Das Eva Prinzip

Allein diese Kostprobe: Auch wenn Frauen sich Bemühen, im Berufsleben so männlich wie möglich aufzutreten: Inzwischen sind Unterschiede zwischen den Geschlechtern auch zu einem Thema betrieblicher Führung geworden. [...] Männer nehmen, so hat sich gezeigt, weniger körpersprachliche Signale wahr als ihre weiblichen Kollegen. Erst wenn die Kollegin einen Weinkrampf bekommt, merken männliche Mitarbeiter, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Merke, nach dem Empfinden von Eva Herman: Es gibt sie, die Unterschiede zwischen Mann und Frau und das auch im Berufsleben. Doch stellt er sich nur in Weinkrämpfen dar, denn Frau ist ja zu doof zum Sprechen! Zumal sie schon so lange versucht hatte, Signale auszusenden. Signale ja, nicht einen zusammenhängenden Satz!

Es ist dies keine Satire, auch nicht der Aufruf, die Wehr gegen den Überlegenheitsanspruch der Männer einzustellen, kein Mannweib mehr zu sein, sondern sich wieder stolz zum schwachen Geschlecht zählen zu lassen. „Auch wenn die einst populären Emanzipationsvorstellungen heute immer noch von unbelehrbaren Feministinnen verbreitet werden, sollten wir die Schlachtrufe ignorieren.“ Und dann entblödet sie sich nicht hinzuzufügen: „Wer immer noch glaubt, der Mensch könnte sich durch Zivilisation und kulturelle Selbsterschaffung von seiner ursprünglichen Natur befreien, sitzt einem gewaltigen Irrtum auf.“ Wodurch, wenn nicht durch Zivilisation, wurde aus einem Neandertaler ein Bewohner Düsseldorfs? Undsoweiter. Wobei derartiges Salbadern noch nicht einmal der Gipfel des Herman´schen Schwachsinns ist. Man glaubt es kaum!

Da wundert es nicht – oh, dieses Buch birgt so viel Stoff für blanke Wut, dass man ihre Ausbrüche nicht formulieren mag. Denn nicht einmal diese Art der Erwähnung ist das Geschreibsel wert, es wäre eine Erkennung und das ist deutlich zu viel.

usch@saw

Eva Herman: Das Eva Prinzip. Goldmann Tb. ISBN-10: 3442154626. 8,95 Euro

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