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Reiseführer Celle

Kloster Wienhausen

 

Kloster Wienhausen

Die Nonnenkirche

Das Kloster in der Nähe von Celle – es gehört wie das Kloster Lüne, Medingen, Walsrode, Isernhagen und Ebsdorf zu den bekannten Heideklöstern - wird heute von alleinstehenden, evangelischen Damen unter 65 Jahren bewohnt. Sie bilden eine Lebensgemeinschaft auf christliche Grundlage. Die hier lebenden Damen, an deren Spitze eine Äbtissin steht, organisieren unter anderem die Ausstellungen und Führungen im Kloster und Klostermuseum. Die Organisation der Ausstellung gotischer Bildteppiche des Klosters gehört auch zu den Aufgaben, der zurzeit zwölf Damen des Klosters.

Wie andere Heideklöster auch wurde das Kloster Wienhausen im Stil der Backsteingotik mit typischen Blindnischen und Treppengiebel sowie Spitzbogenfenstern erbaut. Die Geschichte Wienhausen lässt sich bis auf die Zeit des 11. Jahrhunderts – damals war Godehard von Hildesheim Bischof – zurückverfolgen. Der Legende nach soll dieser Bischof Wienhausen besucht und dort einen Jüngling von einer schweren Krankheit geheilt haben. Die eigentliche Klostergründung – es entstand ein Zisterzienserinnenkloster – geht wohl auf die Stiftung durch Herzog Heinrich, den ältesten Sohn Heinrich des Löwens zurück. Auch um diese Klostergründung ranken sich Legenden. Verlässliche historische Quellen legen nahe, diese Klostergründung auf die erste Hälfte des 13.Jahrhunderts zu datieren.

Im 14. Jahrhundert lenkten Damen aus dem braunschweigisch-lüneburgischen Herrscherhaus die Klostergeschicke. In dieser Zeit entstanden die heute noch bestehende Nonnenkirche, der Westflügel der Klausur und die Allerheiligenkapelle – Beispiel der norddeutschen Frühgotik.

Das Kloster liegt unweit eines Nebenarms der Aller – der Aller-Radweg führt hier vorbei – und umfast Gebäude, die sich um zwei Innenhöfe gruppieren. Der Zugang zum Kloster erfolgt durch den Westflügel der Klausur. Längst verschwunden ist der Wirtschaftshof des Klosters. Jüngeren Datums sind das Äbtissinen-Haus und das Priorinnenhaus. Klare Linien findet man in der Nonnenkirche mit der Nonnenempore. Die Westseite der Kirche ist mit Spitzbogenblenden verziert. Nicht zu übersehen sind der Staffelgiebel und der kleine Treppenturm. Beeindruckend ist die farbige Ausmalung der Wand- und Gewölbeflächen des Nonnenchors. Dargestellt sind Szenen aus dem Leben von Heiligen und solche aus dem Alten und Neuen Testament. Der geschnitzte Flügelaltar mit Maria als strahlender Himmelskönigin ist ebenso zu beachten wie der reich verzierte Äbtissinenstuhl.

Die Entwicklung des Klosters, das als Nonnenkonvent gegründet wurde, wird in einer Ausstellung erläutert, die alle Seiten der fast 800 Jahre währenden Geschichte aufblättert. Zu sehen ist unter anderem der umfangreiche „Fund im Nonnenchor“. Zu besuchen ist das Museum nur im Rahmen von Führungen, die zwischen April und Oktober angeboten werden.

Weitere Informationen

Verkehrsverein Flotwedel in Wienhausen
http://www.wienhausen.de/102.html

Kloster Wienhausen
http://www.kloster-wienhausen.de/

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