Text und Fotos: Robert B. Fishman
Weite bringt die Seele ins Gleichgewicht. Schon der erste Tag auf der Insel Öland verringert die Lebensgeschwindigkeit. Was wichtig war, ist schon weit weg. Immer schön „lagom“, wie die Schweden sagen. Ein deutsches Wort für dieses skandinavische Lebensprinzip gibt es nicht. „Gemäßigt, ausgeglichen, ganz in Ruhe“, könnte man sagen. Und das hat sich unser Autor Robert B. Fishman zu Herzen genommen und ohne Hast über ein Märchen sinniert, das auf der schwedischen Ostseeinsel wahr wurde.
Es war einmal eine Königsfamilie, die lebte jeden Sommer auf einem kleinen Schloss in einem großen Park auf einer schmalen, langen Insel im Meer. Die Insel, sagt man, sei der Körper eines großen, schönen Schmetterlings. Er hatte sich vor langer, langer Zeit zu weit aufs Meer hinaus gewagt. In einem Sturm verlor er seine funkelnden, blauen Flügel und stürzte in die See, wo sein Körper liegen blieb und versteinerte. Nur wenige der vom Festland herangewehten Samen fanden Halt auf dem steinernen Rücken des großen Schmetterlings. So blieb die Insel, Öland genannt, lange karg und öde. Doch die Sonne liebte den Schmetterling. Sie beschien seinen Rücken mit ihren warmen Strahlen viel länger und viel öfter, als alle anderen Länder im kühlen Nordreich.
Ein Schloss für die Prinzessin
Schloss
Viele Jahrhunderte später baute ein Herzog aus dem fernen Deutschland hier seiner Tochter ein Schloss, das dem Renaissance-Schlösschen San Michele im noch ferneren, sonnigen Italien gleicht, welches die Kronprinzessin so liebte. Als sich die Prinzessin mit dem König, der über die Insel herrschte, vermählte, war das Schloss ein Teil dieses Reiches geworden.
Teil des Schlossparks
Es war ein gutes Land, geführt von einem weisen, freundlichen Königspaar, das keine Kriege führte. Von ihren glücklichen, fleißigen Untertanen fand fast ein jeder Arbeit und Auskommen im Reich. Weil der König und die Königin ihr Land und ihr Volk liebten, wie auch das Volk seine Herrscher liebte, betrachteten sie ihre Untertanen als Gäste und hießen sie willkommen in ihrem weiten Park inmitten blühender Rosengärten, barock geschnittener Buchsbaumbüsche und plätschernder Wasserspiele unter jahrhundertealten Eichen und Buchen.
Schlosspark mit Rosen und Buchsbaum
Das Königspaar mag Besucher
Junge Männer reisten aus dem ganzen Reich heran, um einen Blick auf die beiden schönen Prinzessinnen zu erhaschen und niemand störte sich daran. Nur die geldgierigen Fotografen, die gekommen waren, um heimlich Bilder der königlichen Familie zu machen und an sensationslüsterne, bunte Gazetten zu verkaufen, wurden von diskreten Wachen freundlich aus dem paradiesischen Königsgarten verwiesen.
Die Königsfamilie hat ihren Besuchern ein Caféhaus eingerichtet, das die Königin häufig aufsucht, um ihren Untertanen und deren Gästen aus anderen Ländern zu begegnen und mit ihnen einen der leckeren Rhabarberkuchen oder Möhrentorten zu verspeisen.
Caféhaus
Und so ist es bis heute auf Schloss Solliden, der 1903-1906 nach Anweisungen der Kronprinzessin Viktoria erbauten Sommerresidenz der schwedischen Königsfamilie auf Öland. So werden Märchen wahr.
Geöffnet: 15. Mai - 15. Sept. täglich 11.00 - 18.00
Führungen: 45 Minuten, Führungen außerhalb der Öffnungszeiten: Tel: 070-6098148, Internet: http://www.sollidensslott.se/deutsch/
Auskunft: Ölands Turist AB, Box 74, S-38621 Färjestaden, E-Mail info@olandsturist.se, Internet: http://www.olandsturist.se
Website des Autors: http://www.ecomedia-journalist.de
Reiseveranstalter Schweden bei schwarzaufweiss
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