Deutsch-chinesische Jugend in KriegszeitenDer Krieg gegen Japan ist bis heute ein Trauma für die Chinesen. Das „Reich der Mitte“ lag am Boden, verschiedene Gruppierungen bekämpften sich gegenseitig, während Japan, hoch gerüstet und wild entschlossen, ein „Großasien“ unter seiner Kontrolle zu schaffen, mit erstaunlicher Geschwindigkeit und großer Brutalität das viel größere China eroberte. Bis heute macht sich diese Auseinandersetzung am Massaker von Nanjing fest, bei dem in wenigen Tagen mehr als hunderttausend chinesische Zivilisten abgeschlachtet wurden, was trotz erdrückender Beweise bis heute vom offiziellen Japan bestritten wird. Je schneller die Japaner vorrückten, desto mehr beherrschte Flucht das Leben der Chinesen. Auch aus Shanghai, das damals von den westlichen Kolonialmächten und Japan beherrscht wurde und in dem die Fronten direkt gegeneinander standen. Die lebhaft und mit vielen Dialogen erzählte Geschichte beruht auf der Authentizität einer Biographie, wurde jedoch von der chinaerfahrenen Autorin frei ausgestaltet. So entstand ein interessantes Jugendbuch, das einiges über China erzählt, aber auch einen Blick von außen auf das Deutschland der späten dreißiger Jahre erlaubt. Eine Zeittafel und eine Karte bieten in der chinesischen Geschichte der Zeit nicht ganz so firmen Eltern erste Anhaltspunkte, um den historischen Hintergrund mit ihren Kindern zu erforschen. fjk@saw Susanne Hornfeck: Ina aus China. München: dtv 2007. ISBN 978-3-423-62330-8. 303 Seiten. 8, 95 Euro. |