Mini-Inseln ohne fünf Sterne - aber mit fünf Diamanten
Das Innere des großen Atolls ist einer der schönsten Flecken der Erde. Im glasklaren, flachen Wasser spiegeln sich unzählige fünfarmige Seesterne. Die Rock Islands südwestlich der Hauptinsel Koror, "ein zu Stein gewordenen Traum im Meer", sind mehr als einen Superlativ wert. Hunderte von Karstinseln wachsen aus den blauen Fluten, tragen dicke grüne Überwürfe und "weinen" Stalaktiten, die wie elegante Elefantenrüssel an den Felswänden hängen. Eine fantastische, zauberhaft schöne Welt aus gelbem Kalkstein, grünem, durchsichtigem Wasser und undurchdringlichem Urwald. Palau besticht durch die Vielfalt seiner einzigartiger Flora.
Tropische Urwälder bedecken den Großteil der Inseln. Wir gleiten vorbei an Kokospalmen - natürlich - und Eisenholz- und Gummibäumen. Nicht weit vom Strand glucksen Sümpfe, in denen Taro angebaut wird, dessen Wurzelknollen bis vier Kilo schwer werden. Durch die Tide entstanden riesige Mangrovenwälder.
Das Geräusch
der Tropfen, die vom Paddel herabfallen, ist wie ein Metronom. Faul
sind wir seit Tagen, genusssüchtig und verspielt wie Kinder, die offenen
Mundes eine neue Welt entdecken - die wunderbare Natur der Tropen, die
auch heute noch ein Robinson-Leben zulässt. Nur schwer können wir uns
an bayerischen Nebel und Nieselregen im Februar zurück erinnern. Wir
finden jeden Tag "unseren Strand", "unsere Bucht",
"unsere Felswände", "unsere Palme"... Wir sind wir
frei, nur wenig eingeschränkt durch Ebbe und Flut, die regelmäßig unsere
Buchten trockenfallen lassen oder überfluten, und begrenzt durch Essens-
und Wasservorräte.
Die
See, durch die wir unser Kajak treiben, ist alles andere als menschenleer.
Aber nur wenige der kleinen Inseln sind bewohnt. Im flachen Meer der
großen Lagune herrscht reges Leben und Treiben. Moderne Motorboote und
archaische hölzerne Auslegerboote mit hohen wellenbrechenden Steven
quirlen durch das Meeresbecken. Aber auch moderne Jachten, die vor allem
japanische Touristen zu den "schönsten Tauchgründen der Erde"
bringen.
Meist
sind es nur winzige Strände vor himmelhohen Felswänden, auf denen wir
unser Zelt aufschlagen. Regelmäßig, man kann die Uhr danach stellen
- sechs Stunden auflaufendes Wasser, die Flut. Sechs Stunden später
fließt das Meer wieder aus der Bucht in den Ozean hinaus, die Ebbe.
Wir pullen durch einen unvorstellbaren Reichtum an Naturschönheiten.
Zwischen zwei Inseln, die einen hundertmeterhohen Canyon mit senkrechten
Felsflanken bilden, schwimmt unser winziges Kajak, von Rudern geschoben
und von der Ebbe gezogen. Die Rock Islands, die sich von der Hauptinsel
Koror bis nach Peleliu im Süden erstrecken, sind ein Weltwunder. Champignongeformte
Kuppen, mit Bäumen, Sträuchern und Lianen bewachsen, steilen aus dem
smaragdgrünen Meer. Sie sind Teile eines angehobenen Riffs, das im Laufe
der Jahrtausende verwitterte. Eine scheinbar unberührte Welt ist noch
zu entdecken. Die "Pazifische Perle", hat sich als erste Pazifik-Nation
mit verbindlichen Richtlinien einem verantwortbaren Tourismus verpflichtet.
Das Credo: Fremdenverkehr im Einklang mit Mensch und Natur.
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