Tansania im Überblick
Die Faszination Tansanias ist seit Jahrhunderten unverbraucht. Da ist von aufregenden Geschichten um uralte Königreiche, geheimnisumwobene Kulturen und mystische Riten die Rede, und dazu addieren sich geographsiche, soziologische und zoologische Fakten in Superlativen.
So durchwandern die größten Wildtierherden der Welt die Serengeti, eine Savannenlandschaft, die Europäern schon in den sechziger und siebziger Jahren ins Bewusstsein gerufen wurde. Damals warnte der bekannte Frankfurter Zoologe Prof. Dr. Bernhard Grzimek in regelmäßigen Fernsehsendungen "Die Serengeti darf nicht sterben!" Das internationale Engagement der Naturschützer hat sich gelohnt, denn nirgendwo anders können so viele Wildtiere an einem Ort beobachtet werden wie hier. Nahezu unberührt ist das , das größte Wildreservat Afrikas, doppelt so groß wie der südafrikanische Kruger National Park, anderthalb Mal größer als Belgien. Die Geographie des Landesinneren dominiert das Rift Valley, jener 30 Mio. Jahre alte Grabenbruch, der den afrikanischen Kontinenet vom Toten Meer bis nach Mosambik in dramatischen Felsabbrüchen und Schluchten durchschneidet. Die aufbrechende Erdkruste hinterließ Seen wie den Lake Victoria, Lake Manyara und den Lake Tanganyika.
Doch die Liste der Einmaligkeiten ist noch längst nicht vollständig:
Der Kilimanjaro erhebt sich mit 5893 Metern über
alle Berge Afrikas, der Mount Meru ist
der Fünfthöchste. Im Ngorongoro Crater,
dem größten Vulkankrater der Welt, leben alle Wildtierarten
des Kontinents (bis auf Giraffen) zusammen, während der Ruaha
National Park Heimat der meisten Elefanten Afrikas ist und Mahale
Forest Synonym für einen der ältesten Regenwälder.
Feinsandige, von Palmen gesäumte Strände reichen an die Peripherie
des Indischen Ozeans und entlang der Küstenlinie liegen Inseln
vorgelagert. Die berühmteste von ihnen ist Unguja, bekannt unter
dem Namen des Archipels: Sansibar.
Tansania ist ein Land, in dem 120 verschiedene afrikanische Stammesgruppen
zusammenleben. Ein Land, in dem es keine rassistischen Auseinandersetzungen
gibt, wo Muslime, Christen und alle Andersgläubigen in gleichen
Gemeinden leben, heiraten, sich in denselben politischen Parteien wiederfinden.
Und ihre Zusammengehörigkeit in einer gemeinsamen Sprache demonstrieren,
in Kiswaheli, der lingua franca Ostafrikas.
Tansania ist ein Land, dessen Menschen so unverfälscht gastfreundlich,
ehrlich und von westlichen Ansprüchen noch weitgehend unverdorben
sind wie an kaum einem anderen Ort Afrikas. Ein Land, in das bis heute
nur wenige Touristen reisten. Doch
nimmt das Interesse ausländischer Besucher zu. Angetan von der
neuerlichen Stabilität des Landes, der verhältnismäßig
geringen Kriminalitätsrate und der sagenhaften Freundlichkeit
der Tansanier reist man an, um auf Safari zu den Wildtierregionen zu
gehen, den Kilimanjaro zu besteigen, an den Traumstränden Tansanias
Badeurlaub von nie gekannter Intensität zu erleben und sich von
der Offenherzigkeit der Einwohner verwöhnen zu lassen. Das Nachbarland
Kenia, für über dreißig Jahre Synonym von Wildnis und
Badefreuden ist out - Emotionen á la "Out of Africa" weiß man
jetzt stattdessen in Tansania zu wecken.
Sansibar - der Name klingt wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Er weckt Imaginationen von verschleierten Frauen, Kindern im Schatten raschelnder Palmhaine, die den Worten ihres Koranlehrers lauschen; von Sklavenhandel; von uralten Weisheiten, die greise Araber vortragen; von endlos weißen Stränden, von den Relikten der einst blühenden, Jahrhunderte alten Swahelikultur: Palästen und Badehäusern, kunstvollen Schnitzereien, Poesie und eindringlicher Musik. Sansibar - das klingt wie eine Duftwolke exotischer Gewürze und Früchte. Wie ständiger Seewind, der Dhows in allen Größen auf ihrer Route von Arabien kommend, vor die Küstenlinien des Archipels treibt.
Und, wie sagte ein Reisender der Neuzeit: "Einmal angelangt, mag man seinen Augen kaum zu trauen, denn die kühnsten Erwartungen werden tatsächlich erfüllt". Sansibar, der Traum. Spricht man über Sansibar, ist dem Großteil der Besucher die Hauptinsel im Sinn, Unguja mit seiner, über die letzten Jahre wieder instandgesetzten Stadt Stone Town. Doch gehören noch die Nachbarinsel Pemba zu dem Archipel und, obwohl sie winzig und meist unbewohnt sind, eine Handvoll kleiner Inselchen. Nach Pemba hat sich mittlerweile der nahezu gesamte Anbau von Gewürznelken, Muskatnüssen und Pfeffer verlagert, und kaum ein ausländischer Besucher, der sich hierher verirrt. Demnach ist die touristische Infrastruktur der Insel auch nur rudimentär, doch gilt in der Taucherszene eine Losung: wer nie vor Pemba getaucht ist, hat die faszinierendsten Tauchgründe im Indischen Ozean nicht gesehen. Diese nahezu unberührte Unterwasserwelt umschließt natürlich auch die Hauptinsel, Unguja und so kommen viele Besucher hierher, um in die Korallengärten und zwischen die Großfische abzutauchen. Allerdings nicht allein, denn wer nach Sansibar kommt, will den Mythos des Eilands erfahren. Will durch die engen Gassen flanieren, will den Kunstsinn der Sansibari anhand phantastisch geschnitzter Eingangstüren und Fenstersturze ergründen, will die Magie im House of Wonders und im ehemaligen Sultanspalast spüren, will dem abendlichen Treiben der Garköche am Hafen zuschauen und sich an ihren frisch zubereiteten Speisen sattessen, will dem Ruf des Muezzin lauschen und den verschleierten Frauen auf ihrem Einkaufsbummel in die Markthalle folgen. Er will gemächliche und schier endlose Spaziergänge entlang der Strände machen, im Schatten von Dattelpalmen und angesichts einer alten Palastruine ein Nickerchen machen und gegen Abend auf der Dachterasse des Africa-Houses eine Wasserpfeife rauchen - mit Blick über Stone Town, in den goldenen Glanz der untergehenden Sonne über dem Indischen Ozean.
Das ist Sansibar, das Märchen aus Tausendundeiner Nacht, der Traum.
Ulla Schmitz
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