Reiseführer Rom

Rom an einem Tag

Rom an einem Tag? Eigentlich ein Unding! Damit etwas daraus wird, will der Tag gut geplant sein und das heißt vor allem, nur nicht zu viel hineinpacken! Rom ist immer für Überraschungen gut und deshalb lautet ein weiterer Grundsatz:  Auch ein noch so sorgfältig ausgearbeitetes Programm kann durcheinander geraten. Das Wetter könnte nicht mitspielen, Museen oder Kirchen wider Erwarten geschlossen sein, Taxen und Busse im Dauerstau stecken, es könnte gestreikt oder demonstriert werden. Oder man könnte in Versuchung geraten, dem selbst auferlegten Zeitplan ein Schnippchen zu schlagen, weil gerade das Ambiente so hinreißend, der Panoramablick so überwältigend, der Duft aus der Trattoria gegenüber so verlockend ist. Kein Grund für ein schlechtes Gewissen – wer ein Mal in Rom war, wird wiederkommen!

Rom: Antico Caffe Greco

Der Petersplatz


Ein Ziel, das jedem Rom-Besucher ans Herz zu legen ist, könnte man unter das Motto stellen „Wo alles begann“. Das Kapitol, der kleinste der sieben klassischen Hügel Roms, bietet von einer seiner Terrassen einen phantastischen Ausblick auf die berühmtesten Stätten des antiken Rom. Direkt zu Füßen erstreckt sich das einstige antike Zentrum Forum Romanum, linker Hand entstanden die Kaiserforen, darunter das Trajansforum mit seinen Märkten und der bekannten Säule, deren Schaft ein figurenreiches Reliefband schmückt. Geradeaus ragen die Bogengänge des Colosseums auf, daneben erkennt man den Konstantinsbogen und rechter Hand liegt der Palatin, der vornehmste unter den Hügeln Roms, wo die Kaiser ihre Residenzen errichten ließen. Vielleicht reiht man sich ein in die Schlange der Wartenden vor dem Colosseum oder aber man besteigt den Palatin und genießt nun einen ganz anderen Blickwinkel auf die bedeutendsten Örtlichkeiten des Römischen Reiches. Und schön zu sehen von hier oben ist auf der anderen Seite des Hügels die riesige Fläche des Circus Maximus, wo sich das Spektakel der Wagenrennen mit Vierergespannen vor mehr als 150.000 hingerissenen Zuschauern abspielte.  

Trevi-Brunnen

Trevi-Brunnen

Wir verlassen nun das Rom der Antike, wandern am Tiber entlang und orientieren uns an der mächtigen Kuppel der Peterskirche: Das „Rom der Päpste“ wartet auf uns. Wohl kein Besucher Roms wird seine Schritte nicht irgendwann hierher lenken. Auf der Engelsbrücke (Ponte Sant`Angelo), Roms schönster antiker Brücke, queren wir den Fluss, begleitet von den Engelsfiguren des Barockkünstlers Bernini, und gehen direkt auf das riesige zylindrische Grabmonument des Kaisers Hadrian zu, das als Engelsburg zu den bekanntesten Wahrzeichen Roms zählt. Dann nimmt uns die breite Via della Conciliazione auf, die auf den Petersplatz mündet, vor uns die Basilika St. Peter, das  größte und bekannteste Gotteshaus der Christenheit und Epizentrum des kleinsten Staates der Welt, des Vatikan. Nicht wenige Pilger suchen und finden hier ihre religiöse Erfüllung, andere Besucher folgen den Spuren der großen Architekten von Bramante über Raffael bis Michelangelo, Schöpfer von Kirchen, Plätzen und Palästen im Kirchenstaat und noch mehr Angereiste aus aller Welt drängen zu den Schätzen in den unvergleichlichen Vatikanischen Museen.

Rom: Spanische Treppe

Spanische Treppe

Mit „Roma Romantica“ überschreiben wir einen alternativen Spaziergang, der uns wieder auf das linke Tiberufer bringt hinein ins historischen Zentrum, uns den „Corso“ überqueren lässt und nach ein paar Straßenecken unvermittelt vor den Trevi-Brunnnen führt. Er inszeniert das großartigste Wasserspiel, das Rom zu bieten hat und ist überdies der Garant für eine Wiederkehr nach Rom, wenn man denn den alten Brauch vorschriftsmäßig ausführt: Mit dem Rücken zum Becken eine Münze mit der rechten Hand über die linke Schulter werfen und man wird ganz sicher wiederkommen! Ein, zwei Straßen weiter ist man schon in der Fußgängerzone, denn hier wird flaniert, geschaut, gekauft. Wir sind im „modischen Dreieck“, mit der Via  dei  Condotti als Dreh- und Angelpunkt, wo die Alta Moda ihre unverschämt schönen und teuren Kreationen zur Schau stellt. Und in ihrer Verlängerung liegt die grandiose Spanische Treppe mit geschwungenen Stufen, Absätzen, Terrassen und herrlichen Ausblicken. Sie ist ein beliebter Anlaufpunkt, um zu sehen und gesehen zu werden und zugleich Verbindungsweg zur Villa Medici, zum Pincio und zum ausgedehnten Park Villa Borghese, der atemlose Touristen wieder zu sich kommen lässt. Von der Piazza di Spagna am Fuß der Treppe führt ein unscheinbares Sträßchen in die Via Margutta. Hier leben und arbeiten Künstler, es gibt kleine, exklusive Geschäfte, es ist ruhig, fast wirkt die Magutta ein wenig verschlafen – angenehm ist dieser Kontrast zu dem Getümmel an der Spanischen Treppe und in der Modemeile. Und man kann hier gut essen, wie auch in den vielen schmalen Straßen und Quergassen des Modeviertels. Es wird auch höchste Zeit nach dieser Tour de Force durch die Stadt am Tiber. Der kühle Frascati ist schon entkorkt und mindestens drei Gänge werden ihn begleiten, wie es Usus ist, wenn man „alla romana“ speist.





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