Sturmflut

In diesem historischen Roman geht es nicht um die 1962er-Flut, vielmehr spielt die Handlung um 1717, als am 25. Dezember eine gewaltige Flut die Nordseedeiche zerstört. Fast 10.000 Menschen ertrinken und auch der Joenes Marten verliert seine Familie in den Wellen, ein Schicksalsschlag an dem der junge Kätner fast zerbricht. Allein zwei Söhne können gerettet werden und – eine Tochter, ein Kind, das der Vater noch nie gesehen hat.
Eben noch war Marten der Kopf einer glücklichen Familie, dann wird er innerhalb von wenigen Minuten zum schicksalsgeschlagenen Protagonisten einer Katastrophe, um dann erneut vor noch größeren Trümmern zu stehen. Vor dem, was seine Vergangenheit ihm nicht zugestanden hatte. Doch lässt die Verantwortung dem jungen Mann keine Chance sich um eine ruhige Begleichung dieses Grauens zu bemühen.   
Und noch ein Geheimnis lastet schwer auf seinem Gewissen: Das um eine alte Schuld, die ihn an seinen blinden Bruder Claus bindet.
Derweil scheitern alle Versuche, den Deich zu flicken und in Joenes Marten wächst die Wut... Eine Wut, die den Mann über sich hinaus wachsen lässt.
Das Buch ist spannend, mitziehend und an nicht einer Stelle banal. So kann man sich dem Thema „Sturmflut“ gerne noch einmal nähern.

usch@saw

Elke Loewe: Sturmflut. Rororo. ISBN 3-499-24099-7. Taschenbuch 8,90 Euro.

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