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Reiseführer Celle

Buchtipps zu Celle

 

Dr. Rudolf Beyse: Bäume aus aller Welt in den Parks der Stadt Celle: Ein Taschenbuch zum Kennenlernen der artenreichen Baumwelt in Celle, 102 Seiten m. Zahlreichen farbigen Abb., Bauurkundlicher Verlag Celle 2006, ISBN 978-3000185267

Ob bei einem bauurkundlichen Reiseführer Kapitel wie „Eigenschaften und Besonderheiten der Bäume" oder "Wurzelwerk" notwendig sind, ist sicherlich zu hinterfragen. Viel entscheidender ist jedoch für den interessierten Leser die historische Abhandlung über den Französischen Garten in Celle, der neben dem Schlosspark bis heute das grüne Herz der Stadt an der Aller bildet. Insbesondere auf die Umgestaltungen im Laufe der Geschichte geht der Autor ausführlich ein, auch auf die Errichtung der vierreihigen Lindenallee, das wohl wichtigste Element der Gestaltung des Französischen Gartens. Ähnlich ausführlich wie die Geschichte des Französischen Gartens wird auch die der Schlossanlage behandelt. Deren Gestaltung als Landschaftspark konnte erst mit der Schleifung der Wälle beginnen, wie Beyse in seinen Ausführungen unterstreicht. Dank zweier farbiger Faltkarten, die in den vorliegenden Band eingearbeitet wurden, kann man sich sehr gut in den jeweiligen Anlagen orientieren. Einträge zu den Standorten exotischer und heimischer Gehölze wie Urwald-Mammutbaum, Amur-Korkbaum, Hemlocktanne, Stechpalme oder Stieleiche erleichtern beim Spaziergang durch die beiden Grünanlagen das Auffinden der jeweiligen Bäume. Sehr hilfreich sind die farbigen Abbildungen und kurzen Texte, die die Besonderheiten und Erkennungsmerkmale der jeweiligen Bäume behandeln. Viele Celle-Besucher werden mithilfe der Publikation erstmals einem Götterbaum gegenüberstehen oder eine Kornelkirsche in Augenschein nehmen. Auch Scharlacheiche, Scheinbuche, Sumpfeiche, Taschentuchbaum, Maulbeerbaum und Papierbirke wird man auf seinem Spaziergang entdecken können, dank auch der akribischen Aufzeichnungen des Autors, der mit seinem Buch das grüne Celle für jedermann erschließt.

 

Dieter Klatt: architekturMeile Ein Rundgang zu 28 Bauten aus 4 Jahrhunderten in der Westceller Vorstadt, Hrsg. Bürgerstiftung Celle 2008, 85 Seiten mit farbigen Abb., ISBN978-3-921744-16-1

Wer sich für Celle jenseits der Fachwerkarchitektur interessiert, der sollte unbedingt auf die vorliegende Publikation zurückgreifen. Beginnend an der Stadtbibliothek und endend am Trüller-Haus führt der Rundgang durch Celle zu wichtigen Baudenkmälern der jüngeren Vergangenheit. Das Kino Palast Theater – im Stil des Neuen Bauens aus Klinker errichtet –, die aus Backstein erbaute Roß'sche Villa und das in der Tradition des Bauhauses und des International Styles erbaute Haesler-Haus sind nur drei der Highlights der Celler Architektur, die der Autor in prägnanten Texten jenseits eines Architektenjargons vorstellt. Klatt weist den Leser auch auf die Architektur der letzten Jahrzehnte hin und spart diese keineswegs aus, so auch nicht das Pfarrheim der kath. Kirchengemeinde St. Ludwig. Neben dem Haesler-Haus beschreibt Klatt auch weitere Bauten Otto Haeslers, der heute ein fast vergessener Architekt der Moderne ist. Die Altstädter Schule und das benachbarte Rektorenwohnhaus können sich durchaus mit den Meisterhäusern des Bauhauses messen. An die Zeiten, als Celle Garnisonsstadt war, erinnert unter anderem das heute als Finanzamt genutzte ehemalige backsteinerne Garnisonslazarett. Klatt lenkt die Aufmerksamkeit seiner Leser auch auf die Residenzstadt Celle und einige Hofbeamtenhäuser wie zum Beispiel das in der Sägemühlenstraße. Mittels des vorgelegten Architekturführers lässt sich das „moderne" Celle bequem und gut orientiert in einigen Stunden erkunden.

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