Weltnaturerbe Fjordland-Nationalpark

Unterwegs im Südwesten Neuseelands

Text und Fotos: Sissi Stein-Abel

Mehr als eine halbe Million Touristen zieht es jedes Jahr zum Milford Sound. Es wären mehr, läge Neuseelands bekanntester Fjord und Traumziel Nummer eins nicht so einsam und verlassen am südwestlichen Ende der Welt, am Ende einer 121 Kilometer langen Sackgasse. Es gibt größere, längere und tiefere Fjorde im Fjordland-Nationalpark, der auf Grund seiner außergewöhnlichen Schönheit zum Weltnaturerbe der UNESCO gehört. Aber keiner strahlt dieselbe Magie aus. Der Weg dorthin ist so spektakulär wie das Ziel. Aber auch der andere populäre Fjord, der Doubtful Sound, hat seine Reize. Die übrigen zwölf Fjorde sind lediglich per Flugzeug oder von der Tasmanischen See zu erreichen. Manche auch zu Fuß. Aber das ist nichts für Anfänger. Die sollten sich mit den „Great Walks“ begnügen. Der populärste ist – natürlich – der Milford Track.

Neuseelnad - Fjordland-Nationalpark - Delfine

Delfine

Es sind magische Momente wie dieser: Der hungrige Dickschnabel-Pinguin mit seinen wilden gelben Federschopf-Augenbrauen, der mit zerfleddertem Gefieder stundenlang auf einem Felsbrocken steht und nur hin und wieder ins Wasser hüpft, um einen Schluck zu trinken, unfähig, nach Fischen zu tauchen, weil er gerade in der Mauser ist. „Gestern sind drei Pinguine in den Terminal gewatschelt“, erzählt der junge Mann, der hier tagein, tagaus Tickets verkauft. Oder jener: die zwei Großen Tümmler-Mütter, die sich mit ihren beiden Kälbern im Spielplatz Meer vergnügen. Mühelos rasen sie minutenlang in der Bugwelle neben dem Ausflugsboot her, zur ebenso großen Freude der Leute an Bord, die sich im Fahrtwind eiskalte Nasen und Hände holen. Bei anderen Gelegenheiten surfen und springen ganze Delfinschulen fotogen aus dem dunklen Wasser und vollführen Salto. Und dann sind da noch die Seebären auf den Felsen am Rande des Fjords.

Neuseeland - Fjordland-Nationalpark - Seebären

Seebären

Dabei soll doch die Welt, in der diese bezaubernden Kreaturen leben, schon ein Weltwunder sein. Eines jener vielen achten Weltwunder, als die heutzutage herausragende Landschaften und Bauwerke angepriesen werden. Der Milford Sound, der auf Grund seiner surrealen Schönheit bei ausländischen und inländischen Neuseeland-Touristen das Traumziel Nummer eins ist. Die Anziehungskraft ist so groß, dass viele Reisende versuchen, bei den unmöglichsten Wetter- und Straßenbedingungen diese 121 Kilometer lange Sackgasse namens Milford Road in Angriff zu nehmen. 121 Kilometer hin, 121 Kilometer zurück nach Te Anau, dem Zentrum der Region Fjordland, wo (fast) alle grandiosen Touren in die Natur des wild-romantischen Südwestens der Südinsel des Landes losgehen. Selbst bei idealen Verhältnissen dauert die Fahrt zwei Stunden.

Neuseeland - Fjordland-Nationalpark - Milford Road

Milford Road

Es ist rätselhaft, warum die 14 Fjorde, die Fjordland den Namen gegeben haben, fälschlicherweise „Sounds“ (= Sund, Meerenge) heißen. Aber es hat schon Besucher gegeben, die sich darüber beschwerten, dass die Fjorde „nur Fjorde und keine Meerengen“ sind. (Hin und wieder hilft ein Blick auf eine Landkarte oder in einen Reiseführer oder die Frage, warum Fjordland Fjordland heißt...) Die Fjorde wurden vor zwei Millionen Jahren von Gletschern ausgefräst und füllten sich am Ende der Eiszeit vor 15.000 Jahren mit Wasser, als die Gletscher schmolzen und der Meeresspiegel stieg.

Es hat auch schon Klagen gegeben, und die sind ernster zu nehmen, dass es am Milford Sound zu laut ist. Das kann tatsächlich passieren, besonders in der Hauptsaison von November bis April und in der Stoßzeit eines jeden Tages von 12 bis 15 Uhr. Dann heben kleine Motorflugzeuge und Hubschrauber oft im Minutentakt ab, um den Kunden die spektakuläre Landschaft mit ihren unzugänglichen Wäldern, Gewässern, schroffen Gipfeln und Gletschern von oben zu zeigen. Das ist für jene, die unter den Wolken schweben, faszinierend, aber für jene, die am Boden bleiben und die Aussichten genießen und den Klängen der Natur lauschen wollen, ein Ärgernis. Der Fluch der Popularität.

Der Doubtful Sound

Die Ruhe, die hier jeder sucht, aber nicht findet, wenn er zur falschen Zeit anreist, ist am größeren Fjord-Bruder Doubtful Sound zu Hause. Wenn das Ausflugsboot den Motor abschaltet und auch Dauerschwätzer mal die Luft anhalten, hört man jedes Plitsch-Platsch, jeden zwitschernden Vogel. Jeder Laut schallt von den steil aufragenden Gipfeln wie dem Mt. Crowfoot (1695 m), Mt. Danae (1509 m) und Commander Peak (1274 m), die das Fjord umschließen, zurück. Hierher kommen weitaus weniger Besucher, weil nur eine begrenzte Zahl von Ganztages-Touren und Übernacht-Kreuzfahrten möglich ist. Das ist für viele Leute zu mühsam, teuer oder zeitaufwendig.

Neuseeland -Bootsfahrt auf dem Doubtful Sound

Bootsfahrt auf dem Doubtful Sound

Der Doubtful Sound ist, nach dem Dusky Sound, der zweitgrößte Fjord des 12.500 Quadratkilometer großen Nationalparks, der zum Weltnaturerbe der UNESCO gehört. Er ist fast dreimal so lang wie der 16 Kilomter lange Milford Sound. Die Wasseroberfläche – inklusive der drei Seitenarme Hall, Crooked und First Arm – ist sogar zehnmal so groß. Da verlieren sich die paar Schiffe in der unendlich scheinenden grünen Einöde, die ein Paradies für Kajakfahrer ist.

Die Touren zum Doubtful Sound beginnen in Manapouri, 22 Kilometer südlich von Te Anau. Zunächst wird der mit Inseln übersäte und bis zu 444 Metern tiefe Lake Manapouri per Boot überquert. Neugierige Keas, die hoch intelligenten, verspielten und gelegentlich auch zerstörungswütigen Gebirgspapageien, inspizieren die Neuankömmlinge am Anlegesteg am Westarm. Am Ufer beherrschen die Hochspannungsmaste des unterirdischen Manapouri-Wasserkraftwerkes die Szenerie. Am Ende der Tour (manchmal auch am Anfang) steht die Besichtigung der „Underground Power Station“ auf dem Programm. Die Fahrt durch einen stockdunklen, schmalen, in den Fels gehauenen Tunnel ist atemberaubend – vor allem das Wendemanöver des Busses am Ende der Stollens.

Neuseeland - Fjordland-Nationalpark - unterirdisches Manapouri-Wasserkraftwerk

Das unterirdische Manapouri-Wasserkraftwerk

Vom Manapouri-See geht’s auf einer schmalen Schotterstraße, die von 1963 bis 1965 als Versorgungsstraße zum Manapouri-Kraftwerk, nicht etwa für den Tourismus, in den Regenwald gehauen wurde, hinauf zum 671 Meter hohen Wilmot Pass. Von dieser Stelle hat man den besten Blick auf den Doubtful Sound, der von hier aussieht wie ein in die Gebirgswelt gegossener Z-förmiger See. Am anderen Ende der insgesamt 21 Kilometer langen Passstraße liegen die Minikreuzfahrtschiffe im Deep Cove, der Tiefen Bucht. Das Meer ist von hier aus 40 Kilometer entfernt. Auf einer dreistündigen Kreuzfahrt wird der Fjord erkundet, der Bordkommentar ist unterhaltsam und höchst lehrreich.

Neuseeland - Blick auf den Doubtful Sound vom Wilmot Pass aus

Blick vom Wilmot Pass auf den Doubtful Sound

Der Doubtful Sound ist an seiner tiefsten Stelle 430 Meter tief. An der Mündung gibt es – wie auch am Milford Sound (rund 300 Meter an der tiefsten Stelle) – relativ flache Stellen mit nur 90 Metern. Auf Grund der enormen Niederschlagsmengen, die an der Westseite der Südalpen fallen (bis zu acht Meter), ist in den Fjorden ein faszinierendes Phänomen zu beobachten. Tanninreiche organische Stoffe aus den Waldböden färben das Regenwasser, das dann in die Fjorde gespült wird. Dieses schwarztee-farbene Wasser hat eine geringere Dichte als Meerwasser, so dass es auf dem Meerwasser schwimmt. Diese dunkle Schicht ist rund 40 Meter dick und sorgt in dem darunter liegenden Salzwasser für Lichtverhältnisse, die Kreaturen anzieht, die sonst nur in weitaus größeren Tiefen anzutreffen sind, unter anderem rote und schwarze Korallen. Beobachten lässt sich das trefflich vom 10,4 Meter unter der Oberfläche gelegenen Raum des Unterwasser-Observatoriums „Milford Deep“ (nicht zu verwechseln mit einem Aquarium!) in der Harrison Cove im Milford Sound. Kreuzfahrt-Schiffe setzen Besucher dort ab und holen sie auch wieder ab.

Zu den interessanten Überwasser-Lernstoffen zählen die Baumlawinen. Die Bäume entlang der Steilhänge der Fjorde wachsen auf felsigem Untergrund und haben deshalb ein äußerst fragiles Wurzelwerk. Nach heftigem Regen- oder Schneefall rutschen sie ins Wasser und hinterlassen nackte Felsnarben im Regenwald, der hier vornehmlich aus Südbuchen besteht. U-förmige Trogtäler und hängende Täler (Sekundärgletscher, die in ein Haupttal einmünden) sind herausragende Charakteristika der von Gletschern geformten Landschaft, die auch an der Zufahrtsstraße zum Milford Sound großartig zu beobachten sind. Direkt vor dem Homer Tunnel ragen die senkrechten Wände eines halbrunden Gletscherkessels in die Höhe.

Kaskaden und mächtige Wasserfälle plätschern und prasseln hunderte von Metern in die Tiefe. Die sind natürlich besonders eindrucksvoll bei Regen – aber natürlich am liebsten bei blauem Himmel direkt nach einem heftigen Guss.

Der Milford Sound

Damit sind wir zurück am Milford Sound. Dort wird nicht bloß alle Naslang ein Erdbeben registriert, weil die Alpine Hauptverwerfungslinie just dort ins Meer mündet. Es gibt bei entsprechendem Wetter Dutzende Wasserfälle, aber in Trockenphasen nur zwei: die Lady Bowen Falls, zu denen man von der Anlegestelle auch spazieren kann, und die Stirling Falls.

Neuseeland - Stirling Falls

Stirling Falls

Vom gigantischen Fjord zum perfektesten aller Fjorde. Wenn der Milford Sound nicht bereits existierte, er müsste genau so erfunden werden. An einem Schönwettertag sieht er vom Ufer am grandiosesten aus. Am Morgen spiegelt sich der 1692 Meter hohe Mitre Peak, der in Form einer dreieckigen Bischofsmütze geformte felsige Markenzeichen-Gipfel, im glatten Wasser. Am Mittag zeichnet er sich vor dem knallblauen Himmel ab, auf der anderen Seite des Fjords glitzern der stets schneebedeckte Zweitausender Mt. Pembroke und sein Gletscher, im Vordergrund mischen Keulenlilien, die so ähnlich aussehen wie Yucca-Palmen, einen Hauch von Südsee in die alpine Szenerie. Später leuchtet das Abendrot von Westen herüber.

Neuseeland - Mitre Peak mit Keulenlilien im Vordergrund

Mitre Peak mit Keulenlilien im Vordergrund

Wer diesen wunderhaften Anblick in aller Ruhe genießen möchte, muss entweder am Milford Sound übernachten (die Milford Sound Lodge bietet Unterkunft für den Luxusgast bis zum Camper) oder ganz einfach in aller Herrgottsfrühe in Te Anau aufbrechen. Dann kommt man den Ausflugsbussen aus dem vier Stunden entfernten Queenstown und Te Anau zuvor, die erst um die Mittagszeit am Fjord eintreffen. Wenn sich der morgens um neun leere Busparkplatz vor dem Schiffsterminal füllt, kann man seine 1:45 bis zweistündige Kreuzfahrt bereits hinter sich haben, Kaffee trinken und den magischen Blick vom Ufer aus genießen.

Während einen der Doubtful Sound mit seiner majestätischen Ruhe und Abgeschiedenheit lockt, die an Monotonie grenzt, hat der Milford Sound etwas Heiteres. Er hat auch in der schneefreien Jahreszeit mehr Farben, da sind die Berge blau, die Felsen rotbraun, hellgrau und an manchen Stellen von Kupfer sogar metallisch-grün gefärbt, das Weiß des Mt.-Pembroke-Gletschers, die weiß sprühenden Wasserfälle mit ihren Mini-Regenbogen, das dunkle Grün der Südbuchen, das helle Grün der Baumfarne und Keulenlilien am Strand. Und wer gerne still für sich genießt, kann vor und nach der Kreuzfahrt tun und lassen, was er will, während man sich bei einer Tour am Doubtful Sound den ganzen Tag als Herdentier bewegt.

Neuseeland - Regenbogen an einem Wasserfall

Regenbogen an einem Wasserfall

Der Weg zum Ziel ist so grandios wie das außerirdisch schöne Ziel. Man muss aufpassen, dass man nicht seine Kreuzfahrt verpasst, falls man sie vorgebucht hat. Die Versuchung ist groß, alle paar Meter anzuhalten, stumm zu staunen, zu fotografieren, einen Entzückensschrei nach dem anderen auszustoßen. Und wenn man dann noch Keas begegnet... Füttern sollte man die lustigen Papageien, die man nur so lange lustig findet, bis sie einem eine Dichtung aus dem Auto gerissen oder ein Zelt zerfetzt haben, trotzdem nicht. Sonst haben sie noch mehr Zeit für Blödsinn. Und letzten Endes sollen sie wilde Tiere bleiben und nicht verlernen, sich selbst zu versorgen.

Neuseeland - Ein Kea nagt an einem Scheibenwischer

Ein Kea nagt an einem Scheibenwischer

An der 121 Kilometer langen Strecke – das letzte Stück wurde erst 1992 asphaltiert, und der gespenstisch dunkle und mit Schlaglöchern übersäte Homer Tunnel ist noch immer ein Horror-Tunnel – befinden sich viele Parkplätze am Straßenrand, um die Szenerie in Ruhe zu genießen. Die Milford Road ist übrigens prozentual die gefährlichste Straße Neuseelands, weil immer wieder Touristen ineinander krachen, die Bergen, Bäumen und Vögeln mehr Beachtung schenken als den Serpentinen, die den flachen ersten 40 Kilometern folgen. Viele unterschätzen auch die Gefahren dieser alpinen Passstraße, die an ihrem höchsten Punkt 940 Meter erreicht. Selbst im Frühjahr und Herbst kann es hier schneien und Glatteis geben, im Winter und Frühjahr auch Lawinen, gelegentlich – bei extremem Regen – auch Erdrutsche (siehe Hinweise im Info-Teil).

Die größeren Wanderungen, die unterwegs möglich sind, sollte man auf den Rückweg verschieben, um nicht doch noch von den Touristenmassen überholt zu werden. Die Spiegelungen der Berge in den Mirror Lakes, direkt am Straßenrand gelegen, sind jedoch meistens morgens am schönsten, weil der Wind die Bilder nicht verweht. Vielleicht die fabelhafteste Tour ist jene von „The Divide“ (Wasserscheide) zum Key Summit (zwei bis drei Stunden hin und zurück). Das erste Stück der von alpiner Flora gesäumten Strecke entspricht dem Start/Ende des Routeburn Tracks, einem der so genannten „Great Walks“ in Neuseeland. Der Rundumblick von dem mit Kesselseen getupften Gipfelplateau auf die umliegenden Gebirgsmassive der Humboldt und Darran Mountains und hinüber zum Lake Marian ist atemberaubend und jeden vergossenen Schweißtropfen wert. Immer vorausgesetzt, es regnet nicht...

Neuseeland - Blick vom Key Summit

Blick vom Key Summit

Die Niederschlagsmenge kann einem sicherlich auch die berühmten Mehrtageswanderungen vermiesen, von denen der 53 Kilometer lange Milford Track der populärste ist. So populär, dass in der Sommersaison niemand ohne Vorbuchung und Hüttenreservierung die Vier-Tage-Tour in Angriff nehmen darf (Details im Info-Teil). Die übrigen „Great Walks“ in Fjordland sind der Hollyford und Kepler Track. Der Routeburn Track kann mit dem Greenstone und Caples Track verbunden werden. Diese Touren beginnen in Glenorchy, nördlich von Queenstown, das nur durch eine Gebirgskette vom Milford Sound getrennt ist, aber per Auto durch 291 Kilometer!

Diese Distanz erklärt eigentlich von selbst, dass Tagestouren zum Milford Sound von Queenstown aus der pure Wahnsinn sind. Wer Fjordland wirklich kennenlernen möchte, sollte sich einige Tage in Te Anau oder Manapouri gönnen, zumal es dort, in geschützer Lage auf der Ostseite der Berge, nur 1100 bis 1200 Millimeter im Jahr regnet. Beide Orte liegen direkt an großen Seen, es gibt jede Menge Wandermöglichkeiten und Aktivitäten auf dem Wasser. Besonders populär ist die Tour zu den Glühwürmchenhöhlen am Westufer des Lake Te Anau. Obwohl der Kalkstein 35 Millionen Jahre alt ist, sind die darin eingebetteten Höhlen jung, nur rund 12.000 Jahre, und sie wachsen. Da noch immer ein Fluss durch die Höhlen rauscht, fängt die Bildung von Stalagmiten und Stalagtiten gerade erst an. Wer deutsche Höhlen gewöhnt ist und Ähnliches erwartet, wird bitter enttäuscht. Das Erlebnis, am Fluss mit Wasserfall und –strudel entlang zu gehen und dann auf einem Boot durch die stockdunkle Höhle zu gleiten, um den Glühwürmchen beim Glühen und Einander-Auffressen zuzuschauen, ist jedoch durchaus ein nettes Erlebnis.

Neuseeland - Denkmal für den Takahe

Denkmal für den Takahe

Oberhalb der Höhlen, in den Murchison Mountains, lebt ein Fjordland-Urgestein, der Takahe. Dieser prächtige flugunfähige Vogel, der größte aus der Familie der Rallen, galt 50 Jahre lang als ausgestorben, ehe er in Fjordland wiederentdeckt wurde. Nur in dieser Abgeschiedenheit überlebt das dunkelblau-türkisblau und grün gefiederte Tier in freier Wildbahn, weil es völlig arglos – wie in Zeiten, als es in Neuseeland noch keine Menschen und Säugetiere gab – auf seinen knallroten Krallen durch die Wälder stapft. Te Anau hat dem spekakulären Vogel am Seeufer ein überdimensionales Denkmal gesetzt, und im Birdlife Park (an der Straße nach Manapouri), der lediglich um eine kleine Spende bittet, gibt’s einige Exemplare zu bestaunen. Auch ein paar gelangweilte Keas füttern sich dort gegenseitig. Wer bis dahin allerdings keinen Kea gesehen hat, muss im Raketentempo durch Fjordland geeilt sein und hätte mehr als nur die Papageien verpasst.

 

Reisemagazin schwarzaufweiss

 

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