Donaueschingen

 

Das ehemalige Gasthaus Adler dient seit 1995 als Rathaus der Stadt. Zudem residiert die Stadtverwaltung in dem von einem Türmchen gekrönten, neobarock anmutenden Bau an einer Platzerweiterung. 1911 wurde der Bau eingeweiht. An einer Mauer unweit des Rathauses hing bis 1945 der sogenannte Stürmerkasten. Die aktuellste Ausgabe des Hetzblattes „Der Stürmer“ war hier von Woche zu Woche zu lesen. „Die Juden sind unser Unglück“ war über dem Stürmerkasten in Lettern angebracht. Eine Gedenktafel erinnert an das Schicksal der vier jüdischen Familien aus Donaueschingen. So zogen SA-Angehörige am 10.November 1938 randalierend vor die Häuser der Bensingers, Lindners, Weils und Guggenheims. Dabei blieb es nicht. Gewaltsam wurden die Wohnungen der Genannten gestürmt, das Mobiliar zerstört und die anwesenden Bewohner misshandelt. Dieses Ereignis war dann Anlass für die Flucht der Familien, die jedoch nicht von Erfolg gekrönt war. Es wartete für einige das Lager Gurs in Frankreich, andere wurden ins KZ Auschwitz verschleppt und dort ermordet.

Donaueschingen - das Rathaus

Blick auf das Rathaus, ehemals Gasthaus Adler

Nun wenden wir uns wieder in die Karlstraße, wo wir auf einen in Pistaziengrün und Lichtgelb gehaltenen Putzbau stoßen. Ursprünglich war hier im späten 19. Jahrhundert eine Knabengrundschule untergebracht. Nun findet man hier unter anderem die örtliche Volkshochschule. Nur einen Katzensprung ist es zur doppeltürmigen Stadtkirche, die dem heiligen Johannes geweiht ist. Es ist ein ansehnlicher, in gelbem Putz gehaltener Barockbau, der auf einem „Plateau“ errichtet wurde.

Donaueschingen - Stadtkirche St. Johann

Stadtkirche St. Johann

Von diesem aus hat man einen guten Blick auf das Fürstenschloss derer von Fürstenberg und die Donauquelle, eine Karstausstoßquelle, die skulptural gefasst wurde. So sieht man hier die Skulptur der Mutter Baar am Rande der Quellfassung. Bereits im Jahre 15 vor unserer Zeitrechnung soll der römische Feldherr Tiberius die Quelle der Donau bei einem Ritt vom Bodensee aus entdeckt haben. 1544 wurde die Quelle in der Cosmographie eines gewissen Sebastian Münster genau verortet. Bis heute kann der Besucher kleine Wasserbläschen sehen, die nach und nach emporsteigen. Es ist das Quellwasser der Donau, die im Bereich des Schlossparks noch aus weiteren Ausstoßquellen gespeist wird und beim sogenannten Donautempel in die Brigach mündet.

Donaueschingen - Donauquelle

Die Quelle der Donau

Vorbei geht es am katholischen Pfarrhaus mit seinen Arkaden, grünen Fensterläden und gelblichem Putz, um zum Dianabrunnen und zum rosa getünchten Brauhaus der Fürstlich Fürstenbergschen Brauerei zu gelangen. Also, wie wäre es mit einem Naturradler Grapefruit oder einem hopfenherben Pilsner? Aber auch Edelbräu oder dunkles Weizenbier steht zur Wahl. Wer mehr über die Bierkultur erfahren will, der ist gut beraten, sich einer entsprechenden Führung anzuschließen. Überlieferungen sprechen im Übrigen davon, dass der Entwurf für den Brunnen von keinem Geringeren als Kaiser Wilhelm II. stammen soll. Über die Josefstraße erreichen wir die Brigach und biegen nach der Schützenbrücke ab, um zu d e m Kunsttempel der Stadt, dem Museum Art.Plus, zu gelangen.

Donaueschingen - Brauhaus der Fürstlich Fürstenbergschen Brauerei

Brauhaus der Fürstlich Fürstenbergschen Brauerei

Kunst im öffentlichen Raum prägt den Flusslauf und den Museumspfad. Arbeiten von Jinmo Kang, Paul Schwer und David Nash sind hier zu sehen: Alle sind Zeugnisse der Kunst der Gegenwart, ob die Lichtplastik von Paul Schwer in der Brigach, die im Volksmund „Giraffe“ genannte Arbeit von David Nash, der sein Werk allerdings „Lightning Strike“ nannte, oder Kangs Edelstahlbaum und Edelstahlfindling. Wer sich für Gegenwartskunst, vor allem für Bildhauerei interessiert, der sollte einen Museumsbesuch einplanen.

Donaueschingen - Donaueschingen Kunst in der Brfigach von Paul Schwer - Gulff

Donaueschingen Kunst in der Brfigach von Paul Schwer: GULFF

Ansonsten kann man die Ruhe bei einem Spaziergang durch den öffentlich zugänglichen Teil des Schlossparks genießen. In diesem als englischer Landschaftspark konzipierten Park findet man auch zahlreiche Büsten von bekannten Männern der Lokalgeschichte, so die des Hofrats und Leibarztes Dr. W. Rehmann. Auf den Anblick des Zusammenflusses von Breg und Brigach zur eigentlichen Donau muss man noch einige Zeit warten, da umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt werden und der Zugang zu Fuß und per Rad gesperrt wurde. Die am Zusammenfluss befindliche Skulptur der jungen Donau von Franz Xavier Reich bleibt so den Besuchern Donaueschingens noch eine Weile verborgen.

Donaueschingen - Blick in den formalen Schlossgarten mit Schloss

Blick in den formalen Schlossgarten mit Schloss

 

Informationen

www.donaueschingen.de

www.museum-art-plus.com

https://www.fuerstenberg.de/braukunst-bierkultur/brauereibesichtigung/

 

Donaueschingen - Donautempelchen an der Brigach

Donautempelchen an der Brigach

 

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Alpirsbach. Nicht nur Weizen Hell, Kloster Zwickel und …

Alpirsbach an der Kinzig ist mit der historischen Flößerei in Verbindung zu bringen. Diesem einst florierenden Gewerbe kann man auf einer Wanderung über den Flößerpfad Kinzigtal auf den Grund gehen. Er führt von Loßbach bis nach Wolfach.Alpirsbach ist außerdem wegen seiner ausladenden romanisch-gotischen Klosteranlage bekannt. Zudem wird nahe des Klosters Bier gebraut.

Alpirsbach

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Gutach. Im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof durch den Schwarzwald wandern

Der Besuch des Freilichtmuseums ersetzt gewiss nicht das Wandern auf dem Westweg oder auf dem Flößerpfad Kinzigtal, aber zumindest bekommt man einen Einblick in die Lebensweise zwischen südlichem und nördlichen Schwarzwald. Rund um den Vogtsbauerhof, der an Ort und Stelle geblieben ist, hat man 23 Bauwerke unterschiedlicher Architektur zusammengetragen, ob vom Schauinsland auf 1100 m ü. M, von Oberwolfach im Kinzigtal oder vom Hotzenwald.

Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach

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Gengenbach. Eine Perle an der Deutschen Fachwerkstraße

Was haben Duderstadt, Celle, Einbeck, Quedlinburg, Bietigheim-Bissingen, Herrenberg und Haslach mit Gengenbach gemeinsam? Sie liegen alle an verschiedenen regionalen Abschnitten der Deutschen Fachwerkstraße. Diese 1990 ins Leben gerufene Kulturroute erstreckt sich von der Elbe bis zum Neckar und zum Bodensee, schließt das Wendland ebenso wie den Harz, das Weserbergland und die Oberlausitz mit ein. Zu sehen sind Fachwerkbauten aus dem 13. bis zum 19. Jahrhundert. Enge Gassen und Stadttore sowie Reste der Stadtmauer lassen das Mittelalter wieder aufleben.

Gengenbach

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Haslach. Ein Haselstrauch gab der Fachwerkstadt den Namen

Das Stadtwappen von Haslach ist ein sogenanntes sprechendes Wappen. Bereits das erste Stadtsiegel zeigte einen stilisierten Haselstrauch, der namensgebend für die Stadt war. Einst war die Fachwerkstadt im Kinzigtal eine fürstenbergische Amtsstadt, ehe sie dann zum Großherzogtum Baden kam. Wie Schiltach, Gengenbach, Celle oder Wernigerode und Quedlinburg liegt die Stadt an der Deutschen Fachwerkstraße.

Haslach

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Offenburg. Die „Stadt in der Ortenau“ jenseits von Aenne Burda

Unzweifelhaft ist Offenburg mit Aenne Burda und Burda-Moden in Verbindung zu bringen. Doch Offenburg, die „Stadt in der Ortenau“, ist auch bekannt für ihre Weine und Weingüter wie die Ortenauer Weinkeller GmbH und die Fessenbacher Winzergenossenschaft. Auch für die, die keine Weinliebhaber sind, bietet die Stadt Sehenswertes, ob nun Barockes am Marktplatz oder die Stadtbefestigung entlang des Zwinger-Parks.

Offenburg

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Schiltach. Ein Herz aus Fachwerk, Flößergeschichte und …

Wer die Kinzig überquert, der steht vor einem Hang, an den sich dicht an dicht mehrgeschossige Fachwerkhäuser klammern. Hinter diesen liegt das Herz der Fachwerkstadt, das über eine steile Steintreppe zu erreichen ist. Dass überhaupt eine derart einmalige Fachwerkarchitektur das Stadtbild prägt, erscheint nach drei verheerenden Stadtbränden wie ein Wunder. Aufgabe kam nicht in Frage, denn im württembergischen Grenzort war gutes Geld zu verdienen. Die Flößerei auf der Kinzig, die einst auch sehr einträglich war, ist allerdings längst verschwunden, sieht man von gelegentlicher Schauflößerei einmal ab. Verbunden mit der Stadt an der Kinzig ist außerdem der Name „hansgrohe“, der für Duschspaß und Smart Living steht.

Schiltach

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Zell am Harmersbach. Storchenturm, alte Waschküche und …

Wer im Kinzigtal zwischen Gengenbach und Alpirsbach unterwegs ist, sollte durchaus mal vom Weg abweichen und ins Städle am Harmersbach fahren. Reste der alten Stadtmauer sind neben dem Storchen- und dem Hirschturm zu finden. Nein, mit Rothenburg ob der Tauber oder Nördlingen kann der Ort am Harmersbach nicht mithalten, denn eine begehbare Stadtmauer haben nur die genannten Städte vorzuweisen. Doch Pfarrhofgraben und Grabenstraße sowie der Straßenverlauf machen den Resten der Stadtmauer deutlich, dass wir uns in einem mittelalterlichen Städtchen befinden. Und wer einen Sinn für Kunst der Gegenwart hat, der kommt beim Besuch von Zell am Harmersbach außerdem auf seine Kosten.

Zell am Harmersbach

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