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Bhutan, das geheimnisvolle Königreich im Himalaja

Ein Überblick

Das Königreich Bhutan liegt im östlichen Himalaja zwischen Tibet im Norden und den indischen Bundesstaaten Assam und Westbengalen im Süden, Osten und Westen. Die Landfläche umfaßt etwa 47.000 qkm. Bhutan ist ein Land der Berge.

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Paro-Tal, im Hintergrund Drugyel Dzong
(Foto: Sabine von Loeffelholz)

Im Norden, an der Grenze zum Tibetischen Plateau, reichen die Spitzen des kaum besiedelten Hoch-Himalaja über 7300 Meter hinaus.
Nach Süden hin sind die Berge weniger hoch und umrahmen die fruchtbaren Täler des unteren Himalaja mit den Flüssen Wang, Sunkosh, Trongsa und Manas. In dieser Region führen die Regenfälle des Monsun zu dichter Bewaldung in tieferen Lagen und alpiner Flora und Fauna in höheren Lagen. Die Landwirtschaft im zentralen Hochland und den Ausläufern des Himalaja ernährt den größten Teil der Bevölkerung. Im Süden hingegen fällt die Daurs-Ebene steil ab; die Region darunter teilen sich subtropischer Wald, savannenartiges Grasland und Bambusdschungel.

Geschichte

Die Anfänge der bhutanesischen Geschichte verlieren sich im dunkeln, da viele alte Dokumente bei Feuern oder Erdbeben zerstört wurden. Dem 8. Jahrhundert wird die legendäre Reise des Gurus Padma Sambhava von Tibet nach Bhutan auf dem Rücken einer fliegenden Tigerin zugeschrieben. Der Guru meditierte in Taktsang, dem Tigernest, in der Nähe von Paro. Auch Guru Rinpoche, der Vater des tantrischen Buddhismus, praktizierte in Bhutan.

Shabdrung Ngawang Namgyal, ein tibetischer Lama der Drukpa-Schule, kam 1616 nach Bhutan und führte das gegenwärtige System geistlicher und weltlicher Regierung ein. Er vereinte das Land, setzte sich selbst als obersten Führer ein, gab aber einen beträchtlichen Teil der weltlichen Macht an einen hohen Beamten ab, der als Druk Desi bekannt war. Die religiösen Angelegenheiten verwaltete hingegen der Je Khenpo. Doch zwei Jahrhunderte nach dem Tod Shabdrungs waren noch durch Bürgerkriege gezeichnet, bei denen die regionalen Führer, die Penlop, immer mehr Macht anhäuften. Dieser Zustand konnte durch eine große Versammlung von Abgeordneten der Klöster, der Beamten und der Bevölkerung beendet werden, als sie 1907 den Penlop von Trongsa, Ugen Wangchuck, zum ersten König von Bhutan wählte. Seitdem hält die Monarchie das Land zusammen, und der gegenwärtige vierte König, Seine Majestät Jigme Singye Wangchuck, erfreut sich einer breiten Unterstützung im Volk.

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