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Reisen in die Phantasie -

oder: So viele Filme, so viele Schauplätze

Das ist nichts Neues für den modernen Reisenden: Manche Orte, manche Gebäude, manche Straßen und Plätze, an denen er zum ersten Mal auftaucht, sind ihm schon bekannt. Er hat sie gesehen – einmal oder mehrmals in klassischen Filmen oder banalen Fernsehserien. Der Original-Schauplatz erscheint dann wie die bloße Reproduktion einer Wirklichkeit, die das Medium Film bereits weltweit zugänglich gemacht hat. Es geht aber auch anders herum: An einem bestimmten Ort erfährt man, dass dort dieser oder jener Streifen gedreht wurde, und man nimmt sich bei der Rückkehr vor, sich den entsprechenden Schauplatz noch einmal auf der Leinwand anzusehen. Besonders schön, wenn man dann eine historische Momentaufnahme zu sehen bekommt, die mit der eigenen Erfahrung zwar korrespondiert, die aber auch ein wenig davon abweicht. Insofern ist heutzutage das Kino immer schon die Vorwegnahme oder die Aufarbeitung einer Reise. Wie gut, wenn man dann als eine Art Reiseführer ein Kompendium zur Hand hat, das die Orientierung erleichtert: ein Filmlexikon.

Handlich und chronologisch übersichtlich ist Reclams gerade aktualisiertes fünfbändiges Taschenlexikon „Filmklassiker“, wo man in fünf Bänden auf die Suche nach klassischen Szenen vor weltbekannter Kulisse gehen kann: mit Eisensteins „Panzerkreuzer Potemkin“ nach Odessa, ins Berlin der zwanziger Jahre mit dem Dokumentarklassiker „Die Sinfonie der Großstadt“, mit Marilyn Monroe nach San Diego in Billy Wilders „Manche mögen´s heiß“, nach San Francisco mit Hitchcocks „Vertigo“, nach Venedig in „Wenn die Gondeln Trauer tragen“, zum Amazonas mit Werner Herzogs „Aguirre, der Zorn Gottes“, durch monumentale amerikanische Landschaften mit „Easy Rider“, in die westafrikanische Savanne in „Out of Africa“, nach New York in Sergio Leones „Es war einmal in Amerika“. So viele Filme, so viele Orte. Und natürlich verzeichnet das Lexikon auch all jene Klassiker, die an fiktiven Schauplätzen spielen. Denn letztlich ist der Film ja kein Ausflug an einen geographischen Ort, sondern eine Reise in die Phantasie.

vm@saw

Reclam Filmklassiker, hg. von Thomas Koebner, Reclam Verlag 2006. ISBN 3-15-030033-9, 5 Bände, 2.600 Seiten, 250 Abbildungen, 48,00 Euro.

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