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Ich liebe Berlin, weil ...

Sie sind weiblich und männlich, sind Schauspielerinnen und Moderatoren, Fußballer, Basketballer und Boxer, Politikerinnen und Musiker, Unternehmer und Gastronomen. Sie stammen aus der Schweiz oder aus Vietnam, aus der Türkei, aus Tunesien, Kroatien, den USA, Ghana, aber alle haben den so oft zitierten „Migrationshintergrund“ in ihrer Vita gemein. Ohne sie wäre Berlin nicht annähernd das, was es ist, diese bunte, lebendige, kosmopolitische Szene(rie) und ohne ihre Offenheit wäre nicht nur so einiges aus ihrem Leben an der Spree verborgen geblieben, auch ihre Eindrücke hätten uns nie erreicht. Und so ist es nicht erstaunlich, dass auf die immer gleichen 20 Fragen, die von der Berliner Zeitung und dem Radiosender RBB in Interviewform gestellt wurden, unterschiedlichste Antworten folgten.

Ich liebe Berlin, weil...: Kennzeichen B: 20 Fragen an 50 prominente Berliner aus aller Welt

Allein die Antworten auf die 3. Frage „Typisch deutsch ist“!

Da schreibt Cynthia Barcomi, die in Amerika geborene Besitzerin der Kaffeerösterei Barcomi´s in der Kreuzberger Bergmannstraße als Antwort: „Es geht nicht“, der Halbspanierin Musikerin, Künstlerin und Autorin Popette Betancourt fällt dazu ein: „Auto putzen, Auto fahren, gegen das Tempolimit sein auf den deutschen Autobahnen“ oder der Schwimmer Rafed El-Masri, dessen Eltern aus Syrien stammen, hat in diesem Zusammenhang „Kopfschüttelnde Menschen in Autos“ beobachtet. Der Comedian Sanjay Shihora attestiert „zu viel Ordnung“, der Schweizer Trainer des Hertha BSC Lucien Favre benennt in dem Zusammenhang „Disziplin“, Daniel Teixera, der ehemalige brasilianische Fußballer, hört „... meckern, obwohl alles gut geht“, während die französische Sängerin Francoise Cactus erkannt hat, dass „Typisch deutsch --- gar nicht mehr so typisch ist, wie es früher war. Es hieß immer, dass die Deutschen streng und arbeitsam, diszipliniert, gehorsam wären, aber das hat sich ziemlich geändert. Ich finde sowieso, dass die Deutschen nicht anders sind als die anderen Europäer“ und der Schauspieler Oktay Özdemir bringt das noch anders auf den Punkt: ... diese Leck-mich-am-Arsch-Haltung. So dieses: Du kannst mich mal, ist mir doch egal!“

Relative Einigkeit hingegen herrscht bei den Antworten auf die Frage: „Dafür gibt es in Berlin ein bisschen zu viele...“, denn da kommen die „Hundehaufen“ zur Geltung, die „Baustellen“, der „Verkehr“ aber auch zu viele Deutsche im Umkehrschluss seiner Antwort, dass es zu wenige Ausländer gäbe – das war als Provokation gedacht und ist auch so angekommen. Es gibt eben viel zu Berlin zu sagen, viel mehrt, als wir bisher dachten.

usch@saw

Marin Majica / Banu Baturay / Anne-Katherina Priss (Hg.): Ich liebe Berlin, weil ... Kennzeichen B: 20 Fragen an 50 Prominente Berliner aus aller Welt. Jaron Verlag. ISBN 978-3-89773-143-1. 10,00 Euro.



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