Reiseführer Chalkidiki

Olynthos

10 km nordöstlich von Nea Moudania, unweit des Dorfes Nea Olynthos, liegen die Ausgrabungen des antiken Olynthos.

Olynthos (Chalkidiki)

Bereits 3000 v. Chr. ließen sich in dieser Region die ersten Menschen nieder. Auf dem südlichen der beiden Ausgrabungshügel siedelten im 7. Jh. v. Chr. zunächst die Bottiäer, später die Chalkider aus Euböa. Diese erste Stadt wurde von den Persern 479 v. Chr. zerstört, auf einem nördlich davon gelegenen Hügel wurde daraufhin bis 432 v. Chr. eine neue Stadt errichtet, die nicht wie die alte Siedlung natürlich gewachsen war, sondern Plänen des bekannten kleinasiatischen Baumeisters Hyppodamos folgte. Zu einem Großteil wurde sie ausgegraben, seit 1990 gehen die archäologischen Arbeiten weiter.

Olynthos (Chalkidiki)

Parallel angelegte Hauptstrassen in einer Breite von 5 bis 7 m werden in regelmäßigen Abständen von ebenfalls parallel verlaufenden Nebenstrasse (5 m breit) rechtwinklig gekreuzt. Dadurch entstanden Häuserblocks zu je zehn Häusern, die ähnlich ausgestattet waren. Ein ausgeklügeltes Wasserversorungs- und -entsorgungssystem sowie Badewannen und Waschbecken muten erstaunlich modern an.

Olynthos (Chalkidiki)

In dieser ehemaligen Hauptstadt des Chalkidischen Bundes, die laut Xenophon ein Heer von 20 000 Mann unterhalten konnte und auch eigene Münzen prägen ließ, konnten die Archäologen bisher keine Herrscherbezirke identifizieren. Die Häuser unterschieden sich lediglich in der mehr oder weniger prunkvollen Ausstattung mit Mosaiken. Ein Hinweis auf demokratische Herrschaftsstrukturen? 348 v. Chr. zerstörte Philipp II. den zu mächtig gewordenen Konkurrenten.

Olynthos (Chalkidiki)

Auch wenn Olynthos die einzige bisher systematisch ausgegrabene Stadt der Chalkidiki ist, sollten Besucher bei einem Besuch keine spektakulären Bauten erwarten. Von Interesse sind vor allem einige Mosaike, die u.a. Tiere und menschliche Gestalten zeigen und vermutlich aus dem späten 5. Jh. stammen. Im Boden eingelassene Behälter waren offensichtlich für Wein gedacht, der dort gestampft wurde. Jedoch lässt vor allem der nördliche Hügel mit seinen Fundamentresten und Rekonstruktionen gut die ehemalige Stadtstruktur erkennen.


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