Asturien

 

Hauptstadt Oviedo

In Asturien führt kein Weg an Oviedo vorbei, der zu Füßen des Naranco-Berges gelegenen Hauptstadt des Fürstentums. Ab 761 entwickelte sich Oviedo rund um ein Benediktinerkloster und stieg bald zur Residenz der asturischen Könige auf. Als Wahrzeichen überragt der gotische Kathedralturm San Salvador die Altstadt.

Im Innern des Doms spannt sich der Bogen der Geschichte von der präromanischen Heiligen Kammer über den gotischen Kreuzgang bis zum vergoldeten Renaissanceretabel.Rüchlein Marke »Fermentation pur« breiten sich in den Kneipen der Cimadevilla- Gasse aus. Hier gibt sich der Asturier den Freuden des Apfelweins, der sidra, hin. Bestellung nur flaschenweise, kredenzt wird von Kopf zu Knie. Der Barmann entkorkt eine gekühlte Flasche, führt sie weit über Kopfhöhe und läßt den Strahl in hohem Bogen in ein Glas auf Kniehöhe plätschern, das er in der anderen Hand hält.

Ein akrobatischer Brauch, der Sauerstoff bindet und der sidra perlige Frische gibt. Es folgt des Kultes zweiter Teil. Man läßt einen Schluck im Glas, schwenkt um und schüttet den Rest in hohem Bogen auf den Boden der Bar. Für den unbedarften Außenstehenden bleibt die Erkenntnis: Es regnet öfter als man denkt in Asturien. Und: Wer seinen Durst mit sidra stillt, sollte Stunden später Aspirin zur Hand haben. Deftige Grundlage gegen Kater ist die fabada, der üppige Eintopf aus weißen Bohnen, Speck, Paprika- und Blutwurst.

Ein beliebter Ausflug führt von Oviedo ins rund 35 Kilometer südwestlich gelegene Bergbaumuseum von El Entrego. Im Museum rattert man in Begleitung eines erfahrenen Kumpels aus einer der örtlichen Zechen in den Simulationsstollen hinab. Dort unten bleibt alles gefahrlos, ohne Gestank und ohne Schlamm - und doch bedrückend eng.

Das Weltkulturerbe der Präromanischen Kirchen

Niederschlägen und sonstigen Unbilden haben sich im Laufe des letzten Jahrtausends Asturiens präromanische Kirchen entgegengestellt, die die Unesco zum Weltkulturerbe erklärt hat. Die Fülle dieser prächtigen Baudenkmäler geht auf das eigenständige mittelalterliche Königreich Asturien und eine der Pilgerachsen zum Grab des Jakobus im galicischen Santiago de Compostela zurück. An der Auffahrt zum Naranco-Berg erheben sich gleich zwei romanische Vorläufer: die Kirchen Santa María de Naranco und San Miguel de Lillo.

Santa María de Naranco, ursprünglich Landpalais für Asturiens König Ramiro I und später in ein kleines Gotteshaus umgewandelt, ist ein doppelgeschossiges Rechteck mit reich dekorierten Säulen und Bögen. Im oberen Bereich tritt man hinein in eine überwölbte Steinhalle, im unteren in eine kühle Krypta mit Tonnengewölbe und Altar sowie einer Treppe hinab zu den Thermen des vormaligen Palastes.

Das Weltkulturerbe der Präromanischen Kirchen

Die meisterhaft reliefierten Pfeiler am Eingang des benachbarten Kirchleins San Miguel de Lillo fußen mutmaßlich auf byzantischen Vorbildern und zeigen Zirkusszenen mit Gauklern und Löwen.

"Kirchlein" San Miguel de Lillo

Ein weiteres eindrucksvolles Beispiel asturischer Präromanik ragt zehn Kilometer südwestlich des Küstenstädtchens Villaviciosa aus dem Wiesengrün: die Kirche San Salvador de Valdediós mit Steingitterfinster und ornamentierten Kapitellen.

Küstenlandschaften

Asturiens reizvolle Kontraste entspringen der wildromantischen »Grünen Küste« (Costa Verde) und den angrenzenden Labyrinthen aus Tälern, Bergen und Flüssen. Trotz allem nicht zu übersehen: manch landschaftlicher Schandfleck. In Gijón mögen Strände, Promenaden und Kulturzentren über die schauderlichen Hafen- und Industrieanlagen am Stadtrand hinwegtrösten. Doch im 25 Kilometer westlich gelegenen Avilés, einer Metropole der Schwerindustrie, wünscht man sich eines nur: ein Königreich für eine Atemschutzmaske. Da hilft auch das nette Altstadtviertel nichts. Befreit aufzuatmen wagt man an der asturischen Westküste erst wieder bei Luarca, einem pittoresken Hafenstädtchen, das sich zwischen steile Felshänge zwängt.

Luarca

Wer sich Zeit nimmt und die neue Schnellstraße Richtung Westen verläßt, entdeckt zwischen Luarca und dem Fjord von Ribadeo, der asturisch-galicischen Grenze, seine persönlichen Favoriten unter abgeschiedenen Buchten. Immer wieder leiten Stichwege durch Wiesen und Weiden zu unberührten Stränden, wie Castelo und Porcia.

hórreo auf Stützpfeilern stehender Kornspeicher

Typisch für das kleinparzellige Küstenflachland sind die Maisfelder und die hórreos, auf Stützpfeilern stehende Kornspeicher aus Holz oder Stein.

 

Weitere Infos zu Asturien

 

Reisemagazin schwarzaufweiss

 

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