Reiseführer Bergen

Tour 1: Bryggen - das hanseatische Erbe Bergens

Am Kai liegen einige Trawler. Blau-weiße Expressboote machen im Hafen fest, um Passagiere an Bord zu nehmen, die zu entlegenen Orten wie Balestrand am Sognfjord unterwegs sind. Auf dem Fischmarkt preisen Händler neben Krebsen und Lachs auch frische Shrimps und Makrelen an. Jeder Sonnenstrahl ist für die Bergenser Anlass, sich für eine Tasse Kaffee ins Freie zu setzen, ob nun zu Füßen des Denkmals für den Bergenser Komödienschreiber Ludvig Holberg oder aber bei Båaker Brun und beim Musikklub Madam Felle vor der Kulisse der Speicher und Kontore des hanseatischen Bryggen, das zum Weltkulturerbe zählt.

Bergen, Norwegen

Der alte Hafenkran unweit des Hanseatischen Museums, das in seinem strahlenden Ocker und Rostrot ein besonderer Farbtupfer im Stadtbild ist, und die Kontore und Speicher von Bryggen sind Zeitzeugen der hanseatischen Vergangenheit Bergens. Über vier Jahrhunderte hatten hanseatische deutsche Kaufleute in der Stadt ihre Niederlassungen, nachdem sie 1360 nach Bergen gekommen waren. Die Flaschenzüge, mit denen einst Waren gehoben wurden, um sie im Obergeschoss der Kontorhäuser zu lagern, werden längst nicht mehr genutzt. Auch die Steinhäuser hinter den in Ochsenblutrot getauchten Holzhäusern dienen heute nicht mehr als Speisesaal und Küchen der Handelsleute und deren Lehrlingen. Das feuersichere Verwahren von Kontorbüchern und anderer Urkunden in diesen Häusern ist nur noch eine Randzeile in Geschichtsbüchern.

Fischmarkt in Bergen, Norwegen

Längst wird an den Kaianlagen von Bryggen kein Fisch mehr angelandet. Diese Zeiten sind vorbei. Auch der Fischmarkt am Nordrand des Vågen ist eher überschaubar und hat nichts mit dem munteren Treiben des Hamburger Fischmarkts zu tun. Dorsch, Makrele, Krabben und Hummer werden an einigen Ständen angeboten. Norwegische Strickpullover mit traditionellen Mustern sowie Pelze ergänzen das Angebot an Meeresfrüchten.