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St. Remigius

1274 waren die Minoriten (Minderbrüder) nach Bonn gerufen worden. Für sie wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts in der Brüdergasse die noch heute bestehende dreischiffige gotische Kirche in Gestalt einer Pfeilerbasilika aus Tuffstein erbaut. Die lang gestreckte Kirche steht inmitten der Altstadt und ist, da als Kirche eines Bettelordens erbaut, turmlos geblieben, sieht man von dem kleinen Dachtürmchen einmal ab. Von der barocken Ausstattung des 17. Jahrhunderts ist aufgrund des Brandes von 1644 nichts mehr vorhanden. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche abermals durch Bombardements zerstört. Dabei wurde auch die prachtvolle barocke Orgel, auf der Ludwig van Beethoven gespielt hatte, vernichtet. Vom Kloster und vom Kreuzgang blieben lediglich die Umfassungsmauern erhalten. Erst 1950 konnte die Kirche wieder für Gottesdienste genutzt werden.

Bonn - St. Remigius - Teil der spärlichen Kirchenausstattung ist dieser Altar
Teil der spärlichen Kirchenausstattung ist dieser Altar

Spitzbogige Fenster und Strebpfeiler am Chor und an der Westfassade sind typisch für eine gotische Kirche, deren Mittelschiff absatzlos in den Chor übergeht. Die Fensterrose des Westwerks stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und ersetzt drei kleine ehemals vorhandene Spitzbogenfenster. Wie bereits erwähnt ist die ursprüngliche kostbare Ausstattung im Laufe der Geschichte weitgehend zerstört worden. Das gilt nicht für die barocke Kanzel des frühen 18. Jahrhunderts, die an ähnliche in der Kölner Minoritenkirche und der Kölner Jesuitenkirche erinnert. Aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammen die Beichtstühle. Der ehemaligen Annenaltar und der ehemalige Marienaltar von St. Remigius befinden sich heute im Rheinischen Landesmuseum Bonn. Nicht mehr vorhanden ist der 1651 gestiftete Hochaltar. Lediglich die Halbfigur der gekrönten Muttergottes, die wie der Hochaltar von Jeremias Geisselbrunn stammt, ist heute noch in St. Remigius zu sehen. Zu sehen ist außerdem im nördlichen Seitenschiff der marmorne Taufstein mit geschweiftem Holzdeckel, der von der Taube des hl. Geistes bekrönt wird. Wahrscheinlich ist dieses Rokoko-Werk auf die Zeit nach 1730 zu datieren. Neueren Datums ist der farbige Marmorboden, der barocke Motive aufnimmt.

Bonn - St. Remigius - Der marmorne Taufstein im nördlichen Seitenschiff
Der marmorne Taufstein im nördlichen Seitenschiff

St. Remigius,
Brüdergasse 8
53111 Bonn
Tel. 0228-7 25 92-0
st.remigius-bonn@t-online.de

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