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Château Beloeil

Jeder möge während eines Besuchs selbst darüber urteilen, ob die Einschätzung von Fachleuten zutreffend ist, die Beloeil als die schönste Schlossanlage des Hennegaus (Hainaut) einstufen und gar mit Versailles vergleichen. Das aus dem 17.Jh. stammende Schloss der Familie de Ligne, das inmitten eines Landschaftsparks aus dem 18.Jh. liegt, wurde nach einem Brand im Jahr 1900 wieder aufgebaut. Dank der tatkräftigen Hilfe der Bewohner des Dorfes Beloeil konnte die wertvolle Ausstattung den Flammen entrissen werden. Unter den ehemaligen Schlossherren war der weltoffene Prinz Charles-Joseph de Ligne, der den Gedankenaustausch mit Voltaire, Friedrich II. von Preußen und Katharina II. von Russland pflegte. Die beachtliche, 20 000 Bücher umfassende Bibliothek des Schlosses ist diesem schöngeistigen Fürsten zu verdanken, der sich einen Namen als Literat und Kunstliebhaber gemacht hatte. Unter den bewahrten Werken in der Bibliothek befindet sich u. a. die von ihm verfasste Abhandlung „Blick auf Beloeil - Betrachtungen über die Gartenbaukunst“.

Belgien - Wallonien - Chateau Beloeil
Château Beloeil

Die Parkanlage mit der Orangerie, dem rechteckigen Wasserbecken nebst Neptunbrunnen und teils beschnittenen Weißbuchenhecken gibt aus unterschiedlichen Winkeln interessante Blicke auf das Wasserschloss Beloeil frei. Nach einem kurzen Spaziergang vorbei am lang gestreckten  Wasserbassin gelangt man über den Ehrenhof und eine doppelläufige Treppe zunächst in den rechten Flügel der von einem Wassergraben umschlossenen zweiflügeligen Anlage. Aus der Waffensammlung des Prinzen von Ligne, die im ersten Raum im Obergeschoss untergebracht ist, springt ein prächtig gestalteter Gardedegen ins Auge. Er ist ein Geschenk Katharinas II. von Russland. Das Feldschreibpult hingegen ist eine Gabe von Friedrich dem Großen an den Prinzen von Ligne. Dass der Prinz von Ligne Kunst schätzte, unterstreichen die im rosa ausgeschlagenen Saal gezeigten Gemälde, darunter die Darstellung des Fürstengrabs und des Kahlenbergfriedhofs. Das den Besuchern zugängliche Schlafgemach des Prinzen ist im Stile Louis XV. möbliert. Zur Ausstattung gehört zum Beispiel eine Kommode mit meisterlich gefertigten Intarsien. Ein Gemälde dieses Gemachs zeigt den Prinzen auf seinem Sterbebett in Wien. Alexander I. und Friedrich Wilhelm III. sind in diesen letzten Stunden an seiner Seite. Im Epinoy-Gemach sind nicht nur die reich verzierten, vergoldeten Sitzmöbel, sondern auch drei Brüsseler Wandteppiche besonders sehenswert. Die szenischen Darstellungen der in Blaugrün und Braun gehaltenen Wandteppiche zeigen Bauern bei der Ernte, aber auch das Aufrichten des Maibaums. Reich ausgestattet ist auch der nachfolgende Raum. Neben drei Teppichen aus Lille mit ländlichen Szenen wie dem Beschlagen eines Pferdes und spielenden Kindern mit einem Geißbock fällt das Himmelbett auf, das für Marie-Antoinette bestimmt war. Rot gepolsterte Sitzmöbel und chinesische Lackschränkchen vervollkommnen die Einrichtung. Über einen Flur mit einer Porträtgalerie, zu der unter anderem Porträts von Leopold von Sachsen-Coburg und Kaiserin Eugenie von Frankreich gehören, gelangt man in die bereits oben erwähnte Bibliothek mit 20 000 Werken aus dem 14. bis 19.Jahrhundert. Abhandlungen zur Geografie und Geschichte sind die Schwerpunkte dieser Bibliothek. Neben der Bibliothek befindet sich der Speisesaal mit seinen beiden Pariser Gobelins aus dem 18.Jahrhundert. Auf einem der beiden Wandteppiche ist die Entführung der schönen Helena in zarten Pastellfarben dargestellt.

Weitere Informationen

Fonds Château de Beloeil asbl
B 7971 Beloeil
Tel. +32(0)69 68 94 26 oder +32(0) 69 68 96 55
fondschateaudebeloeil@skynet.be

Office de Tourisme de Beloeil
27, rue du Château
7970 Beloeil
http://www.beloeil.be

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