Amsterdam Centraal und Het IJ

Welch ein prächtiges Gebäude der Amsterdam Centraal ist, erschließt sich dem Betrachter eindrücklich vom Bahnhofsvorplatz – wenn nicht wieder einmal Teile der neugotischen Außenfassade aufgrund von Bauarbeiten verhängt sind. Es gibt an diesem monumentalen Bauwerk aus dem Jahre 1889 eben ständig etwas Instand zu setzen oder zu erneuern.

Reiseführer Amsterdam - Amsterdam Centraal

Amsterdam Centraal mit Ausflugsboot

Acht Jahre wurde am „Centraal“ auf 8687 Pfählen und drei künstlichen Inseln gebaut und als der Bahnhof am 15. Oktober des gleichen Jahres eingeweiht wurde kauften 14 000 Amsterdamer sich eine Bahnsteigkarte. Kein Wunder, auf dem Bahnsteige 2a gibt es neben dem Internationalen Fahrkartenschalter das „Erste-Klasse-Restaurant“ im Belle-Epoque-Stil. Schade, dass nicht nur die Bedienung eine Zumutung ist, sondern auch das Kulinarische unter aller Kritik rangiert.

Doch nicht verzagen: Fast am Ende dieses Perrons gibt es das „snelbuffet“, ein weiteres Restaurant. Dort sollte man sich denn auch verabreden, denn hier sind das Essen und das Flair erwähnenswert und nett. Ein weiteres Schnellrestaurant ist der „Burger“, doch dazu gibt es nicht mehr zu berichten als der Name ohnehin aussagt.

Trotz dieses Unterhaltungswertes und dem Prädikat einer der wichtigsten Bahnhöfe Europas zu sein, zusätzlich zu diesem ansehnlichen Erscheinungsbild stehen die Amsterdamer ihrem „Centraal“ nicht ganz unvoreingenommen gegenüber. Grund dafür ist die Ausdehnung des Gebäudes und seine Ausrichtung zur Innenstadt. Damit „nimmt uns der Centraal das Wasser weg!“ Wie bitte?

Um die Affinität der Amsterdamer zu „ihrem Wasser“, dem Het IJ (früher Zuiderzee), zu verstehen, muss man um die historische Anbindung der Stadt an den Kanal wissen, der direkt hinaus aufs offene Meer führt, und auf dem die Handels- und Kriegsschiffe davon fuhren und wieder eintrafen. Diese Aussicht ist durch den Bahnhof versperrt, damit wird das gespaltene Verhältnis klar.

Nun denn, vom Stationsplein, dem Bahnhofsvorplatz fahren die Busse und Straßenbahnen in alle Richtungen der Stadt ab, hier stehen während der Hauptreisezeiten nette Menschen (an ihren orangefarbenen Westen zu erkennen) von der Tourismuszentrale zur Verfügung, um ratlosen Touristen in mehreren Sprachen auf „die Wege“ durch Amsterdam zu helfen und hier wird gerade an einer neuen Metrostation gebaut.

amsterdam-nicolaaskerk

Nicolaaskerk am Bahnhof

Doch müssen diese Ansichten nicht trügen, das Jugendstilhotel „Victoria“, die verschwenderisch ausgestattete Giebelfront des Hotels „Barbizon Palace“ und die Sint Nicolaaskerk beweisen die Vielfalt der Stadt eindrucksvoll.

 

Reisemagazin schwarzaufweiss

 

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