Reise in die Vergangenheit?

Neuseeland / Huka Falls

Huka Falls

Auf dem Weg nach Taupo, zum größten Binnensee Neuseelands und seinen unzähligen Wassersportmöglichkeiten, braust auf der linken Seite des Highway der Huka-Wasserfall mit unglaublicher Macht ins Tal, auf der rechten Seite lauern die „Craters of the Moon“. Eine bizarre und lebensfeindliche Landschaft, in der Dampf und Hitze unter den Füßen dem Besucher das Gefühl vermitteln, Millionen Jahre in die Vergangenheit gereist zu sein.

Neuseeland / Craters of the moon

Craters of the moon

„Danke“ an die Stiftung, die hier ehrenamtlich für die Diebstahlsicherheit der Autos sowie die Information der Touristen sorgt! Nach dieser unwirklichen Begegnung kann man sich entweder in einem der ielen guten Cafés an der Roberts Street erholen (Tipp: Salate mit knusprigen Nudeln im Fat Fish Café!!!) oder den Kopf abkühlen bei einem Sprung aus 47 Meter Höhe, der so berechnet wird, dass zumindest Haare und Gesicht mal eben in den darunter liegenden Fluss ditschen. Wer das hinter sich hat, der ist vielleicht mutig genug, die Höhe – oder sollte ich Tiefe sagen? – auf 85 Meter zu steigern, denn etwas südlich führt eine Abzweigung vom Highway direkt zum Mokai Gravity Canyon und hier wird der Adrenalingehalt auf diverse unterhaltsame Arten in die Höhe getrieben! Nicht nur der Bungeesprung, sondern auch ein 1 km langer „Flying Fox“ saust seit dieser Saison mit Tempo in die Tiefe, demnächst wird das Angebot ergänzt durch eine begehbare Hängebrücke und eine Schaukel in luftiger Höhe – das Motto der Anbieter lautet: No excuse – keine Entschuldigung! (Foto unten: Mokai Gravity Canyon – Absprungbrett)

Neuseeland / Bungee-Plattfrom

Aber vielleicht geht´s ja auch zu Fuß oder beim Rafting?

Doch vorher sollte man sich zu Fuß den ältesten Nationalpark Neuseelands erschließen, den Tongariro. Mount Ruapehu mit seinen 2797 Metern zeigt auch im Sommer seinen schneebedeckten Zipfel und die zum Teil recht intensiven Wanderungen werden mit einem Bad zum Beispiel in den heißen Ketetahi Springs belohnt.

Neuseeland / Mount Ruapehu

Mt. Ruapehu

Wer es geruhsam mag, der kann auf der Weiterfahrt eine Pause in Mangaweka einlegen, im berühmten Café im Flugzeug, einer stillgelegten DC3, in der die Kinder im Cockpit Pilot spielen dürfen, während die Eltern beengt aber lecker bedient werden.

Neuseeland / Cafe im Flugzeug

Café im Flugzeug

Doch auch für sportlich wenig Versierte empfiehlt sich dringend die Teilnahme an einer Raftingtour, die direkt neben besagtem Café von River Adventures angeboten wird – entweder dümpelt man ein Stündchen durch die ungefährliche Papa Gorge oder man riskiert eine Whitewater Rafting Tour der Klasse 5 auf dem Rangitikei – die erste Variante kann jederzeit innerhalb von nur 15 Minuten angetreten werden und es ist eine der herrlichsten Arten – auch für absolute Laien - , den Fluss und die unglaubliche Schönheit Neuseelands zu genießen!

Neuseeland / River Rafting

River rafting auf dem Rangitikei

The Windy City

Bis nach Wellington liegen vor uns jetzt noch ca. 21/2 Stunden Autofahrt. Wer seine Vorräte auffrischen möchte, der kann das besonders gut in Porirua tun, denn dieser Vorort der Hauptstadt wirkt wie ein einziges großes Einkaufszentrum. Wellington selbst wird „the windy city“ genannt und das ist kein Wunder. An manchen Tagen fällt der Rundgang schwer, weil man kaum die Autotüre öffnen kann um auszusteigen! Bei gemäßigtem Wetter bieten sich allerdings vielfältige Aktivitäten an, vom Besuch eines der unabhängigen Theater der Stadt bis hin zur Fahrt mit dem Sessellift an der Grey Street.

Neuseeland / Wellington / Circa Theater

Circa Theater

Die größte Attraktion dürfte allerdings das Te Papa Museum sein (Foto unten), das unzählige Exponate und wechselnde Sonderausstellungen beherbergt, die zum Verständnis der Tier- und Pflanzenwelt, der Kultur und der Zukunftsorientierung Neuseelands beitragen.

Im Sommer sieht man viele Straßenkünstler, da lohnt sich das Flanieren auf der Oriental Parade ganz besonders. Einen Überblick verschafft man sich vom Mount Victoria aus. Besonders interessant ist die Cuba Street. Am oberen Ende geprägt von schmuddeligen Sexshops und etwas esoterisch angehaucht, gewinnt sie „am laufenden Meter“ an Charme, viele kleine und große Restaurants laden zum Verweilen ein. Tipp: The Bun, unglaublich, welche Auswahl an Leckereien aus Teig man da bekommen kann!

Neuseeland / Wellington / Te Papa Museum

Wanganui oder Whanganui?

Auf dem Weg zurück von Wellington nach Auckland empfiehlt sich ein Stopp in Wanganui. Nicht nur die Stadt am Whanganui River ist reizvoll und lohnt den Aufenthalt, besonders der nahe gelegene gleichnamige Nationalpark ist mehr als nur einen Kurzbesuch wert. Sie wundern sich über die zwei unterschiedlichen Schreibweisen? Nach langen Diskussionen hat man sich darauf geeinigt, die richtige Maori-Orthographie mit „h“ zumindest für Fluss und Park wieder einzusetzen. Die Stadt allerdings bleibt weiter ein wandelnder Rechtschreibfehler! Die Rauwaha Falls am Highway 4 krönen für durchreisende Autofahrer die ohnehin herrliche Bergstrecke entlang des Nationalparks.

Neuseeland / Rauwaha Falls

Rauwaha Falls

Den Highways 4 und 3 folgend, müssen wir uns auf unserem Rückweg nun leider beeilen. Der Flieger geht am nächsten Tag und so bleibt uns nur noch ein kurzer Stopp an den berühmten Waitomo Caves.

Wie ein unendlicher klarer Sternenhimmel

Neuseeland / Waitomo Caves mit Glühwürmchen

Der geführte Gang durch die Höhle ist wirklich eindrucksvoll und man glaubt dem Führer gern, dass die hier regelmäßig veranstalteten Konzerte eine ganz eigene Akustik entwickeln. Der Höhepunkt der Tour durch die 1887 erstmals von Tane Tinorau, einem ansässigen Maorihäuptling, und dem englischen Landvermesser Fred Mace erkundeten Höhlen ist eine Bootsfahrt der besonderen Art. In absoluter Stille und Dunkelheit gleitet das Boot durch die Gewässer des hier verlaufenden Waitomo River.

Wie ein unendlicher klarer Sternenhimmel erheben sich die kleinen Glühwürmchen an den Wänden und der Decke der Höhle. Sie leuchten aus profanen Gründen, denn auf diese Weise locken sie Insekten an, die ihrem schier endlosen Hunger dann zum Opfer fallen. Sei es drum, atemloses Schweigen zollt ihrer Schönheit Respekt und so gleiten wir dem Ende unseres Neuseelandabenteuers entgegen. Morgen erwartet uns ein langer Flug zurück. Da lasse ich mich doch gern noch ein klein wenig länger vom Zauber der 15.000 Glühwürmchen entführen in eine Welt ohne Autolärm und Fluggeräusche. (Foto oben: Waitomo Caves (mit freundlicher Genehmigung)

Neuseeland / Waitomo River, Ausgang

Waitomo River am Ausgang der Höhle

 

Reisemagazin schwarzaufweiss

 

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