NEU IN DER BÜCHERECKE / BÜCHER UNSERER AUTOREN / BIOGRAFIEN / FOTOBÄNDE / HÖRBÜCHER
KINDER- u. JUGENDBÜCHER / LIFESTYLE / REISEBERICHTE / REISEFÜHRER / ROMANE / SACHBÜCHER

Der Bund der silbernen Lanze

Wir schreiben das Jahr 1147. Der Besuch von Papst Eugen III. in Trier wirft seinen Schatten voraus, als die in einem französischen Kloster lebende Klosterschülerin Laetitia auf Geheiß der Äbtissin des Klosters Paraklet in Nogent-sur-Seine in die Moselstadt kommt, um dort nach Dokumenten zu forschen, die der Klostervorsteherin sehr wichtig sind. Diese Dokumente enthüllen eine Beziehung mit einem Kirchenkritiker, in den Tagen der Inquisition nicht nur sehr pikant, sondern unter Umständen auch lebensgefährlich. Laetitia, in Lumpen gehüllt, um nicht aufzufallen, ist auch deshalb in Trier unterwegs, weil sie sich nach dem erfolgreichen Aufspüren der besagten Dokumente erhofft, als Novizin ins Kloster eintreten zu können. Sehnlichster Wunsch der jungen Klosterschülerin ist es, einst als Bibliothekarin im Kloster arbeiten zu dürfen. Die Dunkelheit ist bereits eingebrochen, als sie sich zum Hause Burkhards begibt. Dort, im Hause dieses hoch angesehenen Trierer Kaufmann, sollen sich die Dokumente befinden, die so kompromittierend sind, und die Laetitia für einen Beutel Edelsteine erwerben soll. Direkt vor dem Haus begegnet Laetitia einem Mann in dunklem Kapuzenmantel, der ebenso wie die rothaarige Hure Brigitta eilig aus dem Haus Burkhards kommt. Was haben die beiden dort gewollt? Laetitia ist verwirrt, auch über die offen stehende Tür. Sie tritt ein und findet den sterbenden Burkhard in seinem Blut liegen. Über dessen Lippen kommt nur noch ein Wort: „Tor“. Rasch verlässt die Klosterschülerin den Ort des Geschehens, um nicht selbst als Raubmörderin verdächtigt zu werden, und begibt sich ins Nonnenstift, wo sie dann während ihres Trierbesuch Unterschlupf findet.

Claudia Schulligen: Der Bund der silbernen Lanze

Im Stift begegnet sie Karolina, die sich nicht nur mit Pharmazie, sondern auch mit anderen verbotenen Dingen wie Astronomie beschäftigt. Kann sie dieser klugen Frau anvertrauen, was sie als „Augenzeugin“ erlebt hat und warum sie in Trier ist? Als der Name Heloise – der Name der Äbtissin des Klosters Paraklet in Nogent-sur-Seine – in einem ersten Gespräch fällt, scheint der Bann gebrochen und Karolina wird in alles eingeweiht. War das ein vorschneller Schritt? Sollte Karolina von der Beziehung zwischen Heloise und Petrus Abaelardus überhaupt erfahren? Ging es in deren Korrespondenz gar um Häresie? Alle diese Fragen beschäftigen die junge Klosterschülerin. Entschlossen versucht sie die beiden Mitwisser des Mordes ausfindig zu machen, um die als Mörderin verdächtigte und verhaftete Margund, die älteste Tochter einer Katharerfamilie und zugleich Hausangestellte im Hause Burkhard, zu entlasten. Doch wer steckt hinter dem Mord? Vielleicht ein Tempelritter namens Rupert de Bourg, der sich in der Stadt aufhält, sich höchst auffällig benimmt und offenbar Gleichgesinnte für einen neuen Kreuzzug nach Edessa sucht? Vielleicht eine stadtbekannte Hure, die Laetitia vor dem Haus sah, und die im Haus Burkhard einen Anhänger in Form einer silbernen Lanze an sich genommen hat? Bei ihren Ermittlungen begegnet Laetitia nicht nur diesen „Verdächtigen“, sondern auch dem Sohn eines Edelmanns namens Sebastian sowie Mitarbeitern des Erzbischofs Albero von Montreuil, so auch Wilhelm von Löwenstein, der unterstützt vom Tempelritter Rupert de Bourg der Ankläger im Mordfall Burkhard ist. Während des Prozesses geschehen noch weitere Morde. Die Hure Brigitta findet man erstochen im Gerichtsgebäude, ein Schreiber haucht sein Leben dank einer Überdosis Fingerhut aus. Doch haben diese Morde mit dem an Burkhard zu tun? Laetitia kommt dem wahren Mörder auf die Spur, auch dank Sebastian. Zudem – und das ist dann vielleicht ein bisschen zu viel des Guten – endet dieser historische Roman nicht nur in der Überführung des wahren Täters, sondern auch in einer Romanze zwischen Laetitia und Sebastian. © fdp

Claudia Schulligen: Der Bund der silbernen Lanze, Historischer Kriminalroman, 374 Seiten, Meßkirch 2013, ISBN 978-3-8392-1348-3, Preis 12,99 Euro




zurück zur Übersicht "Romane u. Belletristik"