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Unterwegs in Seoul

"Groß" ist der erste Eindruck, den man von Seoul erhält. Und Seoul ist der erste Eindruck, den man von Korea bekommt, denn die Stadt ist Anfangs- und Endpunkt einer jeden Koreareise. Vom Flughafen Inchon geht es in einer knapp einstündigen Fahrt vorbei an den Hochhausburgen der Trabantenstädte auf gut ausgebauten Straßen in das Herz der Metropole.

Trotz der riesigen Ansammlung von Hochhäusern präsentiert sich Seoul nicht als hässlicher Moloch - viele Parks und grüne Lungen laden zum Verweilen ein. Auffallend ist die Sauberkeit der Stadt. Und noch etwas sticht ins Auge: Seouls Gesicht ist jung, man sieht nur wenige ältere Menschen. Der Grund liegt auf der Hand: Wer studieren oder Karriere machen will, der lässt sich hier nieder. Die jungen koreanischen Firmen suchen ihre internationalen Business-Kontakte in diesem Finanzzentrum des Landes. Die Stadt ist voller modisch gekleideter Menschen, an jeder Ecke trillern Handys und auf den Straßen rollt der nicht enden wollende, zäh fließende Verkehr.

Korea / Seoul / Changdokkung
Palastanlage Changdokkung
Foto: © KNTO (korean.Fremdenverkehrsamt)

Im Koreakrieg 1950 bis 53 wälzte sich zweimal die Kriegsmaschinerie über die koreanische Halbinsel und durch Seoul und zerstörte die Stadt fast vollständig. Trotzdem blieb viel Altes erhalten bzw. wurde wieder restauriert. Dazu gehören die berühmten Palastanlagen Changdokkung und Kyongbukkung sowie die ehemals "Geheimen Gärten", die nun ihr Geheimnis als öffentliche Gartenanlage jedermann preis geben. Hochzeitspaare, die sich in westlichem Weiß oder traditioneller Tracht fotografieren lassen, trifft man in diesen ausgedehnten Palast- und Parkanlagen zuhauf.

Korea / Seoul / Olympiator
Olympiator in Seoul

Viele urige Teehäuser findet man im Stadtteil Insadong, in dem sich auch viele Künstler zuhause fühlen, wobei die Koreaner interessanterweise zum Teehaus nicht mehr altmodisch "Tabang", sondern ganz modern "Coffee-Shop" sagen. In den Univierteln locken am Abend gut besuchte, hervorragende Kneipen. An den Wochenenden zieht es unzählige Familien in die Naherholungsgebiete vor der Stadt, wie in das wasserreiche Paltang-Resort im Osten oder die Pukak-Berge im Norden. Oder man fährt in knapp einer Stunde an die Westküste. Wiederum andere verbringen ihre knappe Freizeit wegen der Wochenendstaus lieber in der Stadt selbst: z.B. im "Olympic-Park" im Südosten mit ausgedehnten Wiesen fürs Picknick und Wasserflächen. Oder man geht an den Han-Fluß, der mitten durch die Hauptstadt fließt. Dessen zu Parkanlagen umgestaltete Ufer erfreuen sich großer Beliebtheit.