Reiseführer Trondheim

Hafencity Trondheim

Hafencity Trondheim

Ob nun die Schiffe auf der Hurtigrute zum Nordkap oder aber andere Ozeanriesen – sie machen unterdessen unweit des Museums für norwegische Rock- und Popmusik Rockheim am Kreuzfahrtschiffterminal fest, um den Passagieren den Landgang zu ermöglichen. Auf eigene Faust erkunden diese Schiffsreisenden dann Trondheim. Dabei machen sich die meisten gleich auf den Weg zum Nidaros-Dom, dem wohl wichtigsten Baudenkmal der Stadt, die 997 auf Geheiß von Olav Tryggvason gegründet wurde.

Von dem mittelalterlichen Trondheim ist nur wenig erhalten geblieben. Diese geschichtlichen Spuren entdeckt, wer zum Beispiel den ehemaligen Standort der ersten Clemens-Kirche hinter der Stadtbibliothek aufsucht, die Liebfrauenkirche ansteuert und danach den Stiftsgården, die königliche Residenz in Trondheim, und schließlich den Dom-Bezirk mit dem Dom, dem Waisenhaus, dem Palais des Erzbischofs und dem Haus des Dompropstes besucht. Kunstliebhaber schätzen die Wechselausstellung des unweit des Doms gelegenen Kunstmuseums.

Hafencity Trondheim

Wer allerdings das besonders abends lebendige Hafenviertel mit dem neuen Quartier Nedre Elvehavn kennenlernen möchte, der bleibt erst einmal nahe des Trondheimfjords. Nicht zu übersehen ist das moderne Rock-und-Popmusik-Museum Rockheim, aufgedockt auf einem ehemaligen Kornspeicher. Gleichfalls nicht zu verfehlen sind die backsteinernen Gebäude der Trondheim Mekaniske Verksted. Diese Werft entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an der Mündung des Nidelva, des durch Trondheim strömenden Flusses. An dessen Ufer erheben sich zahlreiche hölzerne Speicher, die heute längst nicht mehr als solche genutzt werden. Wie die Hamburger Speicherstadt so hat sich auch in Trondheim ein Wandel vollzogen. Wohnen am Wasser ist auch im hohen Norden chic geworden.

Die angesprochene Werft mit ihren vier Docks existiert längst nicht mehr. Auch die Tatsache, dass an der Mündung des Nidelva einst Hurtigrutenschiffe wie „Harald Jarl“ und „Narvik“ gebaut wurden, ist nunmehr eine historische Fußnote. Allerdings hat man die Werftgebäude unter Denkmalschutz gestellt, sodass der Stadt ein Stück Industriekultur erhalten geblieben ist.

Hafencity Trondheim

Neue Nutzung für alte Gebäude: Gut essen in der ehemaligen Technischen Mechanischen Werkstatt in Trondheims Hafen

Vor den Werftgebäuden ist eine grüne städtische Oase am Wasser entstanden, wo man sich trifft, ein Eis unter freiem Himmel genießt, sich von der Sonne bräunen lässt oder Schach spielt. In den Backsteingebäuden und ergänzenden Neubauten treffen sich die Trondheimer auf einen Kaffee, ein Feierabendbier oder zum Dinner beispielsweise in der „Bar Passiar“ (Dokkhusaet). Dann genießt man Klippfiskburger mit Tomatenpesto, Oliven, Kapern und Chiliaioli oder lässt sich Spareribs mit Salat und Pommes munden. Der Café Latte schmeckt aber auch im „Egon“, untergebracht in den historischen Werftgebäuden. Die einen wählen zum Dinner Egons Premium Burger oder ein Hühnchenkebab mit Salat, die anderen schwören auf Pizza Serrano. Cassoulet à la nonna und Bacalhau Rosso findet sich hingegen auf der Speisekarte von „Renaa Matbaren“. Süßmäuler stürzen sich in diesem Restaurant auf den hausgemachten Karamellpudding mit Mandelkrokant oder auf die Zitronentorte mit Mascarpone.

Jazzliebhaber und Klassikfreunde finden im Hafen genau die richtige Adresse: Im „Dokkhuset“ spielen nicht nur Jazzbands, sondern es erklingen auch zum Café-Konzert Kompositionen von Beethoven und Grieg.

Hafencity Trondheim, Bakke Kirke

Unweit der Hafencity steht auf einer Anhöhe, die zum Stadtteil Bakklandet gehört, die Bakke Kirke. Sie wird von einem aufgelassenen Kirchhof umgeben, der bei Sonnenschein vor allem junge Trondheimer zum Sonnenbaden und Picknicken „verführt“. Bakke Kirke ist eine der ältesten achteckigen Kirchen Norwegens und wurde im frühen 18. Jahrhundert ganz aus Holz erbaut. Ein wenig kurios ist es wohl, dass ein Delmenhorster Tischlermeister für die Inneneinrichtung des Sakralbaus verantwortlich zeichnete.

Hafencity Trondheim, Seefahrtsmuseum

Maritimes Erbe im Seefahrtsmuseum

Am Rande des Hafens befindet sich das kleine Seefahrtsmuseum, untergebracht in der ehemaligen Hauptwache, die im 18. Jahrhundert errichtet wurde. Wer sich für maritime Themen wie die Entwicklung der Segel- und der Dampfschifffahrt begeistern kann, vor allem für Schiffsmodelle, der sollte dieses Museum unbedingt aufsuchen. Unweit davon befindet sich ein Denkmal für die in den beiden letzten Weltkriegen ums Leben gekommenen Seeleute – sehr passend an dieser Stelle der Stadt.

Informationen Rockheim
http://www.rockheim.no/willkommen-im-rockheim/

Seefahrtsmuseum (Sjofartsmuseum)
http://www.trondheimsjofart.no/

Bar Passiar
http://www.dokkhuset.no/index.asp?MenyID=633

Dokkhuset
http://www.dokkhuset.no/konserter.asp

Egon
http://www.egon.no/restaurant/egon+solsiden

Renaa Matbaren
http://www.restaurantrenaa.no/