie die „Obstroute Haspengouw“ oder die „Tagestour Maasland“. Im Vorwort wird auf drei Dinge hingewiesen, die für Belgien, aber eben nicht für Belgisch-Limburg typisch sind: Pralinen, Spitzenklöppelei und Bier. Nun ja Bier braut und trinkt man überall im Lande. Außerdem sind mit der Brauerei Alken-Maes und Martens gleich zwei größere Brauereien in Limburg zu finden, sieht man mal von einigen Kleinstbrauereien ab, die sich ausschließlich auf Spezialbiere spezialisiert haben. Leider gehen die Autoren in ihrem kurzen Hintergrundartikel gerade auf diese regionalen, sprich limburgischen Spezialbiere wie zum Beispiel das Bink-Bier nicht ein. Auch den belgischen Pralinen ist ein eigenes Kapitel gewidmet, obgleich Belgisch-Limburg nicht das Dorado der Pattisserie-Delikatessen ist.
Das ist Brüssel, wo Gerbaud, Blondeel und Marcolini die jungen wilden Schokoladenmacher repräsentieren, Leonidas, Neuhaus und Godiva die traditionellen Chocolatiers. Doch das nur am Rande…

Insgesamt werden zwölf Touren vorgestellt. Dabei beschränken sich die Autoren in ihren Texten im Kern auf die Streckenbeschreibungen. Gewöhnungsbedürftig sind dabei die unvollständigen Sätze. Als sehr hilfreich muss man die Hervorhebungen der Knotenpunktnummern und der Straßennamen erwähnen.

Farblich hinterlegte Absätze weisen auf Ausflugsziele oder aber auf Routenalternativen hin. Außerdem werden die Orte am Weg und vor allem die Zielorte mit ihren Sehenswürdigkeiten kurz und knapp beschrieben. Schließlich ist ja nicht nur der Weg das Ziel, will man schließlich auch wissen, was auf der Strecke zu sehen ist.
Zu einem Routenbuch gehört selbstverständlich auch ein Übernachtungsverzeichnis. Camping, Top-Hotels oder B&B stehen zur Auswahl. Jede der Übernachtungsmöglichkeiten ist einem Preissegment zugeordnet. Allerdings scheinen die Autoren sehr optimistisch, dass eine solche Angabe nach der Drucklegung noch aktuell ist.

Bisweilen offenbart das Tourenbuch insbesondere bei der Vorstellung der einzelnen Orte Schwächen, von sprachlichen Eigenheiten einmal abgesehen. Was nutzt beispielsweise der Hinweis darauf, dass der älteste Beginenhof in Tongern zu finden ist, wenn dieser vor Ort als Hofanlage gar nicht existiert, sondern als Straßenbeginenhof in die Stadt integriert ist? Warum zudem im Kapitel 6b, einem Teil der Haspengouwroute, auf die Beginen eingegangen wird, scheint inhaltlich wenig begründet. Und auch zu sagen, die Beginen seien in der Textilbranche tätig gewesen, ist ein wenig ungenau dargestellt. Tatsächlich heißt es beispielsweise im „Heiligenlexikon“:  „Viele Beginenhöfe wurden wirtschaftliche Zentren, vor allem für Wäsche und Handarbeiten.“ Und die Autoren dieses Lexikons müssen es ja wissen!

fdp@saw

Radatlas Limburg – Radwandern im grünen Flandern, bikeline-Radtourenbuch und Karte 1:75 000. Verlag Esterbauer. Mit zahlreichen farbigen Karten und Abbildungen. ISBN 3-85000-197-0 und ISBN 13: 978-3-85000-197-7. 12,90 Euro.

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