Geschichte chronologisch

 

Urzeit - 1496

vor rund 20 Millionen Jahren
Fuerteventura und "wenig" später Lanzarote entsteigen den Wogen des Atlantiks.

vor 2 oder 3 Millionen Jahren
El Hierro vervollständigt das Kanarische Archipel.

um 850 v. Chr.
Vermutlich sind die Elysischen Gefilde, die der griechische Dichter Homer im vierten Gesang seiner Odyssee beschreibt, mit den Kanarischen Inseln identisch.

vor rund 2000 Jahren
Wahrscheinlicher Beginn der Besiedlung der Kanarischen Inseln. In mehreren Einwanderungswellen werden die später unkorrekterweise als Guanchen bezeichneten Ureinwohner von den Passatwinden zum Archipel getrieben.

24 n. Chr.
Der in Rom erzogene König Juba II. von Mauretanien, ein Freund des Kaisers Augustus, rüstet eine Expedition unter dem Kommando seines Leibarztes Euphorbius aus, um die lückenhaften Kenntnisse über die geheimnisvollen Inseln zu erweitern.

um 100 n. Chr.
Der Grieche Plutarch preist in seinem "Leben des Sertorius" das goldene Zeitalter, das auf den "Inseln der Seligen" herrsche. Die Fahrt zu den Inseln beschreibt er folgendermaßen: Man muss die Säulen des Herakles (Gibraltar) passieren und die Mündung des Betis (Guadalquivir) hinter sich lassen.

um 150 n. Chr.
Der Mathematiker, Astronom und Geograph Ptolemäus legt den Nullmeridian an die westliche Grenze der damals bekannten Welt. Erst 1883 wird der Nullmeridian vom Westkap der Insel El Hierro (Punta de Orchilla) nach Greenwich verlegt.

999
Eine arabische Flotte unter Admiral Ben-Farroukh treibt mit der kanarischen Urbevölkerung Handel.

um 1312
Der Genuese Lanceloto Malocello landet auf Lanzarote und bleibt über 20 Jahre auf der Insel.

1344
Papst Clemens VI. verteilt als Gottes Stellvertreter in Avignon ein Stück der Welt an Luis de la Cerda, dem Urenkel König Alfonsos X. von Kastilien. Nur die Guanchen wissen nichts davon, daß sie und ihre Inseln für jährlich 400 Gulden in Gold zum erblichen Lehen geworden sind.

1402
Der normannische Ritter Jean de Béthencourt geht an den Papagayo-Stränden an Land und erobert im Namen der spanischen Krone Lanzarote, drei Jahre später auch Fuerteventura und El Hierro.

1447 - 1450
Unter Hernán Peraza, dem verhassten Grafen von Gomera, wird in San Sebastián der Torre del Conde, ein dreistöckiger quadratischer Befestigungsturm, errichtet. Der fünfzehn Meter hohe Turm gilt als das bedeutendste nichtkirchliche gotische Bauwerk auf den Kanaren.

1492
Christoph Columbus läuft vor seiner berühmten Entdeckungsreise die Inseln Gran Canaria und Gomera an, um sich ein letztes Mal mit frischem Wasser zu versorgen. Am 6. September bricht er vom Passatwind getrieben mit seinen drei Karavellen in San Sebastián auf.

1496
Nach zwei Jahren währenden Kämpfen gelingt es den Spaniern unter der Führung von Alonso de Lugo, Teneriffa als letzte Insel des Kanarischen Archipels zu erobern. Die Guanchen sind unterworfen, ihre Kultur verschwindet bis auf wenige Relikte wie die Pfeifsprache El Silbo.

 

1514 - 1880

1514
Ein Gesetz, das die Altkanarier mit den Spaniern rechtlich gleichstellt, beschleunigt die Vermischung beider Bevölkerungsgruppen.

1553
Der französische Pirat Le Clerq plündert Santa Cruz, die Hauptstadt von La Palma, und lässt sie anschließend niederbrennen. In den nächsten zwei Jahrhunderten fallen mehrfach Piraten und Sklavenjäger über die sieben Hauptinseln her.

1583
Der englische Weinhändler Thomas Nichols veröffentlicht "A pleasant description of the Fortunate Islands", das erste Buch, das sich ausschließlich mit den Kanarischen Inseln beschäftigt.

1730 - 36
Es kommt zu verheerenden Vulkanausbrüchen auf Lanzarote. Ein Viertel der Insel und elf Dörfer verschwinden unter einer meterdicken Lavaschicht. Die Menschen können sich rechtzeitig in Sicherheit bringen, so dass kein einziger Toter beklagt werden musste.

1770/71
Fuerteventura und Lanzarote werden von einer großen Hungersnot heimgesucht. Auf Lanzarote sterben in kurzer Zeit mehr als Tausend Menschen.

1797
Admiral Horatio Nelson verliert vor Santa Cruz de Tenerife seinen rechten Arm und seine einzige Seeschlacht; der nach 1657 und 1706 dritte englische Eroberungsversuch wird erfolgreich zurückgeschlagen.

1799
Alexander von Humboldt legt auf seiner Forschungsreise nach Südamerika in Teneriffa eine Woche Rast ein und zeigt sich von der Anmut der Landschaft begeistert.

1817
In La Laguna auf Teneriffa wird die erste und bis 1990 einzige Universität der Kanarischen Inseln gegründet.

1824
Die letzte Vulkaneruption auf Lanzarote.

1852
Die Kanarischen Inseln werden von der spanischen Königin Isabella II. zur Freihandelszone erklärt. Die gewährten Zollvorteile führen zu einer entscheidenden Belebung der kanarischen Wirtschaft.

1880
Zum ersten Mal werden die seit rund 25 Jahren auf den Kanarischen Inseln heimischen Bananen exportiert.

 

1909 - 1999

1909
Die letzte Eruption (Vulkan Chinyero) auf Teneriffa ereignet sich rund elf Kilometer nordwestlich des Teide. Ein erneuter Ausbruch gilt als unwahrscheinlich.

1936
General Francisco Bahamonde Franco, der von der republikanischen Volksfrontregierung auf die Kanaren strafversetzt worden ist, trifft am 17. Juli in Santa Cruz de Tenerife die endgültigen Vorbereitungen zu einem Militärputsch, der den Spanischen Bürgerkrieg (1936-39) einleitet. Nach nur drei Tagen ist das gesamte Archipel in der Hand der Faschisten. An den Bürgerkrieg erinnert heute in der Hauptstadt von Teneriffa das "Monumentos de los Caídos" auf der Plaza de España.

1957
Der Charterflugverkehr zu den Kanarischen Inseln wird aufgenommen.

1962
El Hierro erhält seine erste asphaltierte Straße.

1971
Auf La Palma, südlich von Fuencaliente, macht sich am 26. Oktober das bisher letzte Mal ein Vulkan bemerkbar und sorgt wochenlang für Aufregung.

1975
Nach dem Tod Francos wird König Juan Carlos Oberhaupt einer konstitutionellen Monarchie. Die Demokratisierung verläuft ohne großes Aufsehen. In Puerto del Rosario auf Fuerteventura wird eine 3000 Mann starke Truppe der spanischen Fremdenlegion, die aus der früheren Saharakolonie abziehen musste, stationiert.

1977
Auf der Piste des Flughafens von Los Rodeos auf Teneriffa rasen am 27. März 1977 zwei Jumbo-Jets ineinander. Das Flammen-Inferno fordert 583 Todesopfer.

1981
Der Loorbeerwald von Gomera wird zum Nationalpark Garajonay erklärt.

1984
Schwere Waldbrände wüten auf Gomera. In vier Tagen werden zehn Prozent der Waldfläche vernichtet, zwanzig Menschen, darunter der aus Teneriffa herbeigeeilte Gouverneur, kommen in den Flammen ums Leben.

1986
Spanien tritt der Europäischen Gemeinschaft bei, die Kanaren erhalten jedoch einen Sonderstatus, der ihre bisherigen Privilegien als Freihandelszone berücksichtigt.

1991
Die Kanaren stimmen der Vollmitgliedschaft in der Europäischen Gemeinschaft zu.

1992
César Manrique, der bekannteste Künstler der Kanaren, kommt am 25. September bei einem Autounfall in der Nähe von Tahiche (Lanzarote) ums Leben.

1994
Mit Lanzarote wird erstmals eine komplette Insel von der UNESCO als Biosphärenreservat ausgezeichnet.

1999
Auf Gomera wird der lange geplante Flughafen eröffnet.

 

Reisemagazin schwarzaufweiss

 

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