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Peking – die Hauptstadt des
chinesischen Reiches

Ein Überblick

Peking war lange, aber nicht immer Hauptstadt des chinesischen Reiches. Der Ursprung der von den Han-Chinesen gebildeten Gesellschaft lag vielmehr weiter südwestlich, in der Umgebung des heutigen Xi’an, wo der erste Kaiser 221 v.Chr. einige Fürstentümer eroberte und zum ersten Reich vereinte.

Peking

Ein Fahrrad als improvisierter Verkaufsstand

 

Die Gegend von Peking war damals dünn besiedelt, aber in den folgenden Jahrhunderten fanden verschiedene Reitervölker aus der mandschurischen und der mongolischen Steppe die Lage der nur 50 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Ebene, die von Bergen im Norden und Westen vor den schlimmsten Stürmen aus der Wüste Gobi geschützt wird und sich nach Südosten zum Meer hin öffnet, geeignet zum Bau einer permanenten Siedlung, die oft genug Hauptstadt wurde. Auch die großen mongolischen Khane Dschingis und sein Enkel Kublai, die fast den gesamten eurasischen Kontinent unterworfen hatten, begründeten ihre Yuan-Dynastie (1279-1368) in der prachtvollen Stadt, die Marco Polo Khanbaliq nannte und die im Norden des heutigen Peking lag.

Der bedeutendste Hauptstadtgründer war jedoch der Yongle-Kaiser, der dritte Herrscher der auf die Mongolen folgenden Ming-Dynastie (1368-1644). Er verlegte die Hauptstadt vom weiter südlich gelegenen Nanjing ("südliche Hauptstadt") zurück nach Beijing ("nördliche Hauptstadt") und ließ Anfang des 15. Jahrhunderts den gigantischen Kaiserpalast und zahllose andere Bauwerke, die bis heute erhalten sind, errichten. Zwar wurde immer wieder aus- und umgebaut, doch in seiner Grundstruktur blieb Peking auch über die nachfolgende Qing-Dynastie (1644-1911) und die Republikzeit (1911-1949) weitgehend gleich.

Erst nachdem Mao Zedong, der Führer der Kommunistischen Partei, am 1. Oktober 1949 vom Tor des Himmlischen Friedens (Tian’anmen) die Volksrepublik ausgerufen hatte, änderte sich die grundlegende Struktur. Der vor dem Tor gelegene Platz des Himmlischen Friedens (Tian’anmen-Platz) wurde zum größten Versammlungsort der Welt ausgeweitet, die vorher schmale Ost-West-Verbindung, die Chang’an-Straße, zur fast 40 Meter breiten Aufmarschallee für die revolutionären Massen verbreitert. Reste der Stadtmauer und die zahlreichen Stadttore wurden einplaniert; an sie erinnern nur noch die Namen der U-Bahn-Stationen. Ausnahme ist das südlich des Tian’anmen-Platzes gelegene Qianmen. Organisierte früher eine klare Nord-Süd-Achse die Stadt, so wurde diese Achse gewaltsam um 90 Grad gedreht. War Peking noch bis vor nicht allzu langer Zeit eigentlich eine Ansammlung von Dörfern rund um den mächtigen Palast, so erhält es seit einigen Jahren einen Par-force-Ritt für das neue Jahrtausend.

Denn überall wird gebaut. Die alten Wohngebiete werden komplett abgerissen und durch anonyme Hochhaussiedlungen ersetzt. Hinter verspiegelten Fassaden gehen die Menschen in Büros ihrer Arbeit nach wie in einer beliebigen Hauptstadt der Welt. Sicher, ein Zeichen, auch ein Erfolg der wirtschaftlichen Modernisierung, doch wie die Menschen damit zurechtkommen, wird sich erst noch zeigen.

In und um Peking unterwegs:

Peking für Besucher - Rundgang durch das Zentrum mit Sehenswertem

Ausflüge in die Umgebung mit Sehenswertem

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