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Reiseführer Münsterland

Die Rieselfelder Münster

 

Nicht nur Wildbienen, sondern auch Rostgans, Gänsesänger und Austernfischer sind hier zu Gast. Was einst die Klärteiche Münsters waren, hat sich im Laufe der Zeit zu einem EU-Vogelschutzgebiet gemausert. 1901 hatte man zwischen Aa und Ems Verrieselungsflächen zur Reinigung der Abwässer Münsters angelegt und diese Flächen bis in die 1960er Jahre hinein stetig vergrößert. Nachdem 1975 eine Großkläranlage erbaut worden war, war man auf die Rieselfelder nicht mehr angewiesen. Nun konnte die Natur die Schlammflächen, Flachwasserteiche und Wiesenflächen in Besitz nehmen. Im Laufe der Zeit entwickelten sich die Rieselfelder zu einem wichtigen Rast- und Brutplatz für Wat- und Wasservögel.

Münsterland: Die Rieselfelder Münster

An verschiedenen Stellen des weitläufigen Areals am nördlichen Stadtrand und unweit des Dortmund-Ems-Kanals kann man in Unterständen Streifengans und Kolbenente, Dorngrasmücke und Spießenten beobachten. Doch dazu bedarf es Geduld und Glück. Ein gutes Fernglas sollte man bei seinem Ausflug unbedingt dabei haben, denn fest installierte Ferngläser gibt es in den Unterständen nicht.

Kraniche ziehen vorüber

Stockenten kennt wohl jeder, aber Löffel- und Krickenten eher weniger. Doch diese sind in den Rieselfeldern ebenso anzutreffen wie Schnatterenten, Trauerschwäne und Graugänse. Im frühen Frühjahr kann man mit ein wenig Glück auch Kraniche über die Rieselfelder hinweg fliegen sehen. Eher im dichten Ried halten sich Kleinrallen verborgen, sodass man sie nur mit Mühe entdecken kann. Bisweilen zeigt sich auch ein Exot wie die Mandarinente in den Rieselfeldern. Vereinzelt kreisen Kornweihe und Roter Milan über den Feuchtgebieten. Wegen seiner roten Schenkel gut zu identifizieren ist unter den Watvögeln der Rotschenkel. Ein Paar Rotschulterenten schwimmt nebeneinander über einen der Seen. Im Flachwasser stehen Scharen von Kiebitzen, die sehr gut an ihrem feschen Schopf zu erkennen sind. In ihrer Nähe haben sich Kanadagänse eingefunden, die ihren Kopf unter ihre Flügelfedern gesteckt haben. Außerdem sieht man einige Lachmöwen bei der Gefiederpflege.

Münsterland: Rieselfelder Münster

Frösche, Störche und Reiher

Durch systematische Vernässung von Gebieten hat sich die Zahl der hier lebenden Grünfrösche recht positiv entwickelt. Neben See- und Teichfrosch existiert in den Rieselfeldern auch eine Hybridform, der „Kleine Wasserfrosch“. Weißstörche und auch Reiher sind in den Rieselfeldern keine Seltenheit, finden sie doch ausreichend Nahrung und dann muss der eine oder andere Teichfrosch schon mal sein Leben geben.

Münsterland: Rieselfelder Münster

Auf den Feuchtwiesen trifft man Heckrinder an, eine Rückzüchtung zur Wildform des bekannten Hausrindes. Benannt sind sie nach den Gebrüdern Heck, die durch verschiedene Kreuzungen u. a. von spanischen Stieren, ungarischen Steppen- und schottischen Hochlandrindern in den 1920er Jahren begonnen hatten, auf die vorderasiatische Stammform unseres Hausrinds zurückzuzüchten. Die Heckrinder ähneln den Auerochsen, die in Mitteleuropa seit dem 17.Jahrhundert ausgestorben sind. Die Heckrinder grasen ganzjährig auf drei Feuchtwiesen und sorgen dafür, dass der Verbuschung Einhalt geboten wird.

 

Weitere Informationen

Biologische Station „Rieselfelder Münster“
Coermühle 181
48157 Münster
www.rieselfelder-muenster.de

Angebot regelmäßiger Führungen im Gelände

 

 

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