Reiseführer Münsterland
Rheda-Wiedenbrück (2)
Entlang der Ems nach Wiedenbrück
Der Erlenbruch mit Schwarzerlen ist ein Feuchtgebiet am Lauf der Ems, in dem der Erlenblattkäfer anzutreffen ist. Kiebitze und Bekassinen sind gelegentlich in diesem Naturschutzgebiet anzutreffen, zu dem auch die Schlosswiesen gehören. Mit ein wenig Glück sieht man den Eisvogel bei der Nahrungssuche, schwirren Blauflügel-Prachtlibellen umher. Das Wassergreiskraut und die Sumpfsternmiere sind zwei Feuchtgebietspflanzen, die die Schlosswiesen besiedeln.
Ein Unikum: Die Violin-Eiche am Aquatunnel
Nachdem wir den sogenannten Aquatunnel und die Violin-Eiche passiert haben – hier durchschneidet die Autobahn Dortmund-Hannover die Flusslandschaft –, stoßen wir auf ein Spielparadies für Kinder. Eine Skateanlage lädt ebenso zum Spielspaß ein wie der Wasserspielgarten. Zudem gibt es eine Minigolfanlage und einen Streichelzoo. Die Violin-Eiche ist ein kurioser Baumwuchs, bei der im oberen Stammteil des Baumes der Stamm und ein Ast einen Violinenbogen bilden. Der am Aquatunnel aufgestellte Baum ist ein etwa 200 Jahre altes Naturdenkmal und stand ursprünglich im Schwarzen Holz an der Oelder Straße.
Geschnitzte Rosetten und biblische Inschriften
Durch die renaturierte Auenlandschaft an der Ems geht es dann weiter nach Wiedenbrück, auch dies ein Ort mit einer Vielzahl sehenswerter Fachwerkhäuser an der Langen Straße und am Markt. Weithin sichtbar ist die St.Ägidius-Kirche aus dem frühen 16.Jahrhundert. Die Pfarrkirche wurde im romanisch-gotischen Übergangsstil erbaut worden und ist nicht die erste Kirche am Platz, da es Nachweise über einen karolingischen Sakralbau gibt.Auf dem Marktplatz von Wiedenbrück
In der Langen Straße steht unter anderem ein dreischiffiges Ackerbürgerhaus mit lateinischen Inschriften über dem Torbogen, die das Gottvertrauen der Erbauer zum Ausdruck bringen, so „Wie es Gott gefallen hat, ist es geschehen.“ Gegenüber erblicken wir ein gleichfalls prächtig geschmücktes Fachwerkhaus aus dem Jahr 1678. Auch hier zeigt die Torinschrift die tiefe Gläubigkeit: „Im Nahmen der heiligsten Dreifaltigkeiten“ ließen die Bauherren dieses Haus erbauen, so liest man. Neben dreischiffigen finden sich auch zweischiffige Ackerbürgerhäuser in der Stadt, deren Brüstungsbohlen mit Fächerrosetten beschnitzt sind.
Aufwändige Schnitzerei findet sich an zahlreichen Häusern
im Kern von Wiedenbrück
Auf unserem Rundgang kommen wir am Alten Gasthaus Hohenfelder vorbei, das laut Inschrift von 1690 stammt. Sehenswert ist außerdem das nach dem Brand von 1685 erbaute zweigeschossige Fachwerkgiebelhaus mit lateinischem Chronogramm im Torbogen. In der Nähe des Markts steht ein 1560 erbautes Haus mit reich verzierten Brüstungsfeldern. Die bildlichen Darstellungen nehmen Bezug auf Esaia, 5.Kapitel: „Wehe, die ihr früh aufsteht und eiligst zum Zechen geht, sauft euch voll, liebet Hurenfreuden als wäret ihr toll …“. Das von der Familie Christian Wippermann 1560 erbaute, rotgetünchte Haus mit geschnitzten biblischen Darstellungen der Konsolen, darunter Judith und der Kopf des Holofernes, ist ein wahrer Hingucker unter den zahlreichen Fachwerkbauten der Stadt.
Prächtige Hausportale sind in Wiedenbrück keine Seltenheit
Weitere Informationen
Touristische Informationen
www.rheda-wiedenbrueck.de
Schloss Rheda
www.schloss-rheda.de
Eh. Landesgartenschaugelände Flora Westfalica
www.flora-westfalica.de
Essen und Trinken
Gartenhaus Schlosspark Rheda
Tel. 05242/968673
www.schloss-rheda.de
Carpe Diem
Coffee&Tapas Bar
Berliner St.12b
Ratskeller Wiedenbrück
www.ratskeller-wiedenbrueck.de
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