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Bremen und umzu, 66 Lieblingsplätze und 11 Restaurants

Was läge näher für einen Reiseführer zu Bremen, als mit der Geschichte der Bremer Stadtmusikanten zu beginnen. Das tun die beiden Autoren auch und nehmen uns zunächst mit auf eine Reise von Stellichte nach Bremen – natürlich getreu dem Märchen der Gebrüder Grimm, wenn auch diese außer Bremen gar keine weiteren Ortsnamen genannt haben. Doch die Autoren des vorliegenden Bremen-Buches weisen plausibel nach, dass die vier Stadtmusikanten in Tiergestalt nur über den südlich von Bremen gelegenen alten Handelsweg gereist sein können.

Doch wer nun erwartet, dass die Autoren uns durch Bremen begleiten, wird beim weiteren Blättern eines Besseren belehrt. Erst einmal geht es nach Bremerhaven. Nun ja, eine schöne Einleitung und thematische Hinführung, die dann durch den weiteren Fortlauf ad absurdum geführt wird.

Hans-Jürgen Rusch/Alexa Stein: Bremen und umzu, 66 Lieblingsplätze und 11 Restaurants

Bremerhaven ist Aufbruch und Abschied – nicht nur im Deutschen Auswanderermuseum, das uns Stein und Rusch ans Herz legen, sondern auch Abschied von der Weser gen große weite Welt. Die Welt eröffnet sich dem Bremerhavenbesucher zudem im Klimahaus, während an die Geschichte der Seefahrt der Museumshafen und das Deutsche Schifffahrtsmuseum erinnern. „Seemann, komm bald wieder, bald wieder nach Haus...“ sang einst Freddy Quinn und auch heute noch geht es von Bremerhaven auf große Fahrt. Doch wer dann meint die Autoren würden dann mit uns nach Bremen fahren, wird wiederum eines Besseren belehrt. Erst einmal geht es nach „Umzu“, in die Gegend nördlich von Bremen, u. a. zu den Tabakdrehern und Viehhändlern von Osterholz-Scharmbek. Unterwegs wird es Zeit für eine Stärkung. Da kommt Tietjens Hütte mit Kohl und Pinkel gerade recht.

Dass man das Künstlerdorf Worpswede nicht links liegen lassen kann, wenn man aus Norden nach Bremen reist, ist wohl selbstverständlich. Clara Westhoff, Paula Modersohn-Becker und Ihr Mann Fritz Modersohn sowie Heinrich Vogeler sind nur einige der Künstler, für die Worpswede der Ort der Inspiration war. Dass man hier auch den Blues bekommt, wird man beim Besuch der Music Hall erfahren. Ehe es in die Hansestadt Bremen geht, wird noch in Vegesack Station gemacht und beim Spicarium vorbeigeschaut, um mehr über Seehandel und Fischerei, aber auch Schiffsbau zu erfahren, die Teil der Vegesacker Geschichte sind. Erst nach mehr als einem Drittel des Reiseführers ist es dann soweit: Bremen ist in Sicht, mit all den Facetten, die diese Stadt zu bieten hat, mit Rathaus und Roland, mit dem Hafenmuseum in Walle, mit der weiten Welt des Überseemuseums, mit den Wallanlagen zum Flanieren, dem malerischen Schnoor-Viertel und…und…und. Zum Frühstücken wie Gott in Frankreich laden die Autoren ins Piano. Pfannkuchen jeder Art gibt es hingegen im Pannekoekschip Admiral Nelson an der Schlachte. Bremen, das ist aber auch der Bürgerpark, und umzu das ist Fischerhude als Teil des südlichen Umlandes, in das uns die Autoren am Ende auch noch entführen.

© fdp

Hans-Jürgen Rusch/Alexa Stein: Bremen und umzu, 66 Lieblingsplätze und 11 Restaurants, 192 Seiten, ca. 80 Abbildungen, 2012, Paperback, ISBN 978-3-8392-1253-0, Preis 14,90 Euro.

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