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Bartimäus

BartimäusSie mögen Harry Potter? Sie verstehen die Faszination, die die Welt der Zauberer und ungeahnten Möglichkeiten auf seine Anhänger ausübt? Dann ist Bartimäus genau der richtige Nachfolger für Sie und Ihre Kinder!
Nicht umsonst ist Jonathan Strouds Roman über den 5000 Jahre alten Dschinn, der sich unfreiwillig den Wünschen eines zwölfjährigen jungen Zauberlehrlings beugen muss, in den USA, Großbritannien und Japan schon innerhalb der ersten Monate über 300.000 Mal verkauft worden.

Ein Reiz des Romans besteht sicherlich im Spiel mit Vertrautem, das plötzlich völlig andere Dimensionen erhält. Zum Beispiel ist das London, das hier beschrieben wird, einerseits historisch verbriefter Sitz des Empires und erfüllt all die neblig-trüben Klischees der Leserschaft, wird aber andererseits von einem Parlament aus elitären Zauberern regiert, die diesen Herrschaftsanspruch gegen die übrige Welt in kriegerisch-magischen Scharmützeln ihrer dämonischen Helfer verteidigen. Auch leistet sich der Premierminister den Schutz herbeibefohlener und nur dem Eingeweihten sichtbarer Mächte statt sich mit profanen Leibwächtern abzugeben.

In diesem Wirrwarr dämonischer Kräfte wird Nathanael nach der Landessitte ausgesucht und dem kalten und eher unfähigen Zauberer Underwood in die Lehre gegeben. Doch Nathanael selbst ist klug und eignet sich heimlich enormes Wissen über Beschwörungen und Zauberformeln an. Als er von einem Kollegen seines Meisters zutiefst gedemütigt wird, sinnt er auf Rache. Er stiehlt ihm das offensichtlich wichtige Amulett von Samarkand. Und dabei steht ihm nach erfolgreicher Beschwörung unfreiwillig und entsetzt über einen erst zwölfjährigen Auftraggeber der Dschinn Bartimäus von Uruk zur Seite, 5000 Jahre alt, weise, gerissen, mit trockenem Humor ausgestattet.

Der Wechsel der Erzählperspektiven ermöglicht die tempo- und facettenreiche Sicht auf die spannenden Ereignisse nach dem Diebstahl des Amuletts aus den Händen von Nathanaels Widersacher Lovelace. Einerseits blicken wir auf das Geschehen mit den Augen des teils witzig, teils überheblich kommentierenden Ich-Erzählers Bartimäus, andererseits durch die Kapitel, in denen die Ereignisse um Nathanael in der dritten Person beschrieben werden. Der hat nämlich plötzlich reichlich viele Probleme und die beginnen schon damit, dass Bartimäus seinen Geburtsnamen erfährt, denn dieses Wissen in der Hand eines Gegners ist lebensgefährlich, verstößt es doch gegen die Grundsätze jedes Zauberers, unangreifbar, unerkannt, unbesiegbar zu sein. Kann er den Dschinn auch überlisten, so bleibt doch die Gefahr, die der Diebstahl des Amuletts von Samarkand für den Jungen darstellt, denn dahinter scheinen Verschwörung, Gier und Mord verborgen, in die die höchsten Regierungskreise verwickelt sind. Einsamkeit, Ehrgeiz, Selbstüberschätzung, Begegnungen mit skurrilen Gestalten, verpackt in eine spannungsgeladene Handlung – alles, was ein fantasiebegabtes Leserherz erfreut! Die Filmrechte sind schon verkauft, man darf also auch auf die visuelle Umsetzung dieser seltsam vertraut-verzerrten Welt gespannt sein.

hf@saw

Jonathan Stroud: Bartimäus. nvalet Taschenbuch Verlag. ISBN: 3442364027. 12,00 Euro. Ab ca. 12-99 Jahre.

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