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Reiseführer Kaiserslautern

 

Mehr als nur die Pfalz von König Rotbart

Zu Besuch in Kaiserslautern

Text und Fotos: Ferdinand Dupuis-Panther

Ein früher Samstagmorgen in Kaiserslautern könnte mit einer Busfahrt beginnen. Ein Fahrgast steigt ein, zeigt dem nicht anwesenden Fahrer seinen Fahrschein und verkündet: „Hier regiert der FCK.“ Zustimmung bei den übrigen Fahrgästen. „Dann besiegen wir Köln, dann Mainz – mundartlich klingt das nach Määenz – und dann Hoffenheim. Dann werden wir Deutscher Meister.“

Wenn diese frühmorgendliche Impression für Kaiserslautern steht, dann liegt niemand falsch, der bei Kaiserslautern wohl zunächst an die Roten Teufel vom Betzenberg denkt, die nach langer Durststrecke 2010 in die erste Fußballbundesliga aufgestiegen sind. Die Farben des 1.FCK sind in der Stadt fast überall präsent. Stolz werden T-Shirts mit der Aufschrift „Wir herzen zurück“ getragen. Kaiserslautern und der 1.FCK scheinen unzertrennlich. Fritz Walter, Olaf Marschall, Miroslav Klose – sie waren alle auf dem Betzenberg zuhause und verstanden es, mit dem Ball zu „tänzeln“.
Ist Kaiserslautern denn nicht auch Opel und Pfaff? Gab es nicht die Blütezeit der Kammgarnspinnerei, in deren Maschinenhaus nunmehr die Kultur zuhause ist, während in anderen Teilen Studenten ihre Ausbildung absolvieren? Ja, auch das ist die Stadt an der Lauter, eine Stadt, die historisch eine Stadt der Kleinbürger und Arbeiter war, eine Stadt, deren Narben aufgrund der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg nicht zu übersehen sind. So legt Kaiserslautern eine eher spröde Urbanität an den Tag.

Man muss die historischen Spuren suchen, auch abseits eines mit nummerierten Kronen gekennzeichneten Rundgangs auf den Spuren des Kaisers. Reste der Pfalz bilden einen schrillen Kontrast zu dem himmelwärts gerichteten Rathausneubau. Fachwerkarchitektur hat hier und da überlebt. Roter Sandstein als wesentliches Material der Architektur ist nicht nur für die Stiftskirche typisch. Nur noch ein Fragment ist von der Synagoge erhalten geblieben. Architektur des Historismus und der Gründerzeit sowie des Expressionismus wird man in Kaiserslautern gleichfalls finden, wenn man denn mit offenen Augen durch die Stadt schlendert. Typisch für diese Architektur sind die Pfalzgalerie, aber auch die Villa Kröckel am Stadtpark.

Die Gartenschau ist nach wie vor ein Publikumsmagnet in Kaiserslautern

Die Gartenschau ist nach wie vor ein Publikumsmagnet

Nicht zu übersehen sind die sorgsam angelegten Grünflächen, ob nun der Stadtpark, das Gelände der Gartenschau 2000 oder der dank Bürgersinn entstandene Japanische Garten. Schließlich kann die Stadt auch auf ihre Museen stolz sein: Die Pfalzgalerie hat neben einem sehenswerten Bestand von Landschaftsgemälden des 19. Jahrhunderts vor allem Arbeiten des aus der Pfalz stammenden Impressionisten Max Slevogt zu bieten, ganz zu schweigen von aktuellen Positionen amerikanischer Kunst. Das Theodor-Zink-Museum hingegen widmet sich der Geschichte der Stadt – beginnend bei der steinzeitlichen Besiedlung bis in die 1950er und 1960er Jahre. So bleibt aktuell eine Lücke in der Stadtgeschichte, die nach und nach geschlossen werden soll.

Besuchen Sie die Altstadt zwischen Kaiserbrunnen und Kaiserpfalz oder verbringen Sie Zeit in der Gartenschau und im Japanischen Garten, ohne dabei die ehemalige Kammgarnspinnerei zu übersehen.


 

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