Wütende Kamele
Das
Spektakel fand in der Arena am Ende des Ortes statt, dort,
wo sonst nur noch blauer Himmel und weiße Sandhügel
zu sehen sind. Bewaffnete Polizisten bewachten das Fest, auch solche
in Zivil, Verkäufer boten gebrannte Mandeln an, die zuckrig
klebten. Vor uns lag ein riesiger Sandplatz, in der Mitte stand
ein Brunnen, dahinter gab es Zelte, in denen die Festivalteilnehmer
sich vorbereiteten. Wir saßen auf einer Tribüne, in
der ersten Reihe, hinter uns drängten sich Hunderte auf ihren
Plätzen; Tausende standen. Links wehte die rote tunesische
Fahne. Schwarze Limousinen fuhren vor, es kamen hohe Beamte, bestimmt
war auch der Gouverneur der Provinz dabei. Türen wurden aufgerissen,
die Entourage bewegte sich auf die Logenplätze, das Fest begann.
Zwei Männer auf einem Pferd jagten vorüber, im Kopfstand, ihre Beine wippten im Takt des Galopps, und ihre Westen flatterten im Wind, und von der Tribüne brüllte Taufiq, der Moderator: 'Bravo, bravo, bravo!' Wir klatschten entzückt.
Algerische Reitergruppe
Zwei Kamele wurden vorgeführt, sie waren wütend, das sah man, wilde Tiere, deren Mäuler weiß waren vor Schaum. Die Treiber ließen sie los, die Kamele umschlangen einander die Hälse, sie drückten und brummten, und ihre Augen traten aus den Höhlen. Sie pressten so lange, bis das eine das andere zu Boden gerungen hatte.