Südeuropäischer Trubel

Kroatien Kvarner Bucht Insel Rab

Blick auf die Insel Rab

Schon von weitem grüßen die vier mächtigen Glockentürme zum Schiff herüber. Wie vier Wächter stehen sie über der steilabfallenden Bucht Sveta Eufemija, wo im Hafen noch ein Plätzchen für die „Toma“ frei ist. Die Altstadt von Rab zieht einem Magnet gleich Urlauber, Einheimische, Straßenkünstler und fliegende Händler aus nah und fern an. Natürlich bleiben die Fahrräder an diesem Abend auf dem Schiff und wir erobern die geschichtsträchtigen Straßen und Gassen per Pedes. Vom Glockenturm bietet sich selbst zu später Stunde noch eine herrlicher Blick über die Stadt und ihre Umgebung.

Kroatien Kvarner Bucht Fenster

Impressionen aus der Altstadt von Rab

In der Kirche zur Heiligen Justina erwartet uns ein Museum sakraler Kunst und die historischen Gemäuer der Basilika Sveta Marija Velika, der Kirche Sveti Ivan Krstitelj sowie des Fürstenpalasts und des Stadtturms strahlen im Licht der untergehenden Sonne noch mehr romantisches Flair aus als bei Tage. In den Gassen und an den Platen in Hafennähe warten Dutzende kleine Restaurants und Bars auf Gäste. Dort beginnt der für südeuropäische Städte typische abendliche Trubel.

Kroatien Kvarner Bucht Händler

Künstler warten in der Altstadt auf ihre Kunden

Wir suchen noch etwas Ruhe. Da lohnt ein Spaziergang durch den Komrcar Park entlang der Küste zum Franziskanerkloster Sveta Eufemija. Kurz vor 22 Uhr sind wir zurück am Hafen. Genau die richtige Zeit für einen kleinen „Absacker“ in der malerischen Srednja Ulica.

Mondlandschaft an der Adria

Noch vor dem Frühstück hat uns die strahlende Morgensonne zu einem kurzen Bummel durch die Altstadt von Rab verlockt. Jetzt, nach einer kräftigen Stärkung, geht es auf die erste Halbetappe unserer Rab-Rundfahrt. Entlang des Meeres führen uns kleine Wege und später die Verbindungsstraße zum Fährhafen nach Minjak in Richtung Osten. Ist das erste Stück angenehm und malerisch, erwartet uns einige Kilometer vor dem Ziel die „heilige Kette“ Kamenjak, ein Gebirgszug, der den grünen und fruchtbaren Süden der Insel vor den kalten Nordwinden schützt.

Nördlich des Kamenjak: die Landschaft wird zur Steinwüste

Nach Erreichen des Passes in luftiger Höhe geht es in toller Schussfahrt zum Fährhafen. Stück für Stück wird uns klar, warum man diese Bucht als Mondlandschaft bezeichnet. Kein Baum, kein Strauch kein Gras. Eine einzige Steinwüste zeugt von der Härte des Klimas und nur das blaue Meer sorgt für freundliche Farbtupfer. Bevor wir uns wieder aufs Rad schwingen, lassen wir die Autos der ankommenden Fähre den Pass hinauf fahren. Bei uns wird es doch etwas langsamer gehen. Die Steigung hat es mächtig in sich. Auf der anderen Seite wartet wieder der freundliche, der grüne Teil der Insel mit einer erholsamen Rückfahrt zum Hafen.

Kroatien Kvarner Bucht Kombüse

Lange Zeit bleibt uns nicht. Nur eine halbe Stunde nach dem guten Essen aus der Kombüse heißt es weiterfahren. Bis ins nordwestliche Lopar mit seinen herrlichen Sandstränden liegen rund zwanzig Kilometer Inselimpressionen vor uns. Eine Badepause ist eingeplant. Das macht die nachmittägliche Hitze erträglich. Pünktlich und trotz Badestopp nicht minder verschwitzt als an den Vortagen erreichen wir am frühen Abend die „Toma“. Die Zeit vergeht, denn es ist bereits die letzte Station unserer Reise auf der Kvarner Bucht, die Dino jetzt ansteuert. Die Insel mit dem unaussprechbaren Namen Krk.

Seit Krk 1980 über eine imposante Brücke vom Festland aus mit dem Auto erreichbar geworden ist, hat der Tourismus explosionsartig zugenommen. Obwohl unsere geplante Inseltour oft über kleine Straßen führen wird, wie ein Blick auf die Karte verrät, werden wir uns langsam wieder an normalen Straßenverkehr gewöhnen müssen. Vorerst steht erneut ein mittelalterlicher Bummel auf dem Abendprogramm. Das Städtchen Krk ist, ebenso wie Rab, mehr als zweitausend Jahre alt. Es gibt manch Historisches zu sehen aber mit Rab kann es sich, zumindest nach unserer Meinung nicht messen. Wir kommen also etwas früher in die Koje, was ja gar nicht schlecht ist, denn die morgige, letzte Etappe, wird sicher nochmals hart werden. Schon vom Schiff aus war nicht zu übersehen, welch stramme Berge Krk uns vorsetzen wird.

Bergauf, bergab und querfeldein

Römer, Kroaten, Venezianer, Franzosen, Österreicher und Italiener waren schon lange vor uns hier und haben versucht Krk zu beherrschen. Nun sind wir da, auf unseren Fahrrädern, und wollen eigentlich weder herrschen noch führen, wir wollen ganz einfach die landschaftliche Schönheit der Insel genießen und ein Stück weit auf den historischen Spuren unserer Vorgänger wandeln.

Das historische Städtchen Vrbnik auf Krk.....

Dazu gibt es im Verlauf unserer Tour reichlich Gelegenheit. Mal ist es eine historische Kirche, mal ein uraltes Tor oder mal ein ganzer Ort, wie die kleine Gemeinde Vrbnik an der Ostküste, die sich mit winzigen Gassen, kleinen Stiegen und vom Seewind gezausten Häusern an einen Kalkfelsen hoch über dem Meer schmiegt.

Kroatien Kvarner Bucht Abfahrt

....erreichen wir nach einer steilen Abfahrt.

Es geht fast ständig bergauf und bergab. Waren bislang auf unsere Routen nur Verkehrsschilder mit maximal zehn Prozent Steigung aufgestellt, gibt es auf Krk ab und an ein paar Prozente mehr. Da mag es keine Schande sein, wenn hier auch der letzte aus unserer Gruppe vom Rad muss. Wir sind halt nicht bei der Tour de France sondern im Urlaub. Doch es macht trotzdem Spaß.

Kroatien Kvarner Bucht Rijeka

Der Endpunkt unserer Reise: der Hafen von Rijeka

Ein wenig Wehmut fährt mit, wissen wir doch, wenn wir in Malinska an Bord gehen, warten nur noch die Überfahrt nach Rijeka, ein sicher langer und feuchtfröhlicher Abschiedsabend mit den vielen Freunden, die wir in den letzten Tagen gefunden haben und, je nach Wohnort, an die tausend Kilometer Rückfahrt in die Heimat. Diese dann glücklicherweise im Auto, für die Fahrt mit dem Fahrrad wäre der Urlaub wohl etwas kurz.

 

Reisemagazin schwarzaufweiss

 

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