ShakespeareViel wurde über das Leben des begnadeten Dramatikers und Dichters William Shakespeare geschrieben, oft im Kontext von Vermutungen oder Verherrlichungen gar. Viel ist nämlich nicht aus dem Leben von Shakespeare überliefert, genau weiß man eigentlich nur, dass er 1564 geboren wurde und 1616 starb, dass er ein pedantischer Geschäftsmann war, der in Auseinandersetzungen um seine Pfründe gnadenlos auftrat, dass er unvergleichliche Dramen und Bühnenstücke schrieb. Man glaubt Ackroyd sämtliche Nuancen seines Shakespeare-Bildes und erfährt dadurch viel Neues über den Dramatiker, so viel Menschliches und Allzumenschliches auch, dass Shakespeare selbst diese Biografie vermutlich nicht autorisiert hätte. Dennoch ist das Buch keine Aufdeckungsschrift, es zeigt zum ersten mal aber den Menschen Shakespeare, den, den man hinter seinen Dramen und Stücken schon immer vermutet hatte. Der das Leben verdammt exzessiv genießen konnte, der aber auch sah, was menschelnde Zustände anrichten können, der, alles in allem, verstand, was Leben bedeutet. Und diese Lösung hat bis heute Bestand. Sie unterliegt keinem Zeitgeist, wird nie unmodern und schon gar nicht überflüssig. Das lernt man bei Shakespeare und Peter Ackroyd stellt dies dar, indem er die Person des Dramatikers in dem Sittengemälde der damaligen Zeit leben lässt. Indem er sich selbst in diese Zeit, in diesen genialen Mann hinein lebte. usch@saw Peter Ackroyd: Shakespeare. Die Biographie. btb. ISBN 3442738490. 14,00 Euro. |