Reiseführer Rom

Mit Kindern in Rom

Ganz so klein sollten sie nicht mehr sein, denn die große, fremde Stadt am Tiber ist nicht so leicht zu verkraften. Man denke an das ungewohnte Menschengewimmel, die Hitze, das Verkehrsgetöse, das anstrengende Sightseeing. So sei allen Eltern, Opas und Tanten ans Herz gelegt, sich mit den Kleinen frühestens nach Erreichen des Schulalters auf den Weg nach Rom zu machen.

An der Villa Borghese

An der Villa Borghese


Auf jeden Fall geht`s zur Belohnung für eifriges Mitmachen und geduldiges Zuhören in die Villa Borghese, den großen Park oberhalb von Piazza del Popolo und Villa Medici. Hier fühlen sich Kinder jeden Alters pudelwohl (und auch ihre Begleiter). Wer will, kann Fahrräder (auch Tandems) leihen oder für die ganze Familie ein Vierrad mit Dach („riscio“) mieten. Der winzige See am Tempio di Esculapio lädt zu Bootsfahrten ein und das Puppentheater „San Carlino“ ist der große Renner unter den ganz kleinen Besuchern. Ein bunter „trenino turistico“ verkehrt gemächlich auf den Parkwegen, Kinderkarussells drehen sich, Ponys warten auf kleine Reiter und auf Fahrgäste für die Kutschen. Als besondere Attraktion erweist sich der am Rand des Parks gelegene Zoo, der „Bioparco di Roma“ mit seinen exotischen Tieren, den Cafès, Picknick- und Spielplätzen.

Unterwegs in der Stadt hat man sie schon öfter bestaunt: Die prachtvollen, mit Skulpturen von Menschen, Tieren oder Fabelwesen geschmückten Brunnen, um die sich immer Groß und Klein drängeln auf der Suche nach Erfrischung. Auf der Piazza Navona sind es gleich drei der berühmtesten. Faszinierend ist der ein sinkendes Schiff darstellende Barcaccia-Brunnen am Fuß der Spanischen Treppe, heiter und verspielt wirkt der Schildkrötenbrunnen an der Piazza Mattei. Dazu kommen die unzähligen kleinen Wasserstellen, die „nasoni“, an Wänden, Hausecken, auf Bürgersteigen – und aus allen fließt klares, kühles Trinkwasser. Nicht seinen Mund darunter halten sollte man aber, wenn ein Schild mit der Aufschrift „Acqua non potabile“ angebracht ist. Es gibt einen kleinen Trick, einen „nasone“ richtig fachmännisch zu bedienen. Dazu hält man die große Öffnung mit der Hand zu und trinkt das jetzt aus dem kleinen Loch auf der Oberseite der Leitung in hohem Bogen gleichsam mundgerecht herausschießende Wasser.

Am Schildkrötenbrunnen

Am Schildkrötenbrunnen

In einem ruhigen Moment könnte man sich die Legende von den wachsamen Gänsen auf dem Kapitol erzählen lassen, die durch ihr lautes Geschnatter gerade noch rechtzeitig die schlafenden Soldaten wecken konnten, um die eindringenden Feinde zu verjagen. Aufregend auch die Szenen mit mehr als 2.000 Figuren, die als Reliefband an der Trajanssäule angebracht sind und von den kriegerischen Unternehmungen des Kaisers Trajan erzählen. Und eine Überraschung der besonderen Art erlebt, wer in der Kirche Sant`Ignazio hinauf in die Kuppel blickt, draußen aber gar keine Kuppel entdecken kann. Des Rätsels Lösung: die Kuppel ist eine gemalte Sinnestäuschung! Auch einen Besuch wert ist das Museo della Civiltà Romana, das Museum der römischen Zivilisation, mit dem berühmten Modell des kaiserlichen Rom, mit unzähligen Gipsabdrücken, Gerätschaften, Instrumenten und Alltagsgegenständen bis zum Koffer eines Arztes und der Schultasche eines Schülers. Hier lässt sich spielerisch erfahren, wie man in der römischen Welt lebte.

Noch zwei Tipps für coole Kids: Unter der Stadt verläuft das kilometerlange Labyrinth der Katakomben, der Gänge und Grabkammern aus antiker Zeit. Und ganz Mutige sollten sich in die Via Veneto begeben zur Kirche Santa Maria della Concezione. Sie beherbergt eine Gruft, deren Wände mit den Knochen und Schädeln von über 4.000 Kapuzinermönchen dekoriert sind, gedacht als ein Memento Mori, eine Mahnung an die Sterblichkeit des Menschen. . .





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