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Morgen bin ich wieder da

Man hätte sich denken müssen, dass „Heute bin ich blond“ eine Wiederholung erfahren würde. Zumal Sophie van der Stap angekündigt hatte, dass sie fortan als Schriftstellerin arbeiten wolle. Gesundet vom Krebs, jung, prominent und attraktiv, getragen von der Ruhmeswelle des Erstlingsbestsellers und sicher nicht schlecht gepolstert durch die erwirtschafteten Tantiemen, ließ es sich offenbar gut durch die Welt fahren. Durch ganz Europa, nach Buenos Aires, nach Hongkong, Tibet und Rio de Janeiro und weiter, mit neuen Lovern wie am Wegesrand und allzu begeisterten neuen Freunden.

Sophie van der Stap schreibt lässig, oft auch gelangweilt, aber dicht und mitnehmend und will so vermitteln, dass sie in all diesem Treiben stets auf der Suche nach einem neuen Leben ist. Denn das alte, das alte Leben hatte sie in Gedanken schon beendet, nachdem sie sich, ausgehend vom Tag ihrer Krebsdiagnose bis zur Heilung, nicht mehr darum kümmern konnte.

Morgen bin ich wieder da

So begibt sich die Geheilte und innerlich auch Gezeichnete auf eine Reise zum abgelegten, fast vergessenen Ich, zu einem neuen Leben, wie sie es nennt. In eine persönliche Epoche, die es tatsächlich neu zu organisieren gibt, im praktischen Alltag, aber unendlich mehr noch im Kopf. Nicht abstrakt, nicht metaphorisch, denn Sophies Leben war schon einmal zu Ende gewesen. Chantal, die Freundin aus den kranken Tagen, stirbt an der Krankheit, ohne radikale Veränderungen kann es Sophie also nicht gelingen, den bösen Geistern Paroli zu bieten.

Also geht sie fort – und hier würde man als Leser gerne die angekündigte Suche nach dem „Leben“ oder dem „neuen Leben“ erfahren. Doch scheint die Autorin sich entweder nicht aus den Erfolgsmustern des ersten Buches lösen zu können, sondern wandelt sie lieber um zum Klischee oder es gefällt ihr, noch lange nicht zu einem Konsens mit sich selbst zu kommen. Vielleicht, weil ihr damit der Stoff für eine drittes, viertes, fünftes, ... Buch erhalten bleibt, vielleicht aber auch, weil man in einer solchen Situation nicht zu sich selbst finden kann, indem man einfach herumflattert, immer auf der Suche nach Spaß, nichts als Spaß!

Der sei ihr von Herzen vergönnt, doch gäbe es darüber hinaus nicht ein wenig mehr zum Thema zu sagen? Vielleicht im nächsten Buch?

usch@saw

Sophie van der Stap: Morgen bin ich wieder da. Droemer Verlag. ISBN: 978-3-426-27501-6. 16,95 Euro.

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