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In historischen Gemäuern ruhen

Für Menschen mit etwas Sinn für das Individuelle, manchmal auch Skurrile, mit Interesse an Geschichte und Lebensgeschichten ist Großbritannien das geradezu ideale Reiseziel. Hier kann man nicht nur durch herrliche Landschaften wandern, alte Burgen, Schlösser, Herrenhäuser und Gärten besichtigen, sondern in diesen ländlichen, etwas altmodischen und meist recht geruhsamen Lebensstil gleichermaßen eintauchen. Im Pub kommt man leicht mit den Leuten ins Gespräch und erfährt, weshalb gerade diese Gegend oder dieses Dorf das beste des gesamten Königreichs ist.
Und man kann in dieser Vergangenheit und in diesen historischen Gemäuern sogar auf Zeit leben. Denn Pubs mit Zimmervermietung, Country Inns, die irgendwo an einem einsamen Wanderweg dem Wetter trotzen, Coaching Houses, bei denen früher die Pferde gewechselt wurden, sowie veritable Landhotels mit allem Plüsch gibt es schon lange. Hinzu kommen immer mehr Farmen, Herrenhäuser und Schlösser, die die Eigentümer finanziell nicht mehr halten können und deshalb verkaufen oder selbst zu Bed-and-Breakfast-Häusern oder Hotels umbauen. Die Vorteile von Übernachtungen in solchen Häusern liegen auf der Hand: individuell liebevoll eingerichtete Zimmer, eine meist ruhige Lage, persönlicher Service bis hin zum Familienanschluss.
Bei den Nachteilen hat sich in den letzten Jahren viel geändert: Fast alle Zimmer haben nun ein eigenes Bad, beim Frühstück achten die Gastgeber etwas mehr auf eine gesundere Ernährung, und überhaupt ist das Essen – gerade in solch persönlich geführten historischen Gemäuern – wesentlich besser geworden. Vor allem in jenen, die von den beiden vorliegenden Führern empfohlen werden. Denn die Autoren versichern, jedes Haus persönlich besucht und inspiziert zu haben, so dass es sich hierbei nicht um ein PR-Produkt handelt, von denen so viele auf dem Markt sind und die lediglich aus bezahlten Anzeigen der Hotels bestehen.
Die Häuser sind nach Großregionen und dann alphabetisch geordnet; eine beiliegende Übersichtskarte ermöglicht das Auffinden nach regionalen Kriterien. Jedem Haus ist eine Doppelseite gewidmet, mit einem Außen- und einem Innenfoto (hier bleibt sowohl technisch als auch von der Aussagekraft der Fotos noch einiges zu tun). Die Beschreibungen sind sehr persönlich gehalten, haben sich aber im neuen Englandführer gegenüber dem Schottlandführer schon verbessert (in beiden wäre allerdings ein Lektorat dringend angebracht gewesen). Die wichtigen Informationen wie Telefon, Mail- und Internetadresse sind vorhanden. Und so gelingt schließlich der Drahtseilakt zwischen dem individuellen Erleben und der Beratung neuer Britannienfreunde doch noch, und man wird zu manch abgelegenen Kleinod geführt.

fjk@saw

Weitere Titel zu Deutschland, Benelux, Frankreich, Schweiz und Spanien: http://www.hoffmann-verlag.de/index.php?content=60hf.php

Christine Evard, Eric Pfändler, Beat Winterflood: Historische Gast-Häuser und Hotels: England, Wales & Kanalinseln. Gerlingen: Hoffmann 2006. ISBN 3-935834-24-1. 192 Seiten. 18,00 Euro.

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Beat Winterflood: Historische Gast-Häuser und Hotels: Schottland / Nordengland. Gerlingen: Hoffmann 2004. ISBN 3-935834-09-8. 198 Seiten. 18,00 Euro.


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