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Eismord

Es ist schon schwierig genug, einen verheirateten Liebhaber zu haben, den man nur in leeren, zu vermietenden Häusern heimlich treffen kann. Aber wenn dann kurz nach dem Schäferstündchen auch noch Eindringlinge einen Doppelmord begehen, während man zitternd unter dem Bett ein Versteck sucht, dann erreicht dieser Kitzel einen Grad, der nicht mehr wirklich genossen werden kann.

So geht es Sam und mit ihren Augen erlebt der Leser die Gewalttat, an der sich die Geschichte von Giles Blunt im weiteren Verlauf entlang rankt.

Tage später werden die abgetrennten Köpfe der Toten gefunden, absichtlich wie dekoriert aufgestellt. Ob die russische Mafia die Finger im Spiel hat? Schließlich handelt es sich um Vertreter des russischen Pelzhandels, die zur jährlichen Großausstellung angereist waren. 
Für das Team um Detective John Cardinal beginnt eine aufreibende Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Außerdem gibt die attraktive Journalistin Donna Vaughan dem Fall eine neue Wendung – und das bezieht sich durchaus auch auf den persönlichen Trauerfall, den Cardinal nach dem Tod seiner Frau noch immer nicht überwunden hat.

Als schließlich sogar ein FBI-Agent aus New York anreist und meint, ähnliche Verbrechen in seinem Umfeld nachweisen zu können, werden die Dimensionen des Falles erst deutlich. Für Cardinal kristallisiert sich das Bild eines eiskalten Verbrechers heraus, dem er und seine Kollegin in einem fulminanten Showdown in der eisigen Einsamkeit der kanadischen Wälder auf die Spur kommen.
Einblicke in die Psyche der Ermittler sowie in die bizarre Erlebniswelt der Täter machen den Thriller zu einem lesenswerten Schmöker, dem es über weite Strecken gelingt, seine Figuren in einer reizvollen charakterlichen Tiefe auszuleuchten.

hf@saw

Giles Blunt: Eismord. Droemer. ISBN 978-3426199145. 19,90 Euro.

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