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Münchner Ausflugsberge

Mit einem schwülstig anmutenden Zitat von König Ludwig II. will uns der Autor auf das Wandern zwischen Zugspitze und Wendelstein einstimmen. Genusstouren werden versprochen, ob durch hochalpine Kare oder zu lieblichen Almidyllen. Sie erwandert man dann mit oder ohne GPS. Wer auf GPS baut, der hat die Möglichkeit, mit der frei gekratzten Nummer auf dem Einbanddeckel GPS Tracks und Wegepunkte zu jeder Tour auf der Homepage des Verlags unter mm-wandern herunter zu laden.

Hilfreich ist der Tipp des Autors zum Wetter und zur Wandersaison. Die meisten Leser werden wohl Juni bis August als beste Wanderzeit angenommen haben, doch Willhardt klärt darüber auf, dass in dieser Zeit das Wetter unbeständiger sein kann. Zudem müsse man auch mit Gewittern rechnen. Klassische Wanderzeit sei für die Münchner Ausflugsberge der September und Oktober, so Willhardt. In einem kurzen Kastentext werden auch Fragen wie „Was tun, wenn es gewittert“ behandelt. Für Flachlandtiroler, die in die Berge aufbrechen, ein zwingender Lesetipp! Eine Stein- und Felskunde für den Wanderer hat der Autor ebenso in der Bandeinleitung aufgenommen wie das Kapitel „Die rätselhaften Mittenwalder Buckelwiesen“.

Dass Sicherheitstipps für Bergwandern aufgeführt werden, kann der Leser bei einem Wanderbuch, das sich mit einer alpinen Region befasst, erwarten. Hilfreich für die Tourenplanung sind Angaben zu den Busverbindungen für die einzelnen Touren, auch wenn sich derartige Angaben recht schnell überholen, es sei denn, der Band wird jedes Jahr aktualisiert. Ähnlich wie in den Wanderführern des Bergverlags Rother wurden die verschiedenen Wanderungen je nach Schwierigkeitsgrad mit einem und mehr Sternen kategorisiert. Ein „Kinderpiktogramm“ verweist wie bei der Eibsee-Umrundung darauf, dass die Wanderung Familien geeignet ist.

Eine besondere Herausforderung ist die Tour zum Zugspitzplatt auf 2600 Meter Höhe, die man mit den Touren 3 und 4 zu einer Mehrtagestour verbinden sollte, wie Willhardt vorschlägt. Wer eine sehr lange Tour scheut, sollte sich nicht abschrecken lassen – Dank der vorhandenen Seilbahn! Trittsicher und schwindelfrei sollte man sein, will man über die Wiener-Neustädter Hütte zur Zugspitze wandern. Dass familienfreundliches Wandern nicht heißt, der Kinderwagen kann mitgenommen werden, kann man den Angaben zur Tour durch die Partnachklamm entnehmen. Wer seinen Knien 1400 Meter Abstieg zumuten möchte, der mache sich mit dem Autor auf, das Dammkar an der Westlichen Karwendelspitze zu entdecken. Aber keine Sorge, auch ein Klassiker wie der Aufstieg zum Hirschberg wird im vorliegenden sehr informativen Wanderführer beschrieben. Immer wieder lockern thematische Kästen die Streckenbeschreibungen auf, ob nun „Auf Ludwigs Spuren“ oder die „Flößerei auf der Isar“ behandelt werden. Also die Wanderstiefel geschnürt und „Auf geht's“.

fdp@saw

Jens Willhardt: Münchner Ausflugsberge – Wanderführer mit 38 Touren. Michael Müller Verlag. ISBN 978-3-89953-508-2. 14,90 Euro.

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