Ausflüge

Cambridge

Ein Katzensprung ist es von Bostons Innenstadt per U-Bahn (T Red Line „Harvard“) nach Cambridge, Heimat der berühmten Harvard University. Der Ort liegt jenseits des Charles River, am Nordufer, gegenüber dem Bostoner Viertel Back Bay. Cambridge wurde als „New Towne“ wie Boston 1630 gegründet, die Harvard University entstand sechs Jahre später als Priesterseminar. Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus eine allgemeine Hochschule und Eliteuniversität mit heute rund 18.000 Studenten und 2.500 Lehrkräften.

USA - Boston - Harvard University in Cambridge

Harvard University in Cambridge

Der Ort ist zugleich Heimat des berühmten M. I.T., des Massachusetts Institute of Technology (77 Mass. Ave.), *1861 mit MIT Museum (265 Massachusetts Ave., http://web.mit.edu/museum).

Am Harvard Square befinden sich nicht nur die U-Bahnstation und ein Info-Kiosk, sondern reihen sich ringsum etliche Läden und Kneipen auf. Unter den Studentenläden lohnt besonders ein Blick in den Coop, ein Kaufhaus, das 1882 als Universitätsbuchhandlung gegründet worden war.

Im Nordosten des Platzes beginnt der alte Campus der Harvard University. Den Mittelpunkt bildet der Harvard Yard, um den herum sich die altehrwürdigen Bauten gruppieren. Harvard hat zudem mehrere hochkarätige Museen zu bieten, zum einen zusammengefasst zu den Harvard University Art Museums (www.artmuseums.harvard.edu), bestehend aus Fogg Art, Busch-Reisinger Museum und Arthur M. Sackler Museum. Rund 150.000 Kunstwerke von der Antike bis zur Gegenwart und aus Europa, Nordamerika, Nordafrika, dem Mittleren Osten, Südasien, Ostasien und Südostasien sind zu sehen.

Weiter nordwärts folgt der zweite Museumskomplex der Uni: die Harvard University Museums of Cultural and Natural History. Gemeint sind vier Museen unter einem Dach, von denen das Peabody Museum of Archeology and Ethnology (www.peabody.harvard.edu) das sehenswerteste ist. Es ist bekannt für eine außergewöhnliche Sammlung von Alltags- und Kunstgegenständen der Indianer Amerikas und sowohl die afrikanische wie auch die ozeanische Abteilung ist sehenswert.

 

Boston Harbor Islands National Park

Die südostlich Bostons gelegenen Inseln in der Massachusetts Bay – u.a. Long, Gallop’s, Lovell’s, George’s und Peddock’s Island – sind leicht erreichbar und bieten Naturerlebnis und Erholung, alte Forts und Leuchttürme.

Infos: Boston Harbor Islands NP, Fähren, Touren und Infos: Long Wharf, Tel. 617-223-8666, www.BostonIslands.com; sowie dreieinhalbstündige Bootstouren in den Nationalpark (George’s Island, von dort gratis Water Taxis), tgl. Juni–Okt, sowie Boston Lighthouse Tours (Do–So 10/14 Uhr im Sommer).

 

Lexington – Wiege der Unabhängigkeit

Nur wenige Autominuten bzw. rund 10 km westlich von Cambridge – auf der Massachusetts Ave. Richtung Nordwesten auf der Landstraße (Hwy. 2A) – erreicht man zwei historisch hochinteressante Orte: Lexington und Concord. Hier kam es am 19. April 1775 zu den ersten militärischen Auseinandersetzungen zwischen den aufständischen Kolonisten und den britischen Ordnungskräften, hier begann der Unabhängigkeitskrieg. Concord ist auch aus einem weiteren Grund ein Muss im Besuchsprogramm: Hier lebten im 19. Jh. die berühmtesten Literaten der jungen Nation.

Auf der Battle Road (Massachusetts Ave. bzw. Hwy. 4/225) geht es vorbei am Museum of Our National Heritage (33 Merrett Rd./Hwy. 2A, www.nationalheritagemuseum.org), der Munroe Tavern (Nr. 1332, www.lexingtonhistory.org) von 1635 oder der Buckman Tavern von 1690 (1 Bedford St.), Treff der Aufständischen um John Hancock und Samuel Adams.

Am westlichen Ortsrand von Lexington, jenseits der Autobahn I-95, erstreckt sich, durchschnitten von der Battle Road, der Minute Man National Historical Park (www.nps.gov/mima). Die Straße folgt der Route der britischen Truppen am 19. April 1775, die im Begriff waren, in Concord die Waffenlager der Aufständischen auszunehmen. Den rund 400 Rotröcken traten über hundert Freischärler entgegen, Mitglieder der offiziell von der Verwaltung der einzelnen Orte und Landkreise gestellten Bürgermiliz, die für Schutz und Ordnung zuständig war, sich an jenem Tag aber gegen die Kolonialverwaltung stellte. Einen Überblick über die Ereignisse am 19. April 1775, besonders aber Informationen zu dem für die britischen Truppen verlustreichem Rückzugsgefecht nach Boston, liefert das Minute Man Visitor Center (250 North Great Rd., Lincoln).

 

Concord – „Weimar der Neuen Welt“

Concord ist ein beschauliches Städtchen, wegen seiner Rolle im Unabhängigkeitskrieg, aber auch wegen der Bedeutung als Literatenzentrum eine gut besuchten Attraktion. Freiheitsliebende Kolonisten, Literaten und Querdenker, wie die Mitglieder der Temperance Society (Gegner des Alkoholkonsums) oder des Anti Slavery Movements fühlten sich hier einst zu Hause. Heute steht eindeutig die Rolle Concords als „Weimar der Neuen Welt“ im Mittelpunkt des Interesses. Der Ort war nämlich einst Zentrum des Transzendentalismus, der ersten amerikanischen Literaturbewegung, der zeitweise die bedeutendsten Schriftsteller der jungen Nation angehörten: Ralph Waldo Emerson, Henry David Thoreau, Nathanial Hawthorne, Louisa May Alcott oder Margaret Fuller. Ihre Häuser stehen im Mittelpunkt des Interesses.

Darüber erhält man im Concord Museum (200 Lexington Rd., www.concordmuseum.org) einen ersten Überblick. Gleich gegenüber dem Museum liegt das Ralph Waldo Emerson House (28 Cambridge Turnpike, www.rwe.org/emersonhouse). Der Dichter, Lehrer und Philosoph lebte hier von seiner zweiten Heirat, 1835, an bis zu seinem Tod 1882. Um den zentralen Platz in Concord, dem Green, gruppieren sich neben alten Bauten wie der Wright Tavern oder dem Colonial Inn – ein seit 1716 existierendes, heute von dem Deutschen Jürgen Demisch verwaltetes Gasthaus und Hotel – zahlreiche kleine Läden und Cafés.
Um The Old Manse (269 Monument St., www.thetrustees.org,), breitet sich der zweiten Teil des Minute Man NHP aus und verbindet das Jahr 1775 mit der Tradition Concords als Dichterstadt. Um 1770 baute Pfarrer William Emerson, der Großvater Ralph Waldo Emersons, dieses Haus. Er galt als „Patriot Minister“, da er sich aktiv am Unabhängigkeitskrieg beteiligte. Direkt neben der Old Manse befindet sich als Teil des Minute Man National Historic Park ein Nachbau der Old North Bridge. Ein Obelisk vor der Brücke erinnert an den ersten gefallenen Briten des Unabhängigkeitskrieges.
Südlich der Ortschaft befindet sich mitten in einem Naturschutzgebiet (915 Walden St., Hwy. 126) Walden Pond. Hierher zog sich, angeregt durch Emersons Essay „Nature“, Henry David Thoreau für 26 Monate zurück und lebte in einer kärglich ausgestatteten Hütte. Ein Nachbau davon befindet sich beim Parkplatz. Damals, 1845/6, befand sich hier die pure Wildnis und Thoreau wollte im Selbstversuch die Überlebensfähigkeit des Menschen in der unberührten Natur studieren. Nachzulesen sind seine Ideen und Erfahrungen in dem anschließend publizierten Buch „Walden; or: Life in the Woods“.

 

Reisemagazin schwarzaufweiss

 

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