Das antike Butrint, ca. 20 km südlich von Saranda, ist ohne Zweifel die bedeutendste archäologische Ausgrabungsstätte des Landes und wohl auch die meistbesuchte. Viele Kulturen hinterließen ihre Spuren in dieser einst mächtigen und reichen Stadt. Bereits 1992 wurde Butrint von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, stellt es doch so etwas wie einen Mikrokosmos der mediterranen Geschichte dar. Umgeben ist die Stadt von einem fast 10 Tsd ha großen Nationalpark, ein wichtiges Feuchtgebiet mit seltenen, vom Aussterben bedrohten Pflanzen und hunderten von Vogelarten und Fischsorten, die besonderen Schutz verdienen.
Bereits in der Bronzezeit entstanden in dieser Gegend befestigte Siedlungen, Fischer lebten in der Spätbronzezeit hier in einem kleinen Weiler. Auf dem Siedlungsgebiet illyrischer Stämme ließen sich ab dem 8. Jh. V. Chr. griechische Siedler nieder, die wohl zum Teil aus dem benachbarten Korfu kamen. Bereits im 4. Jh. V. Chr. muss es nach Einschätzung der Archäologen eine Schutzmauer um eine Siedlung gegeben haben, die ein dem Gott der Medizin, Asklepios, geweihtes Heiligtum umschloss. Butrint war damals schon ein wichtiger Hafen an den zentralen Handelswegen des Mittelmeers, lag es doch gut geschützt auf einem Hügel im Landesinneren und war durch einen Kanal mit dem Meer verbunden.